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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers
Autoren: Jason Dark
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hätte sein Leben sofort ausgelöscht. So aber konnte er sich noch bewegen undhoffte zudem, dass es ihm gelungen war, den Glatzkopf in Sicherheit zu wiegen. Er hatte nicht einmal an seinen Stricken gezerrt, sondern sich nur verbal gewehrt und hoffte nun, dass es akzeptiert wurde.
    Pic ließ sich Zeit. Er prüfte noch die Schlinge, zerrte daran und hatte Suko dabei zurücktreten lassen, weil er ihn gleichzeitig im Auge behalten wollte.
    Die Blicke des Inspektors glitten durch das Gefängnis. Noch immer wusste er nicht, wo er sich befand. Jedenfalls ging er davon aus, dass er sich noch in der Nähe des Rummelplatzes aufhielt, vielleicht in irgendeiner Höhle.
    Da die Flamme brannte, erreichte auch Sauerstoff den tiefen Raum. Die Luft war zwar mit der in einem Backofen zu vergleichen, und sie tat Sukos Kopf auch nicht gut, durch den noch immer die Schmerzen zuckten, doch er hatte sich schon schlechter gefühlt und war darauf gefasst, das Beste aus seiner Lage zu machen.
    Wie auch der Glatzkopf. Er nickte Suko zu. Dabei grinste er. »Das ist alles so wunderbar«, sagte er. »Jetzt freue ich mich, dass du dich für diese Möglichkeit entschieden hast.«
    »Ich freue mich nicht.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Und nun?«
    Er grinste wieder. Dann deutete der Glatzkopf mit dem Zeigefinger auf den Hocker. »Das ist dein Platz.«
    Suko nickte.
    Er ging mit langsamen Schritten vor. Die Lippen hielt er zusammengepresst, und er hoffte, genügend Angst auszustrahlen, um den anderen zu täuschen. Da die Kerze zu weit entfernt stand, und das Licht nicht gegen ihn fiel, war dies nicht möglich.
    Vor dem Hocker blieb Suko stehen.
    »Willst du nicht?«, zischte der Glatzkopf, dem Sukos Zögern überhaupt nicht gefiel.
    »Es ist schon komisch«, ächzte er.
    »Rauf mit dir, Bulle! Ihr seid doch sonst nicht so zimperlich, wenn ihr einen von uns in die Mangel nehmt.«
    »Ich komme aus England.«
    »Ist mir scheißegal, ob ich einen Bullen aus den Staaten hänge oder einen aus Europa. Wenn du deinen verdammten Fuß nicht auf den Schemel setzt, schieße ich dir eine Kugel zwischen die Augen.« Er legte seine Hand auf den Pistolengriff.
    »Keine Sorge, ich bleibe dabei.« Suko stieg auf den Schemel und stand etwas schwankend auf der Fläche, die Augen leicht verdreht.
    Er schielte zur Schlinge, die vor ihm baumelte und die ihm erst noch über den Kopf gestreift werden musste. Darauf hatte Suko ebenfalls einen Trumpf gesetzt.
    »Willst du mir die Fesseln lösen?«, fragte er.
    »Warum sollte ich?«
    »Dann kann ich mir die Schlinge über den Kopf streifen.«
    »Keine Sorge, Chink, das Vergnügen lasse ich mir nicht nehmen.«
    Der Glatzkopf setzte sich in Bewegung. Er umrundete den Schemel und gelangte in den Rücken des Inspektors.
    Suko überlegte, ob er es jetzt schon wagen sollte, entschied sich aber dagegen. Pic hustete einige Male, spie auch aus und trat hinter sein Opfer. Er musste sich recken, um die Schlinge erreichen zu können, aber er schaffte es.
    Es lief alles sehr laienhaft ab. Suko hätte trotz der gefesselten Hände schon etwas unternehmen können, doch er wollte absolut sicher sein, deshalb wartete er auch und nahm die Nervenanspannung in Kauf.
    Die Schlinge fuhr als Schatten an seinem Gesicht entlang, dann kratzte sie am Hals.
    Der Knoten wurde festgezurrt.
    Pic stöhnte auf. Diese Arbeit schien ihm einen höllischen Spaß zu machen.
    »Was ist?«, fragte Suko.
    Der Glatzkopf lachte leise. »Gleich wirst du mit dem Teufel pokern können.«
    »Hat der denn ein Kartenspiel?«
    »Witzbold, wie?«
    Suko gab keine Antwort. Er hörte aber, dass sich der Glatzkopf bewegte. Da der Mann nicht in sein Blickfeld geriet, nahm er an, dass er zurückgegangen war, was Suko überhaupt nicht gefiel. Er wollte nicht, dass Pic hinter ihm stand, wenn er gegen den Hocker trat. Er wollte ihm ins Gesicht sehen.
    Die Schlinge um seinen Hals war sehr eng gezogen worden. Deshalb bereitete ihm auch das Sprechen Mühe. »Darf ich dich um einen Gefallen bitten?«
    »Schon wieder.«
    »Nur einen.«
    »Was willst du?«, hechelte Pic. Ihm war die Vorfreude schon anzuhören. Er wollte Suko erst zappeln, dann strampeln und schließlich sterben sehen. So etwas bereitete ihm ein satanisches Vergnügen.
    »Ich möchte, dass du den Hocker umstößt, wenn du vor mir stehst, Pic. Ist das zu viel verlangt?«
    »Warum willst du das?«
    Die wahren Gründe konnte ihm Suko kaum nennen. Er wiederholte stattdessen seine Bitte noch einmal.
    »Also gut, wenn dir so viel
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