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0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls
Autoren: Unbekannt
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Kelsiren nannten ihre Welt Drackrioch und das System, zu dem sie gehörte, Yoxa-Sant.
    Die Galaxis, in der die SOL herausgekommen war, hieß Nypasor-Xon.
    Bjo Breiskoll war überzeugt davon, daß diese Sprachbegriffe von den Solanern übernommen wurden.
    Die Kaiserin von Therm war, wenn man einmal von der Möglichkeit der Abtrennung der COMP-Organe absah, körperlich unbeweglich. Von Anfang an war sie darauf angewiesen gewesen, Hilfsvölker zu benutzen, um ihre Mächtigkeitsballung auszubauen.
    Dabei hatten die PSI-Fähigkeiten der Kelsiren hervorragende Dienste geleistet.
    Die ersten Raumfahrer, die vor langer Zeit den Lockrufen der Kelsiren nachgegeben hatten, waren Choolks gewesen. Somit war es eigentlich nur logisch, daß sich aus diesem Volk die Leibwache der Kaiserin entwickelt hatte.
    Die paranormalen Fähigkeiten der Kelsiren waren ein wirksamer Schutz gegen alle Eindringlinge. Wenn er wirklich einmal versagen sollte, war immer noch die Flotte der Choolkschiffe da, um jeden Angriff abzuwehren.
    Eine Verbindung mit der Kaiserin von Therm war über die COMPs möglich.
    Allerdings besaßen die parapsychologisch begabten Kelsiren noch eine zweite Möglichkeit zur Kommunikation. Sie fand mit Hilfe jener Kristallstämme statt, die zur Planetenoberfläche hinabreichten.
    Bjos Gedanken wurden unterbrochen, denn Atlan begann wieder zu sprechen.
    „Die Art und Weise, wie die Kaiserin mit Hilfe der Kelsiren Raumfahrer anlockt, erinnert mich an alte terranische Sagen", erklärte der Arkonide. „Darin wird berichtet, wie Seefahrer von den Gesangen sogenannter Sirenen angelockt und ins Verderben geführt werden. Nur wer sich die Ohren zustopfte, widerstand diesen Lockrufen." Bjo lächelte matt.
    „Mit dem Zustopfen der Ohren ist es in unserem Fall nicht getan."
    „Hoffen wir, daß diese kosmischen Sirenen nicht die gleichen bösen Absichten verfolgen wie ihre Vorgänger aus dem Reich der Mythologie", sagte Atlan.
    „Diese Impulse stammen nicht von bösartigen Wesen", behauptete Bjo Breiskoll.
    „Das würde ich spüren."
    „Gucky hat mir vor unserem Aufbruch aus der Zentrale gebeichtet, daß er diese Signale sogar als angenehm empfindet", erinnerte sich Atlan. „Geht es dir ebenso?"
    „Ja", gestand Bjo widerstrebend. „Ich bin gespannt auf das, was uns auf Drackrioch erwartet,"
    „He!" rief Atlan. „Da kommen unsere keloskischen Freunde."
    Bjo Breiskoll drehte sich um, so daß er in den Korridor einsehen konnte, der aus dem Schiff in die Hauptschleuse führte und aus dem noch immer Einzelteile des Shetanmargts geschwebt kamen.
    Dort waren jetzt die Kelosker aufgetaucht.
    Die plump aussehenden Wesen waren von leuchtenden Hüllen umgeben. Bjo überlegte, ob eine solche Aura die Funktion eine's Schutzanzugs übernehmen konnte. Weder Dobrak noch einer seiner Begleiter trugen solche Anzüge, aber der Aufenthalt im Vakuum schien ihnen nichts auszumachen, „Sieh dir das an!" forderte Atlan seinen jugendlichen Begleiter auf. „Jeder von ihnen wird von einem Fragment des Shetanmargts eingehüllt."
    Dobrak, der sich an der Spitze der Kolonne bewegte, war deutlich von den anderen zu unterscheiden. Seine Paranormhöcker pulsierten heftig, und er war von einer besonders auffällig leuchtenden Aura umgeben. Bjo sah, daß Atlan sich bewegte. „Wollen Sie sie aufhalten?" fragte der Mutant bestürzt.
    „Das würde mir sicher nicht gelingen", vermutete Atlan. „Aber ich will versuchen, noch einmal mit Dobrak zu reden. Vielleicht bekommen wir zusätzliche Informationen."
    Bjo wäre am liebsten zu Atlan in die Schleusenkammer getreten, aber er war überzeugt davon, daß der Arkonide ihn sofort zurückgeschickt hätte, um ihn keiner Gefahr auszusetzen.
    „Wohin begebt ihr euch, Dobrak?" wandte Atlan sich an die Kelosker. Er erhielt keine Antwort. Bjo war enttäuscht, aber er hatte auch nicht damit gerechnet, daß es ihnen gelingen könnte, die Kelosker noch einmal in ein Gespräch zu verwickeln. Geistig befanden sich diese Wesen bereits außerhalb der SOL.
    Atlan sah die Sinnlosigkeit seiner Bemühungen offenbar ein, denn er trat zur Seite.
    Zusammen mit den letzten Fragmenten des Shetanmargts glitten die Kelosker aus der Schleuse. Draußen verschwanden sie in der Lichtfülle des sich zusammenfügenden Gebildes.
    „Wir können jetzt ebensogut in die Zentrale zurückkehren und den Vorgang über die Bildschirme beobachten", sagte Atlan. „Es gibt für uns keine Möglichkeit zum Eingreifen. Wir werden auch nichts mehr von
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