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0810 - Homo sapiens X7

Titel: 0810 - Homo sapiens X7
Autoren: Unbekannt
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überwältigt hatte.
    Auf den ersten Blick ähnelte es einem massigen Bären mit grauem Pelz. Dann jedoch erkannte Vanne, daß es erhebliche Unterschiede gab. Der Unbekannte hatte einen ovalen Kopf mit einer eingedrückten Gesichtspartie. Sie war schwarz.und bestand in erster Linie aus einer senkrecht verlaufenden Atemöffnung, die an den Rändern blasenförmig verdickt war und unablässig pulsierte. Zu beiden Seiten darüber saßen zwei Augen, die wie zerbröckelte Kieselsteine aussahen.
    Das Wesen war blind! dachte Vanne irritiert.
    Er korrigierte diese Meinung, als er sah, daß der Fremde ein kompliziert aussehendes Instrument auf dem Kopf trug. Wahrscheinlich ersetzte es ihm die Augen und noch andere Sinne.
    Aber nicht nur auf dem Kopf besaß diese Kreatur ein Gerät. Als Vannes Blicke abwärts glitten, registrierten sie ein gutes Dutzend ähnlich konstruierte Gebilde, die scheinbar aus dem Körper wuchsen.
    Vanne wurde in einen Raum geschleppt, dessen Konstruktion sofort seine volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    An den Wänden befand sich eine verwirrende Vielfalt von Instrumenten. Röhren und Kabel verschiedenster Dicke verliefen von dort aus bis unter die Decke, wo sie sich zu einem Knäuel vereinigten. Aus diesem Gebilde hing eine Art Sonde mitten in den Raum herab. Unter dieser Sonde stand ein Sockel mit einer nierenförmigen Scheibe, die sich langsam drehte.
    Vanne, der erwartet hatte, dort abgelegt zu werden, stellte erstaunt fest, daß er losgelassen wurde.
    Er wollte sich umwenden und aus dem Raum fliehen, sah aber, daß der Eingang zugeglitten war. Eine zweite Tür war nicht zu entdecken.
    Das Pelzwesen kümmerte sich nicht länger um Vanne, sondern legte sich rücklings auf die Scheibe.
    Die Sonde glitt herab und teilte sich an ihrem unteren Ende in einen Fächer mit mehreren Dutzend Fühlern. Jeder dieser Fühler stellte mit einem der aus dem Körper des Bepelzten ragenden Instrumente Kontakt her.
    Vanne sah gebannt zu.
    Als er einen Schritt auf den Sockel zu machte, stieß er gegen eine unsichtbare Energiebarriere.
    Er vermutete, daß der Fremde die Kommunikation mit anderen Wesen oder einer Robotstation aufgenommen hatte. Vielleicht regenerierte er auch seinen Körper.
    Auf jeden Fall war er in diesem Zustand hilflos, sonst hätte er sich kaum durch einen Schutzschirm abgesichert.
    Vanne tauschte seinen Platz im Bewußtseinsverbund mit Hito Guduka, denn der Totalenergie-Ingenieur war am ehesten in der Lage, die Bedeutung der verschiedenen Schaltanlagen in diesem Raum zu ergründen und mit ihrer Hilfe vielleicht eine Fluchtmöglichkeit zu finden.
    Guduka ging an dem Sockel vorbei zur nächstgelegenen Wand und begann die Instrumente zu studieren. Es war zweifellos ein Fehler, diese Anlage isoliert zu sehen. Sie war ein Teil des gesamten, nur schwer zu verstehenden Komplexes.
    Guduka ging davon aus, daß er in erster Linie Meß und Kontrollinstrumente vor sich hatte, die mit funktionellen Geräten auf der einen und mit auswertenden Rechnern auf der anderen Seite verbunden waren.
    Er hielt sich nicht lange damit auf, sondern suchte nach jenen Teilen der Anlage, die nichts mit der eigentlichen Aufgabe dieses Raumes zu tun hatten, sondern dazu da waren, klimatische Veränderungen herbeizuführen, Schutzschirme aufzubauen und Türen zu öffnen und zu schließen.
    Dabei stieß er auf ein längliches Instrumentenbord, das in eine Wandvertiefung eingelassen war.
    Darüber befand sich eine Leuchtscheibe, über die dunkle Vierecke wanderten. Guduka wußte, daß er kaum Zeit haben würde, den Sinn dieser Anzeigen zu begreifen. Er mußte aufs Geratewohl experimentieren.
    Er berührte eine Schalttaste.
    Der Erfolg war verblüffend.
    Vor dem Sockel inmitten des Raumes tat sich eine Bodenöffnung auf. Die Scheibe, auf der das Pelzwesen lag, kippte in die Senkrechte. Die Kontakte rissen aus den körpereigenen Instrumenten des Fremden, dann glitt er mit der Scheibe in das Loch im Boden und verschwand.
    Guduka drückte die zweite Taste.
    Das war offensichtlich ein Fehler, der zur Befreiung des Unbekannten führte. Guduka sah zwei Krallenhände am Rand der Bodenöffnung auftauchen und hörte einen wütenden Knurrlaut.
    Gleich darauf schwang sich der Bepelzte aus dem Loch.
    Guduka preßte seine Handfläche auf alle noch nicht betätigten Tasten.
    Nun geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
    Das Kabelbündel unter der Decke löste sich auf und klatschte gegen die Wände, gegen den Fremden und gegen Guduka.
    Der Mann
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