Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
daran liegt.«
    Dem Inspektor fiel ein Stein vom Herzen. Er lauschte den schlurfenden Schritten. Jetzt würde er keine Frage mehr stellen, denn er brauchte seine Konzentration voll und ganz. Was er vorhatte, war ein Spiel auf Leben und Tod, es konnte auch schief gehen, doch daran wollte der Inspektor nicht denken.
    Der Glatzkopf baute sich vor ihm auf. Wieder grinste er und zerrte dabei seine dünnen Lippen noch weiter auseinander.
    Suko schwitzte, war trotzdem voll konzentriert.
    »Dann wollen wir mal«, erklärte Pic grinsend. Er war sich seiner Sache so sicher und fügte noch hinzu, dass er Suko als echte Leiche in die Geisterbahn hängen würde.
    Dann schaute er auf seinen rechten Fuß, weil er nicht danebentreten wollte.
    Suko blieb stehen. Das Gewicht auf das linke Bein verlagert. Es durfte alles passieren, nur der Schemel musste stehen bleiben.
    Der Glatzkopf holte aus.
    Suko schaute ihn an.
    Seine Augen waren kalt, sie maßen die Entfernung ab.
    Dann trat er zu!
    ***
    Pater Domingo, Mario und auch der G-Man Bob Grane hockten in ihrem Wagen und wagten nicht, sich zu bewegen. Sie hätten am liebsten den Atem angehalten, nur war das nicht möglich. Jeder wusste, worauf es ankam und verhielt sich ruhig.
    Sie sahen nichts, aber sie hörten etwas. Und sie wussten anhand der Laute, dass es mehrere Personen sein mussten, die sich jetzt in ihrer nicht mehr fernen Umgebung bewegten.
    Mal erschallte ein Fluch, dann ein Knacken, wenn irgendein Hindernis aus dem Weg geräumt wurde. Auch einen Pfiff hörten sie und einmal ein kurzes Lachen.
    Die anderen waren vorsichtig, aber sie übertrieben die Vorsicht nicht. Sie mussten sich ihres Erfolges sehr sicher sein.
    Mario hatte seinen Platz verändert. Er lag jetzt zwischen der Rückbank und den beiden Rücken der Vordersitze. Der Platz war sehr eng, Mario machte das nichts aus.
    Ein übler Geruch drang in seine Nase. Es stank nach altem Öl oder Fett. Ein Lappen lag in der Nähe seines Gesichts, der gab diesen Geruch ab.
    Warten und hoffen…
    Auch den beiden Männern vorn erging es so. Sie hatten sich so tief wie möglich geduckt, was dem G-Man besser gelungen war als Pater Domingo, denn Crane musste nicht dem störenden Lenkrad ausweichen. Er hatte sich sogar gedreht, so dass er mit dem Rücken zur Konsole hockte und den Beifahrersitz vor sich sah.
    Sie hatten das Optimale herausgeholt, was in ihrer Lage möglich gewesen war. Das heißt, zumindest der G-Man schlug sich noch mit leichten Zweifeln herum. Wäre es vielleicht besser gewesen, den Wagen stehen zu lassen und sich in die Büsche zu schlagen? Das hätte ebenfalls ins Auge gehen können, sicherlich waren die Häscher darauf programmiert, fremde Geräusche zu hören.
    Bob Crane hatte den Jeep ins Gebüsch gefahren. Das Heck war unter dem Dach verschwunden, die eckige Kühlerschnauze schaute voll hervor, zusammen mit der hochkant gestellten Frontscheibe.
    Zwar schwebte Geäst darüber, aber es reichte als Deckung eigentlich nicht aus. Wer den Wagen finden wollte, der fand ihn auch, wenn er sich entsprechend vorbereitete.
    Die Zeit tropfte dahin. Die Menschen im Wagen hatten jegliches Gefühl dafür verloren. Sie drückten sich selbst und ihren Freunden die Daumen, dass sie nicht gefunden wurden.
    Stickig war die Luft, und Bob Crane lief der kalte Schweiß den Rücken hinunter.
    Er atmete scharf durch die Nase. Neben ihm bewegte sich der Pater. Er hatte einen schlechteren Platz, er hockte eingeklemmt unter dem Lenkrad.
    Cranes Wunde brannte. Hin und wieder – in regelmäßigen Abständen – fühlte er sich wie weggeschleudert, als würde er abheben und einfach davonfliegen, ohne sich darum zu kümmern, wohin die Reise ging. Nur weg von hier.
    Sie kamen näher.
    Hin und wieder war auch ein »Ratschen« zu vernehmen. Zwar kein typisches Geräusch für diese Gegend, aber die beiden Männer kannten es trotzdem. Es entstand immer dann, wenn jemand mit einer Machete Hindernisse aus dem Weg räumte.
    Lichtkegel huschten über den Boden.
    Der G-Man bewegte seine rechte Hand. Er putzte die Fläche an seiner Hose ab. Viel half es nicht, aber er wollte die Haut relativ trocken haben, bevor er wieder nach der Waffe griff. Zudem wurde er das Gefühl nicht los, dass sie bald entdeckt wurden.
    »Sie kommen näher…«, hauchte der Pater.
    Crane nickte nur. In diesen Momenten der Spannung spürte er nicht einmal seine Verletzung. Das Gesicht wirkte wie gemeißelt.
    Die Augen lagen als kalte Kieselsteine in den Höhlen. Er zwinkerte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher