Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara
Autoren: Adrian Lara
Vom Netzwerk:
Zudem muss der Älteste einen Grund gehabt haben, das Ding überhaupt in sie einzupflanzen, und den müssen wir herausfinden, je eher, desto besser.“
    Brock nickte zustimmend, wie auch der Rest seiner Brüder. Es war nur eine kleine Bewegung, doch als er seine Nackenmuskeln anspannte, schoss ihm eine heftige Schmerzattacke in den Schädel. Er drückte die Finger gegen die Schläfen und wartete, dass sie vorüberging.
    Neben ihm runzelte Kade seine tiefschwarzen Brauen über den silbernen Wolfsaugen. „Alles okay?“
    „Könnte nicht besser sein“, murmelte Brock, irritiert, dass Kade seine Besorgnis so öffentlich zeigte, auch wenn der Krieger wie ein Bruder für ihn war. Und obwohl Jennas schreckliche Schmerzen ihn innerlich zerfetzten, tat Brock sie mit einem Schulterzucken ab. „Keine große Sache, war ja nicht anders zu erwarten.“
    „Du absorbierst die Schmerzen dieser Frau seit fast einer Woche“, erinnerte ihn Lucan. „Wenn du mal eine Pause brauchst …“
    Brock zischte einen leisen Fluch. „Mir fehlt nichts, was ein paar Stunden Patrouille heute Nacht nicht kurieren könnten.“
    Sein Blick wanderte zu dem kleinen Sichtfenster in der Tür des Krankenzimmers. Wie alle Angehörigen des Stammes verfügte Brock über eine übersinnliche Gabe, die nur er allein besaß. Mit seiner Fähigkeit, Schmerz und Leiden von Menschen zu absorbieren, hatte er Jenna seit ihrem Martyrium in Alaska in einem halbwegs schmerzfreien Zustand stabilisiert, aber mehr als Erste Hilfe konnte er nicht leisten.
    Jetzt, wo sie wieder bei Bewusstsein war und dem Orden wichtige Informationen über ihre Zeit mit dem Ältesten und die außerirdische Materie liefern konnte, die er ihr eingepflanzt hatte, war sein Job getan und Jenna Darrow wieder auf sich allein gestellt.
    „Da ist noch was, das ihr alle wissen müsst“, sagte Brock und sah zu, wie sie ihre nackten Beine vorsichtig über den Bettrand schwang und aufstand. Er versuchte nicht zu bemerken, wie ihr der weiße Krankenhauskittel die Oberschenkel hinaufrutschte, kurz bevor ihre Füße den Boden berührten. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, wie überraschend schnell sie ihr Gleichgewicht wiederfand. Nach den fünf Tagen im unnatürlichen Koma trugen ihre Muskeln ihr Gewicht erstaunlich sicher. „Sie ist stärker, als sie sein sollte. Sie kann ohne Hilfe gehen, und vor ein paar Minuten, als nur Alex und ich bei ihr drin waren, hat sich Jenna aufgeregt, weil sie ihren Bruder sehen wollte. Ich wollte sie berühren und beruhigen, und sie hat meine Hand abgewehrt. Hat sie einfach weggeschlagen, als wäre das ein Klacks für sie.“
    Kade hob die Brauen. „Mal ganz davon abgesehen, dass du ein Stammesvampir mit den entsprechenden Reflexen bist, wiegst du auch über siebzig Kilo mehr als diese Frau.“
    „Genau das meine ich.“ Brock sah zu Lucan und den anderen. „Ich glaube nicht, dass sie realisiert hat, was das bedeutet, aber ihre Kraft ist unglaublich. Sie hat mich fast umgeworfen, ohne dass sie es wirklich versucht hat.“
    „Lieber Himmel!“, flüsterte Lucan, die Kiefermuskeln angespannt.
    „Auch ihre Schmerzen sind jetzt stärker als vorher“, fügte Brock hinzu. „Ich weiß nicht, was da los ist, aber alles an ihr scheint jetzt, wo sie wach ist, irgendwie intensiver zu werden.“
    Lucans Stirnrunzeln vertiefte sich, als er Gideon ansah. „Und wir sind sicher, dass sie eine Normalsterbliche ist und keine Stammesgefährtin?“
    „Ganz gewöhnliche Homo sapiens “, bestätigte das Universalgenie des Ordens. „Als ihr sie aus Alaska eingeflogen habt, habe ich Alexandra sofort gebeten, sich die Haut ihrer Freundin genau anzusehen. Da war nirgendwo ein Tränen-und-Mondsichel-Muttermal auf Jennas Körper. Und was ihr Blutbild und ihre DNA angeht, waren alle Proben, die ich ihr entnommen habe, auch sauber. Seither habe ich alle vierundzwanzig Stunden Tests gemacht – keinerlei Auffälligkeiten. Abgesehen von diesem Implantat ist alles an ihr völlig banal.“
    Banal? Fast hätte Brock geschnaubt über das unangemessene Wort. Natürlich waren weder Gideon noch die anderen Krieger bei Jennas Ganzkörperuntersuchung nach ihrer Ankunft im Hauptquartier dabei gewesen. Die meiste Zeit war sie vor Schmerzen bewusstlos gewesen, seit Brock, Kade, Alex und der Rest des Teams die Heimreise aus Alaska nach Boston angetreten hatten.
    Weil er der Einzige war, der sie schmerzfrei halten konnte, war Brock angewiesen worden, an Jennas Seite zu bleiben und die Situation
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher