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0804 - Der Zeithammer

Titel: 0804 - Der Zeithammer
Autoren: Unbekannt
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mit, Hund!" herrschte er den Afrikaner an.
    Sante Kanube wußte nicht, woran er war. Eher mechanisch als aus freien Stücken folgte er dem Roboter. Augustus baute sich vor Walik Kauk auf.
    „Der Hund ist da!" meldete er.
    „Herr ...!" schrie Walik ihn an.
    „Herr!" echote der Ka-zwo.
    Walik deutete auf den Afrikaner, der es mittlerweile mit der Angst zu tun bekommen' hatte.
    „Er schweigt, wenn ich ihn frage. Er mißachtet die Autorität des Imperators.
    Schlag ihm den Kopf ab!"
    Der Befehl war an Augustus gerichtet. Der Roboter, bar jeden Instruments, mit dem er einem Menschen den Kopf hätte abschlagen können, hob zögernd den rechten Arm.
    „Schlag zu!" herrschte Walik ihn an.
    Jentho Kanthall stand auf dem Sprung. Er wußte nicht, was in Walik gefahren war, aber er würde nicht zulassen, daß einer der Leute unter seinem Wahnsinn zu leiden hatte. Augustus hatte den Arm jetzt senkrecht emporgestreckt. Im nächsten Augenblick mußte der Schlag fallen. Er würde Sante zwar nicht den Kopf vom Leib trennen, aber er konnte ihn ernsthaft verletzen. Jentho beugte sich nach vorne - aber in diesem Augenblick vollzog Augustus eine Vierteldrehung, so daß er Walik Kauk gegenüberstand.
    „Ich glaube, das ist nicht ganz im Sinn der Kontroll Verordnung", verkündete er mit blecherner Stimme.
    Er schien zu ahnen, daß Walik eine solche Unbotmäßigkeit nicht dulden würde, und ließ dem Wort sogleich die Tat folgen.
    Der ausgestreckte Arm zuckte herab. Der Schlag traf zwar nicht Sante Kanube, sondern Walik Kauk. Er traf ihn an der Schulter.
    Vorsichtshalber hatte der Ka-zwo die Wucht des Schlages so gemildert, daß Walik nur zur Seite geschleudert wurde. Er stolperte und kam ziemlich abrupt wieder auf die Bank zu sitzen, von der er sich erhoben hatte, um seine pompöse Rede zu halten.
    Da ging eine eigenartige Wandlung mit-ihm vor. Zuerst kniff er die Augen zusammen, als empfinde er starken Schmerz.
    Dann sah er wieder auf und blickte sich um. Sein Gesicht war verwirrt.
    „Was starrt ihr mich alle so an?" fragte er. „Was ist los? Was habe ich getan?
    Warum steht ihr alle da? Warum sagt keiner was?"
    Marboo faßte ihn bei den Schultern und drehte ihn zu sich herum.
    „Ein kleines Mißverständnis, Walik", sagte sie zärtlich.
    „Komm, setz dich zu mir."
    Später an diesem Abend beklagte sich Walik Kauk über Kopfschmerzen und ging zur Ruhe. Seit seinem Auftritt als Kaiser Diokletian hatte er kein Wort mehr gesprochen. An den Tischen, im Schein der Notbeleuchtung, wurde noch bis über Mitternacht hinaus über den eigenartigen Zwischenfall diskutiert.
    Marboo kam aus ihrer Hütte und berichtete, daß Walik nach einigem Zureden schließlich eingeschlafen war. Sie fürchtete sich und wandte sich an Jentho Kanthall.
    „Was ist das?" fragte sie. „Wahnsinn?"
    „Ich glaube nicht", versuchte der Kahlköpfige sie zu trösten.
    „Er war wieder ziemlich normal, nachdem Augustus ihm den Schubs gab."
    „Aber es könnte wiederkommen?" Kanthall zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Vielleicht hat Douc etwas dazu zu sagen, wenn er morgen aus seiner Antigravwabenröhre hervorgekrochen kommt."
    In dieser Nacht schlief keiner ruhig. Der Vorfall gab ihnen zu denken. War Walik Kauk durchgedreht?
    War er unter der seelischen Belastung der letzten anderthalb Jahre zusammengebrochen? Walik hatte stets als einer der Besonnensten gegolten - bis auf damals, als er störrisch wurde und sich weigerte, Jentho Kanthall als Führer anzuerkennen und der Terra-Patrouille beizutreten.
    Wenn Walik durchdrehte, was hatten die anderen dann zu erwarten? Wieviel Zeit blieb ihnen noch, bis sie ebenfalls dem Wahnsinn verfielen?
    Am nächsten Tag war Jentho Kanthall als erster auf den Beinen. Er hatte kurz vor Sonnenaufgang die Orterwache von Bluff Pollard übernommen. Durch das Fenster der Technik-Hütte sah er Vleeny Olt-ruum kommen. Er ging ihr entgegen und begrüßte sie mit einer Umarmung.
    Da sah er plötzlich weiter oben im Tal eine menschliche Gestalt durch die Büsche eilen. Sie war nur einen Sekundenbruchteil lang sichtbar -zu kurz, um sie zu identifizieren. Im gleichen Augenblick erhob sich bei den Hütten ein zeterndes Geschrei.
    Jentho wandte sich zur Seite und sah Sailtrit Martling im Eiltempo auf sich zukommen. Sailtrit, über fünfzig Jahre alt, gebaut wie eine Walküre, war sonst eine beherrschte Frau.
    Jetzt aber schrie und jammerte sie, und als sie näher kam, verstand Jentho die Wortfetzen: „Bilor ... Jäger ...Wahnsinn
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