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0804 - Der Zeithammer

Titel: 0804 - Der Zeithammer
Autoren: Unbekannt
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nicht, daß ich der Obmann bin?"
    Eine Zeitlang war es still. Walik stellte sich vor, wie Alaska Saede-' laere die Erkenntnis verdaute, daß Kanthall sich für Iratio Hondro hielt. Noch einmal meldete sich der Maskenträger zu Wort.
    „Also schön - Hondro - du hast mich getäuscht. Aber trotzdem sage ich dir, du bist verloren, wenn du nicht sofort umkehrst!"
    Da wurde der vermeintliche Obmann zornig.
    „Schluß jetzt mit dem nutzlosen Geschwätz!" schrie er und schaltete die Verbindung ab.
    Das Hulkoo-Schiff kam näher. Walik fand sich mit dem Gedanken ab, daß er seine Aufgabe als Feuerleitoffizier werde wahrnehmen müssen. Es würde ohne Zweifel zum Kampf kommen.
    Die einzige Überlebenschance der BALDWIN TINGMER bestand darin, dem Hulkoo gleich zu Anfang einen Treffer zu versetzen, der ihn zum Abdrehen bewog. Walik ging im Geist noch einmal die Schaltungen durch, die er vorzunehmen hatte, die Daten, die er brauchte, die Anzeigen, die abgelesen werden mußten.
    Er war kein ausgebildeter Artillerist. Im Lauf des Jahres, das die Terra-Patrouille auf Intermezzo verbracht hatte, war er in die verschiedenen Funktionen der Korvette eingeweiht worden - so wie die ändern auch - und hatte die wichtigsten Dinge schlecht und recht gelernt.
    Bluff Pollard saß ihm gegenüber.
    Er warf Walik einen fragenden Blick zu. Haben wir überhaupt eine Chance? sollte das heißen.
    Walik tat so, als habe er den Blick nicht bemerkt.
    Der Abstand von dem Hulkoo-Schiff verringerte sich bis auf zwei-hunderttausend Kilometer.
    Da fuhr der „Obmann" die Feldschirme aus und gab dem Gegner zu erkennen, daß er nicht auf eine friedliche Begegnung aus war.
    Walik Kauk fühlte sich wie ausgehöhlt. Es war leer in seinem Innern. Nicht einmal Angst konnte dort mehr Fuß fassen. Er war eine Maschine, die mit starrer Optik auf den Orterschirm bückte und die Greifmechanismen bereit hielt, um im entscheidenden Augenblick die richtigen Griffe zu tun.
    Der Orterfleck des feindlichen Schiffes erschien ihm unerträglich hell. Die Distanz betrug nur noch wenige Kilometer, der „Obmann" hatte den Hulkoo zuerst im Sturm angreifen wollen.
    Dann aber, als der Gegner so tat, als hätte er die Korvette überhaupt nicht bemerkt, wurde die Neugierde in ihm wach. Er pirschte sich an das schwarze Raumschiff heran - in jedem Augenblick zum Ausweichmanöver bereit, falls der Feind plötzlich doch wach werden sollte.
    Dabei sprach Kanthall halblaut vor sich hin.
    „Will mich wohl in die Falle locken, wie? - Nahe 'rankommen lassen und dann rumms! - Hat sich aber getäuscht. Der Schlag kommt von mir!"
    Das Hulkoo-Schiff war auf dem Optik-Bildschirm als kleiner, dunkler Fleck zu sehen. Es wirkte wie ein Loch mitten im Geflimmer der Sterne, Walik Kauk hatte die Zielautomatik längst darauf kalibriert. Wenn nur der „Obmann" schon den Feuerbefehl geben wollte!
    In den letzten Minuten hatte er es vermieden, zu dem Jungen hinüberzusehen. Er wollte seinem fragenden Blick nicht mehr begegnen. Es war ihm entgangen, daß Bluff Pollard eine Wandlung durchgemacht hatte. Er blickte nicht mehr fragend, sondern entschlossen.
    Der Junge hatte eine Entscheidung getroffen. Welche das war, würde Walik Kauk in wenigen Augenblicken zu spüren bekommen.
    Das Schiff der Hulkoos war zu einem handtellergroßen Fleck geworden. Walik Kauk tränten die Augen vom unentwegten Anstarren des Zielbilds.
    Da gellte des „Obmanns" Befehl: „Feuer...!"
    Walik warf sich mit einem Ruck nach vorne. Die Hand schoß auf die rotleuchtende Feuertaste zu.
    Vor sich hörte er plötzlich einen wilden Schrei. Ein Schatten tauchte irgendwo auf, flog auf ihn zu. Etwas unglaublich Schweres, Hartes prallte mit Walik zusammen, bevor er den Schalter hatte berühren können.
    Er wurde zur Seite geschleudert. Die Sitzgurte waren plötzlich verschwunden.
    Eine Hand packte ihn und zerrte ihn aus dem Sessel. Ein mörderischer Schlag traf ihn gegen die Schläfe und sandte ihn zu Boden.
    Bluff Pollard war mit einem gewaltigen Sprung über die beiden Feuerleitpulte hinweggesetzt. Er brauchte zwei Sekunden, um Walik Kauk auszuschalten. Walik war bereit gewesen, das Feuer auf den Hulkoo zu eröffnen. Das aber, glaubte Bluff, war der Untergang der BALDWIN TINGMER. Hinter dem Kommandopult erhob sich drohend der „Obmann". Unbeherrschte Wut rötete sein Gesicht.
    „Was soll das?!" schrie er.
    „Das Hulkoo-Schiff wird nicht unter Feuer genommen!"
    antwortete Bluff Pollard mit fester Stimme.
    Der „Obmann" griff nach dem
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