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0802 - Planet der toten Kinder

Titel: 0802 - Planet der toten Kinder
Autoren: Unbekannt
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„Beide scheinen auf Lugh-Pure landen zu wollen."
    „Orbit!" befahl er statt dessen.
    Inzwischen hatte sich die Space-Jet ihrem Ziel soweit genähert, daß der Planet mit bloßem Auge deutlich beobachtet werden konnte. Seine wüste und vegetationslose Oberfläche sah alles andere als einladend aus. Selbst der vergrößernde Panoramaschirm zeigte keine Anzeichen einer Besiedlung.
    Langgestreckte und flache Hügel von dunkler Färbung brachten ein wenig Abwechslung in die eintönige Landschaft. Eine Analyse blieb erfolglos.
    „Überreste einstiger vulkanischer Tätigkeit", vermutete Talcot, als Caral Pent eine diesbezügliche Frage stellte. „Unbekannte Elemente vielleicht, deshalb sprechen die Taster nicht an."
    „Sollten sie aber trotzdem", meinte die Biologin.
    Zweihundert Kilometer über dem Planeten ging die Space-Jet in die Umlaufbahn. Es spielte keine Rolle, ob sie von den beiden Schiffen der Choolks geortet wurden oder nicht. Sie waren hier im Auftrag der Kaiserin - oder zumindest duldete sie den Einsatz.
    Da von einer echten Wolkendecke nicht die Rede sein konnte, war der Blick auf die Oberfläche von Lugh-Pure frei und unbehindert. Größere Seen konnten an einer Hand abgezählt werden, sonst gab es nur spärlich mit Wasser halb angefüllte Senken und Täler und die beiden Polkappen. Messungen ergaben, daß ihre Eisdecke nur einige Meter dick war.
    „Möchte wissen, wo da die alten Gralsmütter und Kelsiren hausen sollen. Vielleicht in unterirdischen Siedlungen?" Talcot schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber wozu das Ganze überhaupt? Sie haben doch auf Drackrioch Platz genug!"
    „Wo sind die beiden beobachteten Schiffe jetzt?" fragte Gucky.
    „Das eine muß gleich in Sichtweite kommen", gab Talcot Auskunft.
    Sie erblickten es wenig später. In geringer Höhe schwebte es über einem der dunklen, flachen Gebirge, ruhig und ohne Fahrt.
    Es schien allein von seinen Antigravfeldern gehalten zu werden.
    „Ist es das mit den alten Weibchen an Bord?"
    „Nein, Icho Tolot", erwiderte Talcot. „Es muß sich um das zweite Schiff handeln, das vorher hier eintraf. Vielleicht will es landen."
    „Sieht aber nicht so aus. Schalte mal die Vergrößerung ein.
    Wenn ich mich nicht irre, werfen die Choolks da etwas ab ..."
    „Doch wohl nicht die armen Kelsiren?" empörte sich Gucky.
    Seine Befürchtung bewahrheitete sich nicht. Die Vergrößerung zeigte, daß sich die unteren Ladeluken des Schiffes geöffnet hatten. Aber keine Kelsirenweibchen kamen daraus hervor, sondern ein Strom dunkelfarbiger Materie, der auf das ebenfalls dunkle Gebirge hinabrieselte und sich dort ablagerte. Teilweise erinnerte das Material an feinen Staub, aber es waren auch größere Brocken darunter.
    „Sollten das Schutthalden sein?" flüsterte Caral Pent verblüfft.
    Niemand gab ihr Antwort, denn alle verfolgten das rätselhafte Vorgehen der Choolks mit äußerster Spannung. Die Geräte weigerten sich noch immer, eine Analyse des dunklen Stoffes vorzunehmen. Das abgeregnete Material mußte mit jenem der flachen Gebirge identisch sein, denn beide zeigten die gleichen Nicht-Eigenschaften.
    Die Space-Jet zog mit gleicher Geschwindigkeit auf ihrer Kreisbahn weiter, bis das Schiff der Choolks unter dem Horizont verschwand und nicht mehr beobachtet werden konnte. Dafür kam wenig später das zweite Schiff in Sicht. Es war gelandet.
    Um den Transporter nicht zu schnell aus den Augen zu verlieren, verließ die Space-Jet die Umlaufbahn, verringerte die Geschwindigkeit und ging ein wenig tiefer. Die Antigravfelder wurden eingeschaltet, aber der geringen Schwerkraft wegen nur halb beansprucht.
    Unten öffneten sich zwei Ausstiegluken, aber keine Choolks wurden sichtbar.
    Allem Anschein nach verließen die zwölf weiblichen Kelsiren freiwillig das Schiff und wanderten langsam von ihm weg.
    „Man gibt ihnen nicht einmal Vorräte mit!" stellte Caral Pent fest. „Wovon sollen sie denn hier auf dem toten Planeten leben?"
    „Vielleicht ist er gar nicht so tot, wie es von hier oben aus den Anschein hat", beruhigte sie Gucky, der das Geschehen selbst nicht begriff. „Diese dunkle Materie, sie muß die Antwort auf alle unsere Fragen sein. Wir werden Rhodan informieren müssen ..."
    Icho Tolot verstand den Wink sofort. Obwohl sein Kontursessel abermals protestierte, beugte er sich seitwärts und nahm das Hyperfunkgerät in Betrieb. Als die Lautsprecher stumm blieben, begann er an dem Gerät zu manipulieren, ohne ein besseres Ergebnis zu
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