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0809 - Das Schlangenkreuz

0809 - Das Schlangenkreuz

Titel: 0809 - Das Schlangenkreuz
Autoren: Jason Dark
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das Böse. Um die neue Sekte, diese neue Kirche, die sich Church of Hearts nannte. Eine verfluchte Gruppe, die es verstanden hatte, Menschen auf ihre Seite zu ziehen. Sie hatte einen neuen Gott gefunden, einen neuen Götzen, das Herz.
    Diese Typen wollten die Herzen der Menschen reinigen, ihnen alles Schlimme nehmen, um sie dann als geläutert und für ihre Sache bereit, empfangen zu können.
    Der Pater schob den Teller zur Seite. Als er aufschaute, las er in den Augen der Frau einen sehr ernsten Ausdruck, und als er langsam nickte, da fragte sie: »Also stehen Sie auf meiner Seite?«
    »Natürlich.«
    »Sie hassen diese Sekte ebenfalls?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben es den Leuten nicht erklären können?«
    »Leider nicht. Ich habe es versucht, aber sie wandten sich ab. Ich bin ihr Feind, und das habe ich zu spüren bekommen. Wer hat denn meine Kirche entweiht, sie besudelt, beschmutzt, Symbole des Bösen gezeichnet und die schrecklichen Worte an die Wände gemalt? Das bin nicht ich gewesen, das waren sie und auch der Dämon, der in ihnen steckt. Es gibt ihn, er ist mächtig, er ist leider nicht verloren, wie man hatte annehmen können, und ich hoffe, dass wir ihn zerstören können.«
    Marsha nickte. »Ja, das hoffe ich auch. Wollen Sie es in dieser Nacht versuchen?«
    »Sicher.«
    »Und Sie fühlen sich stark genug?«
    Domingo hob die Schultern. »Was heißt stark, Marsha? Ja, ich bin stark genug, leider nicht allein. Deshalb habe ich mir Freunde gesucht, die mir zur Seite stehen.«
    »Und Sie können sich auf sie verlassen?«
    »Auf Bob Crane schon.«
    Marsha Blanc lächelte, als sie den Namen hörte. »Ja«, bestätigte sie, »er ist nicht nur ein guter, sondern auch ein wunderbarer Mann. So einen wie ihn erlebt man viel zu selten.«
    »Ho, das hörte sich an, als hätten Sie sich in ihn verliebt.« Domingo lachte, und dieses Lachen klang wie eine Erlösung, als hätte er alles Negative weggewischt, das ihn quälte.
    Die Frau winkte mit beiden Händen ab. »So dürfen Sie das nicht sehen, Pater, aber Sie haben Recht. Wäre ich jünger, dann wäre er der richtige Mann für mich. Irgendwo haben wir ja das gleiche Ziel, aber«, sie hob die Schultern, »wahrscheinlich hat sich unser Freund zu weit vorgewagt.«
    »Warum?«
    »Er hätte seine Freizeit lieber in irgendwelchen Kneipen verbringen sollen und sich nicht noch nach dem offiziellen Feierabend um gewisse Menschen Sorgen machen. So hat er genau das Falsche getan und ist anderen auf den Schlips getreten. Ihnen brauche ich die Feinde nicht zu nennen. Er wird in den Bannkreis dieser verfluchten Kirche hineingeraten sein, und sie ist stärker als er. Er ist nur ein Mensch…«
    »Was sind denn die anderen, Marsha?«
    Sie schaute den Pater scharf an. »In meinen Augen sind es verkleidete Teufel. Satanisten, Menschen, die ihre Menschlichkeit verloren haben, die andere ins Verderben ziehen. Die Kirche der Herzen«, sie nickte, »das passt zu ihnen. Gewinne das Herz eines Menschen, und du kannst mit ihm machen, was du willst.«
    Domingo senkte den Kopf. »Leider hast du so verflucht Recht, Marsha.«
    »Ich weiß es. Und ich habe Angst um Sie.« Ihr Blick bannte ihn.
    »Große Angst sogar. Ich habe heute viel gebetet.« Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Ich hoffe, dass der Glaube, dass unser Glaube stärker ist als das Böse.«
    »Darauf vertraue ich.« Marsha drückte sich zurück. »Noch einen Nachschlag?«
    Domingo hob beide Hände. »Um Himmels willen, nein, ich bin satt und gestärkt für die Nacht.«
    »Ist sie denn so entscheidend?« Er nickte. »Ja, das ist sie. Dieser Abend und die folgende Nacht sind für die Zukunft bestimmend, Marsha. Aber ich stehe nicht allein. Ich habe dir erzählt, dass zwei Männer aus Europa gekommen sind, die Bob und mich unterstützen werden. Da Bob von ihnen angetan war, hoffe ich, dass er sich nicht geirrt hat.«
    »Bist du davon überzeugt?«
    »Ich werde es wohl werden.«
    Sie hob die Schultern. »Da kann ich dir nur viel Glück wünschen.«
    Sie streckte den rechten Zeigefinger in die Höhe. »Aber was ist, wenn du dich irrst?«
    »Wie meinst du das?« Marsha wechselte den Platz, denn durch die Fenster hereinfallende Sonnenstrahlen blendeten sie. »Wenn es in dieser Nacht eben nichts wird?«
    »Dann habe ich Pech gehabt.«
    »Wie stehen die Chancen?«
    »Fünfzig zu Fünfzig.« Er korrigierte sich sofort. »Nein, sie stehen besser. Es wird etwas passieren, davon bin ich voll und ganz überzeugt. Ich habe genügend
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