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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee
Autoren: Volker Krämer
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seine Magie geschützt war. Doch es war alles andere als ein Anschlag auf sein Leben, was er hier erlebte.
    Mit weit aufgerissenen Augen stierte der Herr über das Nachtvolk auf den Gegenstand, der direkt vor seine Füße rollte. Er sah Haare… hellblonde, wirr nach allen Seiten abstehende Haare. Und er sah zwei in Todesangst aufgerissene Augen.
    Langsam, wie in Zeitlupe, bückte sich der Dämon und hob den Kopf mit beiden Händen in die Höhe - direkt vor sein Gesicht. Er konnte nicht glauben, was er da in Händen hielt.
    Es war der konservierte Kopf eines jungen Mannes… zumindest schien er jung gestorben zu sein. Doch Sarkana wusste es besser, denn er kannte und hasste ihn schon unendlich viele Jahre… Jahrhunderte lang!
    Ein triumphierender Schrei brach sich über die rissigen Lippen des Dämons.
    Der Kopf - er gehörte niemand anderem als dem verfluchten Druiden vom Silbermond, niemand anderem als seinem Erzfeind Gryf ap Llandrysgryf!
    ***
    Zwischen der Zentrale von Tendyke Industries bis hin zu der zweckentfremdeten Umspannanlage in der texanischen Wüste lag eine Fahrtstrecke von annähernd drei Stunden. Im Innenraum des nicht mehr so ganz taufrischen Ford-Kombis war das leicht asthmatische Brummen der Klimaanlage das dominierende Geräusch.
    Der höchst unauffällige Wagen war mit voller Absicht gewählt worden. Es lag nicht im Interesse seiner Insassen, Aufmerksamkeit zu erregen. Es ging niemanden etwas an, wer hier wohin fuhr.
    Auf der breiten Rückbank hatte Nicole Duval es sich bequem gemacht. Der Wagen war breit genug, um sich nicht allzu sehr verbiegen zu müssen, wenn man ein wenig Schlaf suchte. Nicole hatte ihn offensichtlich gefunden, denn ihr Atem ging ruhig und entspannt.
    Am Steuer saß Robert Tendyke, der sichtlich um Konzentration bemüht war. Der Highway verlief schnurgerade - weder hinter noch vor ihnen war ein anderes Fahrzeug auszumachen. Genau die Umstände, die einen Fahrer schläfrig machen konnten. Ein kurzer Blick nach rechts zeigte ihm, dass Zamorra auf dem Beifahrersitz seinen Gedanken nachging. Robert kannte diesen Blick. Der Parapsychologe war kaum ansprechbar, wenn er in dieser Stimmung war. Tendyke versuchte es erst gar nicht.
    Zamorras Gedanken waren in die Vergangenheit unterwegs. Er musste daran denken, wie das Projekt, zu dem sie nun fuhren, seinen Anfang genommen hatte. Es war nur wenige Tage nach der erfolgreichen Attacke der ERHABENEN Nazarena Nerukkar gewesen - ihre Truppen hatten ganze Arbeit geleistet und von der unterirdischen Forschungsstation der Tendyke Industries nur verkohlte und geschmolzene Trümmer übrig gelassen. Zwei der drei Spider, der Raumschiffe der nicht mehr existenten Rasse der Meeghs, waren dabei vernichtet worden. Endgültig und unwiderruflich. Schlimmer noch wog natürlich der Verlust der Menschen, die dieser Hölle nicht entkommen waren.
    Projekt Spinnennetz war Vergangenheit. Ein höchst bitterer Nachgeschmack blieb von ihm übrig… mehr nicht.
    Das war auch der Grund, warum Zamorra so verwundert war, als-Tendyke ihn und Nicole dringend zu einer Besprechung gebeten hatte, bei der es eben um diese kärglichen Überreste gehen sollte. Zamorras Zeit war knapp - andere Probleme drückten ihn. Doch als er hörte, dass es Artimus van Zant war, der hinter der Sache steckte, bekam dieser Termin für ihn eine andere Wertigkeit. Er hatte sich angewöhnt zuzuhören, wenn Artimus etwas zu sagen hatte. Der Südstaatler war kein Mensch, der sich mit uninteressanten Nebensächlichkeiten aufhielt.
    Zamorra hatte mit dem Schlimmsten gerechnet - einem ausgewachsenen Meeting, an dem wenigstens zwei Dutzend Wissenschaftler teilnahmen. Ein Weißkittel neben dem anderen, wie die Hühner auf einer Stange… und dann mussten die unvermeidlichen Statements jedes einzelnen angehört werden… und die Gegenreden… und, und, und. Das konnte sich über viele Stunden ziehen, ohne dass am Ende auch nur ein Hauch an brauchbaren Informationen dabei heraus kam.
    Um so überraschter waren Nicole und er, als Tendyke sie in einen eher winzigen Raum führte, in dem Artimus bereits auf sie wartete. Vier Stühle, ein Tisch. Das gefiel dem Parapsychologen schon um einiges besser.
    Auf dem Tisch befand sich ein Gegenstand von der Größe eines normalen Wassereimers, dessen Form einem solchen auch nicht ganz unähnlich war: ein sich nach oben hin verjüngender Zylinder, dessen Grunddurchmesser zirka 40 Zentimeter war. Die Oberfläche des Gegenstandes war absolut eben. Keine
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