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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp
Autoren: Unbekannt
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Fähigkeit.
    Wenigstens einen Namen hat das Kind, dachte Tifflor, während er die Besucher begrüßte.
    „Was haben Sie mir zu berichten, Kershyll Vanne? Bringen Sie mir Grüße von Perry Rhodan?"
    Kershyll Vanne schüttelte den Kopf.
    „Leider nicht, Sir. Ich komme zwar von der Erde, aber das ist nur die halbe Wahrheit."
    Tifflor wurde bleich.
    „Die Erde... sie existiert doch noch. Perry sagte etwas von einem Mahlstrom, aber... so reden Sie doch!" .
    „Die Erde existiert noch, Sir, aber sie ist menschenleer.
    Die Menschheit hat die Erde verlassen."
    Tifflors Augen weiteten sich. Kershyll Vanne rollte mit den Augen und deutete so an, daß er mit Tifflor unter vier Augen reden wollte. Zwei Minuten später waren die beiden Männer allein.
    „Reden Sie, wo sind die Menschen? Mußten sie auswandern?"
    „Die Menschheit ist in ES aufgegangen. ES hat seinen Geist um die Bewußtseine von zwanzig Milliarden Menschen erweitert!"
    Tifflors Gesicht bekam einen käsigen Ausdruck.
    „Und was sind Sie? Kein Mensch?"
    „In gewissem Sinne nein, nicht mehr, Sir. Ich bin ein Konzept!"
    „Sie sind ein was?"
    „Ein Konzept, Sir. Dies ist der Körper eines Mannes, der Kershyll Vanne hieß. Der Einfachheit halber haben wir diesen Namen beibehalten. Das Bewußtsein, das jetzt zu Ihnen spricht, ist das von Kershyll Vanne. Außerdem enthält dieses Konzept noch die Bewußtseinsinhalte von sechs weiteren Menschen, die je nach Sachlage von diesem Körper Besitz ergreifen können. Das erklärt diese überragenden geistigen Fähigkeiten eines Konzepts!"
    „Ich muß mich setzen", murmelte Tifflor. „Aber reden Sie weiter. Sie stammen also aus ES, wenn ich es so ausdrücken darf.
    Hat ES Sie hergeschickt, und wenn ja, mit welchem Auftrag!"
    Vanne sah, daß Tifflor nicht alles glaubte, was er ihm berichtete. Genauer gesagt: Tifflor wollte bestimmte Dinge nicht glauben.
    Vor allem nicht, daß die Menschheit der Erde nicht mehr in der Form existierte, die Tifflor vertraut war.
    Kershyll Vanne hütete sich daher, seinen wahren Auftrag zu nennen.
    Erst wenn Tifflor die volle Wahrheit begriffen und akzeptiert hatte, wollte er ihm den zweiten Exodus der Menschheit vorschlagen, die Übersiedlung des NEI zur Erde.
    „Ich bin gekommen", sagte Kershyll Vanne, „um dem NEI gegen die Laren zu helfen!"
    „Das wird dringend nötig sein", murmelte Tifflor. Er stand auf und ging zu der kleinen Bar hinüber. Eine Staubschicht verriet, daß Tifflor den Schrank mit den Flaschen nur sehr Selten öffnete. „Für Sie auch etwas? Kein irdischer Schnaps, aber..."
    „Äthanol ist Äthanol, überall im Universum. Für mich lieber nicht. Einer meiner Partner ..."
    Kershyll Vanne brach ab. Tifflor füllte ein Glas, dabei sah er Vanne aufmerksam an. Er war intelligent genug, den abgebrochenen Satz zu vervollständigen.
    Langsam schien zu begreifen, was es hieß, sieben fremde Bewußtseinsinhalte auf Dauer in sich zu tragen. Es war peinlich genug, einen Altmutanten zu übernehmen, aber das war immer nur kurzfristig gewesen, und die Mutanten hatten jahrhundertelange Erfahrung mit fremden Bewußtseinsinhalten.
    Die Vorstellung, daß irgendein durchschnittlicher Mensch mit allen Fehlern und Stärken das nicht einzuschränkende Recht bekam, im Innenleben eines anderen zu wühlen ..
    Tifflor dachte an das, was er seine „wilden Jahre" nannte und - nach jetzigen Maßstäben - eine ausgesprochen hochanständige Phase seines Lebens gewesen war. Wenn jemand ... nein, lieber nicht.
    „Sie sind mir hochwillkommen Kershyll Vanne, und das nicht nur weil Sie notfalls einen Vincraner ersetzen können. Ich kann jeden qualifizierten Mann sehr gut gebrauchen, vor allem jetzt.
    Es sieht aus, als könnten wir endlich einmal so etwas wie eine Offensive wagen. Was halten Sie von der Situation in der Milchstraße?"
    Vanne war von der Frage etwas überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, daß Tifflor ausgerechnet ihn um eine Stellungnahme bitten würde.
    „Besser als vor einigen Jahren", formulierte er vorsichtig. „Aber noch lange nicht so gut, wie sie sein sollte."
    Im Raum lag eine spürbare Atmosphäre des Unbehagens. Kershyll Vanne spürte, daß er Tifflor nicht überzeugt hatte, und genaugenommen wußte Tifflor auch nicht, was er mit Kershyll Vanne anfangen sollte. Die beiden Männer sahen sich an, und sie kamen sich gegenseitig auf die Schliche.
    Das Lächeln wurde ein wenig deutlicher. Aber noch wußten beide Männer nicht, was sie voneinander halten sollten.
    Sie waren
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