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0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls
Autoren: Unbekannt
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argwöhnte, daß sich zumindest bei den Mutanten die ersten Folgeerscheinungen erkennen ließen.
    Lloyd und die anderen Mitglieder des Korps sprachen immer häufiger von einer bevorstehenden Landung auf Drackrioch, so daß Rhodan sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, daß die Mutanten geradezu versessen waren, dorthin zu gelangen.
    Lag das ausschließlich am telepathischen Einfluß der Kelsiren oder spielte die Kaiserin dabei selbst eine rätselhafte Rolle?
    Als Rhodan Fellmer Lloyd in diesem Zusammenhang befragte, gab der Telepath offen zu, daß er sich nach einer Landung auf Drackrioch sehnte.
    Grund zum Nachdenken lieferte auch der Sprecher der Solgeborenen, Joscan Hellmut, der sein Bewußtsein noch immer nicht zurückerlangt hatte.
    Seine Verbindung zur Kaiserin von Therm bestand zweifellos nicht auf parapsychologischer Ebene, aber sie war ebenso unzweifelhaft vorhanden.
    Rhodan wußte, daß es keine Möglichkeit gab, die SOL aus diesem Gebiet zurückzuziehen, solange die Kaiserin nicht damit einverstanden war. Nicht nur die Lockrufe der Kelsiren verhinderten ein solches Manöver, sondern auch die Flotte der Saturnschiffe.
    Einer solchen Übermacht wäre auch die SOL nicht gewachsen gewesen.
    Da zu befürchten war, daß die Superintelligenz ein anderes Zeitverständnis besaß als die Menschen, richtete Rhodan sich auf eine längere Wartezeit ein.
    Er hoffte, daß die Kaiserin die Solaner bald vom Ergebnis ihrer Überlegungen unterrichten würde.
    Ein Geschöpf, das aus der Symbiose zwischen einem jungen Sonnensystem und einer hyperenergetischen Nachricht entstanden war, ließ sich aus menschlicher Sicht schlecht einschätzen.
    Es war ausgeschlossen, sich in die Denkvorgänge der Kaiserin von Therm hineinzuversetzen und auf diese Weise vielleicht Kenntnis von ihren Vorhaben zu erlangen.
    Im klassischen Sinn war die Kaiserin von Therm monströs.
    Aber sie dachte und handelte.
    Sie lebte'.
    Ihre Daseinsform ermöglichte ihr die Herrschaft über einen kosmischen Bereich, der als Mächtigkeitsballung bezeichnet wurde, der aber in seiner Ausdehnung so gewaltig war, daß Menschen ihn sich nicht vorzustellen vermochten.
    Die Kaiserin von Therm dachte und plante auf einer höheren Ebene als die Menschen. Das schien die Möglichkeit einer echten Verständigung von vornherein auszuschließen.
    Andererseits hatten die Ereignisse der letzten Monate deutlich bewiesen, daß die Kaiserin sich nicht scheute, auf einer niedrigeren Existenzstufe zu handeln, wenn sie sich davon Vorteile versprach.
    Es gab Berührungspunkte zwischen menschlichen Wesen und einer Superintelligenz.
    Bedauerlich war nur, daß die Superintelligenz diese Berührungspunkte genau kannte und sogar bestimmen konnte, während die Menschen nicht einmal erahnen konnten, wo sie sich befanden und wie sie beschaffen waren.
    Das Gefühl, in jeder Beziehung unterlegen zu sein, war für Perry Rhodan neu, und er mußte erst lernen, damit zu leben.
    Aber aus dieser Unterlegenheit heraus erwuchs in ihm der unzerstörbare Wille, die Freiheit der Menschen in der SOL zu erhalten.
     
    3.
     
    Wie in allen größeren kelsirischen Ansiedlungen auf Drackrioch bildete der aus dem Orbitalen Kristallmantel herabragende Auswuchs der Kaiserin von Therm den Mittelpunkt von Salkoor.
    Er war sozusagen die „Seele" dieses Dorfes am See Grenoth.
    Die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten der „Großen Frucht" waren fast abgeschlossen, so daß Gralsmutter Quoytra sogar Zeit fand, ihre acht Jüngerinnen, auch Gralstöchter genannt, in transzendentalen Spielen auszubilden.
    Quoytra war eine verhältnismäßig junge Gralsmutter. Ihre Vorgängerin war bei einem der seltenen Unfälle am Wasserfall ums Leben gekommen.
    Quoytra war untersetzt und stämmig. In ihrer resoluten Art unterschied sie sich erheblich von anderen Kelsirenweibchen in dieser Position. So war es auch kein Wunder, daß in Salkoor die praktischen Dinge des Lebens eine größere Bedeutung besaßen, als es auf Drackrioch bei den Kelsirenstämmen allgemein üblich war.
    Wenn es galt, neue Hütten zu errichten, pflegte Quoytra selbst mit Hand anzulegen, und über die parapsychologischen Pflege der Gärten hinaus hatte sie für ein gutes Bewässerungssystem in Salkoor gesorgt.
    So kam es, daß die Gärten von Salkoor die anderer Ansiedlungen an Schönheit und Vielfalt übertrafen. Oft kamen Besucher aus anderen Dörfern, um die Anlagen in Salkoor zu bewundern.
    Der ihr oft gemachte Vorwurf, wegen dieser realen Dinge
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