Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
anderen Besatzungsmitglieder herauszufinden, empfingen Signale von außerhalb des Schiffes.
    Zunächst war es nur ein angenehmes Wispern, aber es steigerte sich schnell zu einer Art telepathischem Sing-Sang. Bjo warf den Kopf zurück. Sein Körper spannte sich.
    Die fremdartigen Impulse waren verlockend, so daß der Katzer unwillkürlich den Wunsch verspürte, in die Nähe jener zu gelangen, die sie erzeugten.
    Bjo erwachte aus seiner Starre und raste mit mächtigen Sätzen durch den Gang bis zum nächsten Interkomanschluß. Er schaltete das Gerät ein und stellte eine Verbindung zur Zentrale her.
    „Hier spricht Bjo Breiskoll!" rief er. „Ich empfange telepathische Lockrufe aus dem Weltraum."
    Der zu dem Gerät gehörende Bildschirm erhellte sich. Das ernste Gesicht von Fellmer Lloyd wurde darauf sichtbar.
    „Bjo!" sagte der Chef des Mutantenkorps. „Es ist besser, wenn du sofort in die Zentrale kommst."
    „Sie spüren es auch!" stellte Bjo betroffen fest.
    „Alle Mutanten empfangen diese Signale", bestätigte Lloyd. „Sie werden schnell stärker. Wahrscheinlich können sie bald von allen Besatzungsmitgliedern empfangen werden."
    Bjo unterdrückte weitere Fragen. Mit atemberaubender Schnelligkeit raste er zum nächsten Antigravschacht. Es kostete ihn jedesmal eine große Überwindung, diese Transportmittel zu benutzen, denn der Verlust von Bezugspunkten der Schwerkraft, nach denen er seine Bewegungen koordinierte, machte ihm schwer zu schaffen und drohte ihn jedesmal in Panik zu stürzen.
    Inzwischen hatte er jedoch gelernt, sich zu beherrschen.
    In verkrampfter Haltung schwebte er durch den Schacht bis zum mittleren Deck.
    Er atmete erleichtert auf, als er auf der Plattform aufsetzte und die Wirkung der künstlichen Schwerkraft wieder spürbar wurde.
    Die telepathischen Lockrufe waren noch stärker geworden und lösten in Bjo Breiskoll ein übermächtiges Verlangen aus, sich an ihre Quelle zu begeben. Er tastete die Gedanken einiger Besatzungsmitglieder ab und stellte fest, daß jetzt auch die parapsychologisch unbegabten Menschen zu reagieren begannen. Seine Nackenhaare richteten sich auf, denn er spürte instinktiv, daß die SOL sich einer sorgsam vorbereiteten Falle näherte.
    Kamen die Impulse von der Kaiserin von Therm?
    Bjo betrat die Zentrale im Mittelteil des riesigen Fernraumschiffs durch das Hauptschott und wurde sofort der Anspannung gewahr, unter der die hier versammelten Besatzungsmitglieder der SOL standen.
    Die konzentrierte Aufmerksamkeit der Menschen galt dem Panoramabildschirm, und Bjo, der der Blickrichtung der anderen folgte, sah auch sofort den Grund dafür.
    Die SOL näherte sich einem Sonnensystem.
    Bjo konnte sehen, daß es aus einer großen blauen Sonne und achtzehn Planeten bestand. Das Rasterbild unter dem Panoramabildschirm zeigte die Position des Schiffes und die ihres eigentlichen Zieles an. Dieses Ziel war die dritte Welt, die auf einem anderen Bildschirm über die Fernortung zu beobachten war.
    In der allgemeinen Stille hörte sich Perry Rhodans Stimme ungewöhnlich laut an.
    „Bei diesem Sonnensystem, dessen Koordinaten wir erhalten haben, soll es sich um die Heimat der Kaiserin von Therm handeln."
    Breiskoll war so vom Anblick des dritten Planeten gefesselt, daß er kaum auf Rhodans Worte achtete.
    Eine solche Welt hatte der Solgeborene noch niemals zuvor in seinem Leben gesehen. Er konnte sich vorstellen, daß sie auch für die erfahrenen Zellaktivatorträger einmalig war.
    Der gesamte Planet wurde von strahlenden Kristallstrukturen umhüllt. Diese unheimliche Hohlkugel war nicht geschlossen, sondern wies unzählige Öffnungen unterschiedlicher Größe auf, durch die man die eigentliche Planetenoberfläche sehen konnte.
    Zweifellos kamen die telepathischen Locksignale von dort.
    Die SOL hatte ihren Kurs längst geändert und näherte sich langsam dem dritten Planeten. Bjo war sich darüber im klaren, daß niemand an Bord diesen Flug unterbrechen oder gar aufhalten konnte.
    Nachdem er sich an den überwältigenden Anblick des dritten Planeten gewöhnt hatte, nahm Bjo weitere Einzelheiten wahr.
    Innerhalb des Sonnensystems, vor allem aber in der Nähe des dritten Planeten, wimmelte es von Saturnschiffen der Choolks.
    Die Leibwache der Kaiserin von Therm hatte hier ihre zahlenmäßig stärksten Flotten-verbände zusammengezogen.
    „Wir nähern uns der Heimat der Kaiserin von Therm", sagte Atlan. „Es bestehen keine Zweifel daran, daß die Superintelligenz, wie immer sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher