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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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rief Tobby. „Die Laren brauchen nur einen einzigen SVE-Raumer zu schicken.
    Sie fürchten sich."
    „Inzwischen fürchte ich mich auch", knurrte Chung Lo. Er begriff nicht alles, was um ihn herum und mit ihm passierte. Er konnte nur hoffen, daß der Gipfel der Schrecken schon überstiegen war. Dieser Ritt auf unbekannten Tieren durch die immer stärker werdende Dunkelheit, einem ebenfalls unbekannten Ziel entgegen, konnte eine weitere Teufelei sein.
    Weder er, Chung Lo, noch einer der anderen konnte verhindern, daß er weiter manipuliert wurde.
    Aber mitten in seinen angsterfüllten Gedanken tauchte hinter einer Biegung dieser erstaunlichen Straße durch den stinkenden Dschungel ein schwacher Lichtschimmer auf.
    „Das ist Beugners Paradies!" rief ihm Tobby ins Ohr. „Wir haben einen kleinen Generator. Sie dürfen ihn reparieren."
    „Morgen!" sagte Chung. „Gewiß. Nach einer Dusche, einem guten Essen und einem Schluck Selbstgebranntem. Los, steigt ab!"
    Chung Lo stand etwas hilflos in der Mitte eines offenen Vierecks aus bunt zusammengewürfelten Gebäuden. Einige schwache Beleuchtungskörper flackerten.
    Tobby führte die schweißgebadeten Tiere in den Stall.
    David Beugner nahm Chung Lo am Arm und zog ihn auf einen schaukelnden Vorhang zu. Chung Lo fühlte sich schlagartig wohl, als er den Wohnraum betrat.
    Als er eine Stunde später vor dem Kaminfeuer saß, an einem reich gedeckten Tisch, in der Beleuchtung von Öllampen mit pflanzlichem Öl, einen Tonbecher mit wunderbar nach Beeren oder Früchten riechendem Schnaps in den Fingern, fühlte er sich noch viel wohler.
    Aber er war nicht mehr Chung Lo. Hubert Kelassny war es, der ein altes, weiches Hemd Davids trug und eine Hose, deren Beine hochgekrempelt waren. Sein Overall und die übrigen Sachen befanden sich bereits in der Lauge einer Waschmaschine.
    „Ich danke euch", sagte er halblaut. „Wir alle neun sind Terraner, sprechen dieselbe Sprache und haben dieselben Bedürfnisse. Aber sieben von uns sind, in gewisser Weise, komplette Ignoranten."
    David blickte ihn zwinkernd an. Er zweifelte mit Recht am Verstand dieses gutaussehenden dreißigjährigen Mannes. Tobby schien mitten in der Bewegung zu erstarren und blickte ihn bohrend an.
    „Wie das?"
    „Im Augenblick bin ich - oder sind wir - Hubert Kelassny. Fachmann für geschlossene ökologische Systeme. Das Ganze beginnt in dieser Station, von der ich eben erzählte ..."
    In einer Art faszinierter Erstarrung merkten David und Tobby, daß sich Sprache, Stil und sämtliche Bewegungen drastisch verändert hatten. War Chung Lo mürrisch und ängstlich gewesen, so strömte Hubert Kelassny einen beruhigenden Charme aus.
    Wenn er lächelte, fühlte Tobby jedesmal einen seltsamen angenehmen Stich.
    „Wir sind gespannt. Allerdings brauchen wir dringend einen guten Mechaniker!"
    sagte Tobby.
    „Läßt sich machen", erklärte Kelassny ruhig. „Nun zu uns sieben. Zuerst die Namen ..."
    Er berichtete, was er wußte. Das stufenweise Erwachen der einzelnen Persönlichkeiten, das öde Innere der Relaisstation, die ununterbrochene Verwirrung, die fehlenden Erinnerungen, dann die Jagd durch die Korridore und Kammern, schließlich die Rettung durch die Gataserabkömmlinge.
    Schließlich schloß er mit der Frage: „Und wie steht es mit diesen Laren, mit Maylpancer und den SVE-Raumern? Ich kenne - wir kennen - auch diese Bedeutungen nicht. Kann ich das erfahren?"
    „Ja, natürlich. Wir haben hier ein kleines Hyperfunkgerät.
    Einer von uns hört die offiziellen Nachrichten ab und viele andere Funksprüche. Die Informationen werden beim Markttag ausgetauscht.
    Was Sie hier sehen, ist das Ergebnis einer Versklavung der Galaxis oder wenigstens eines sehr großen Teiles der Milchstraße."
    Während David erklärte, dachte Tobby an das voraussichtliche Schicksal dieses merkwürdigen Mannes. Was er sagte, klang nach verwirrtem Verstand, aber es schien nicht unmöglich zu sein.
    Mit dem Instinkt der heranreifenden Frau konzentrierte sie sich auf die zweite der bekannten Persönlichkeiten.
    Auf Hubert Kelassny, der ziemlich genau den Rahmenvorstellungen ihrer Träume und Sehnsüchte entsprach.
    Diejenigen Siedler, die entweder mehr Angst oder Verantwortungsgefühl verspürten, würden den seltsamen Fund ganz sicher der nächsten Kontrollpatrouille der Überschweren melden.
    Dies würde für Kelassny die Auslieferung an die Laren bedeuten und zweifellos Repressalien nach sich ziehen.
    Sie witterten eine neue Geheimwaffe Rhodans
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