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0804 - Der Zeithammer

Titel: 0804 - Der Zeithammer
Autoren: Unbekannt
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er sich von einer Horde von Barbaren in die Enge treiben ließ? Wie kam er dazu, in den Mauern seiner Stadt zu zittern, nur weil ein Haufen Ungläubiger die Speere schüttelte und die Schilde gegeneinanderschlug? Gehorchten ihm nicht die mächtigsten Heere dieser Welt? War er nicht der mächtigste Herrscher, den die Geschichte je gekannt hatte? Was also sollte diese erbärmliche Furcht? Warum stand er nicht auf, rief seine Bewaffneten zusammen und zog gegen den Feind, bis dieser vernichtet war?
    In diesem Augenblick sagte Jentho Kanthall am anderen Ende des Tisches zu Bilor Wouznell: „Glaub mir, ich habe mir die Sache rückwärts und vorwärts durch den Kopf gehen lassen - ein dutzendmal, hundertmal! Es gibt keine Methode, wie wir unbemerkt an die Kleine Majestät herangelangen könnten. Wir selbst erlägen sofort ihrem Mentaleinfluß. Aber auch Douc Langur käme nicht weit. Er hat zwar mehr Widerstandskraft als wir. Aber er müßte sich bis auf die Schußweite seiner Destruktionsschleuder vorarbeiten, und das schafft er nicht. Ich sage dir, wir sind CLERMAC und seinen Schwarzpelzen hilflos ausgeliefert. Es sei denn, wir laufen davon."
    Diese Worte ergaben sich aus einem Gespräch, das Jentho mit Bilor Wouznell geführt hatte. Aber Walik Kauk hörte sie. Grimm wallte in ihm auf. Mit zorngerötetem Gesicht sprang er in die Höhe und verkündete mit Donnerstimme: „Hört, ihr Feiglinge, was ich euch zu sagen habe! Ich, Gaius Aurelius Valerius, den ihr auch Dioklektian nennt, Kaiser und Gott! Werft euch nieder, damit die Götter euch den Verstand verleihen, meinen Worten zu folgen."
    Entgeistert starrten sie ihn an. Jemand lachte. Aber das Lachen blieb ihm im Halse stecken, als er Waliks zorniges Gesicht sah.
    Bilor stieß Jentho den Ellbogen in die Seite und fragte unsicher: „Was will er?"
    „In den Staub mit euch, ihr Kreaturen!" donnerte Walik Kauk.
    Jentho Kanthall glitt von der Bank herab und ging in die Knie.
    „Werft euch hin!" zischte er den anderen zu. „Tut, was er sagt!"
    Verständnislos gehorchten sie. Sie warfen sich auf den staubigen Boden und warteten. Walik Kauk, durch solcherart Gehorsam versöhnlicher gestimmt, hüb von neuem an: „Hört meinen Entschluß, Kommilitonen! Der Feind hat unser lange genug gespottet.
    Er sah uns in die inneren Wirren des Reiches verstrickt und glaubte, seine Frechheiten ungestraft begehen zu können.
    Zu lange hat er unsere Geduld mißbraucht, zuviel Zweifel hat er in die Herzen derjenigen gesät, die uns treu ergeben sind und unsere Langmut nicht verstehen.
    Seit heute gilt ein neues Edikt in allen Provinzen und Bezirken unseres Reiches, auch in der Stadt selbst, wonach die Ungläubigen zu jagen und zu töten sind, wo auch immer man auf sie trifft.
    Caesar Galerius hat in Byzanz bereits begonnen, das Edikt zu verwirklichen.
    Die Ungläubigen zittern vor seinem gerechten Zorn. Laßt uns vor Galerius nicht zurückstehen. Laßt es uns ihm gleichtun!
    Schreibt den Kampf gegen die Ungläubigen auf eure Schilde, und mit der Hilfe der Götter werdet ihr siegen!"
    Er hielt inne. Ringsum lagen die Männer und Frauen der Terra-Patrouille noch immer auf dem Boden und wußten nicht, wie sie sich weiter verhalten sollten.
    „Steht auf!" schrie er sie an. „Und zollt dem Kaiser den Beifall, der des Kaisers ist!"
    Sie standen auf. Jentho Kanthall war der erste, der in die Hände klatschte. Die anderen folgten seinem Beispiel. Ein grimmiges Lächeln spielte um Walik Kauks Lippen.
    „Gennarius - du befehligst die bithynischen Legionen. Wann gedenkst du aufzubrechen?"
    Da niemand wußte, wer Gennarius war, bekam Walik keine Antwort.
    „Gennarius, bist du unter die Feiglinge gegangen?" dröhnte Walik mit rollenden Augen, „Antworte, wenn der Imperator fragt!"
    Jentho Kanthall war notfalls auch bereit, die Rolle des Gennarius zu übernehmen.
    Aber mittlerweile war Walik Kauk so sehr in Wut geraten, daß er ihm keine Zeit mehr ließ. Sein Blick wandte sich seitwärts und blieb auf Augustus haften, der dem eigenartigen Schauspiel mit sicherlich nicht weniger Verständnis als die anderen gefolgt war.
    „Prätorius! Bring mir diesen Hund herbei!"
    Augustus setzte sich in Bewegung. Auch in seinem elektronischen Bewußtsein waren Zweifel, wer denn der Hund namens Gennarius sei. Ein kurzer Dialog mit dem örtlichen Kontrollelement schaffte Klarheit. Sante Kanube wurde als Gennarius identifiziert - wohl deswegen, weil er dem Ka-zwo am nächsten stand. Augustus trat auf ihn zu.
    „Komm
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