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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara
Autoren: Adrian Lara
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Himmel, nach allem, was passiert ist, sollte ich schleunigst zu einem Arzt, in ein richtiges Krankenhaus.“
    Lucan schüttelte ernst den Kopf. „Einen besseren Experten als Gideon können Sie an der Oberfläche nicht finden. Das ist keine Sache, mit der die Ärzte Ihrer Spezies umgehen können.“
    „Oberfläche? Meiner Spezies? Was soll denn das nun wieder heißen?“
    „Jenna“, sagte Alex und nahm ihre Hand. „Ich weiß, du musst völlig durcheinander und verängstigt sein. Mir ging es vor einer Weile genauso, obwohl ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen kann, was du durchgemacht hast. Aber du musst jetzt stark sein. Du musst uns vertrauen – mir vertrauen, dass du wirklich in den bestmöglichen Händen bist. Wir helfen dir. Wir finden das raus, versprochen.“
    „Rausfinden? Was wollt ihr rausfinden? Sag’s mir. Verdammt, ich muss wissen, was wirklich hier los ist!“
    „Zeig ihr die Röntgenbilder“, murmelte Lucan Gideon zu, der mit einigen schnellen Tastatureingaben die Bilder auf dem Monitor aufrief.
    „Dieses erste wurde nur Minuten nach Ihrer Ankunft hier im Hauptquartier gemacht“, erklärte er, als ein Schädel mit dem oberen Teil der Halswirbelsäule über ihnen aufleuchtete. Zwischen dem obersten Wirbel und der Schädelbasis erstrahlte ein wütend heller Fleck von der Größe eines Reiskornes.
    Als sie endlich ihre Stimme wiederfand, zitterte sie ein wenig. „Was ist das?“
    „Das wissen wir nicht genau“, antwortete Gideon sanft. Er rief ein anderes Röntgenbild auf. „Das hier wurde vierundzwanzig Stunden später gemacht. Wie Sie sehen können, beginnen dem Objekt winzige, fadenähnliche Fühler zu wachsen.“
    Als Jenna hinsah, spürte sie, wie Alex’ Finger sich um ihre eigenen schlossen. Ein weiteres Bild erschien auf dem Monitor, und auf diesem war deutlich zu erkennen, dass die Fühler des hell leuchtenden Objektes begonnen hatten, sich mit ihrer Wirbelsäule zu verflechten.
    „Oh Gott!“, flüsterte sie, hob die freie Hand und betastete die Haut in ihrem Nacken. Sie drückte fest zu und würgte fast, als sie dort die schwache Erhebung des Gegenstandes spürte, der in sie eingepflanzt war. „ Er hat das mit mir gemacht?“
    Leben … oder Tod?
    Du hast die Wahl, Jenna Tucker-Darrow.
    Jetzt erinnerte sie sich wieder an die Worte des Monsters und auch an die Wunde, die es sich selbst beigebracht hatte, das fast unsichtbar winzige Objekt, das es sich aus dem eigenen Fleisch gepult hatte.
    Leben oder Tod?
    Entscheide dich!
    „Er hat mir etwas eingesetzt“, murmelte sie.
    Der leichte Schwindel, den sie vor einigen Augenblicken gespürt hatte, kam nun heftig wieder. Ihre Knie gaben nach, doch bevor sie auf dem Boden landete, hatten Brock und Alex sie an den Armen genommen und stützten sie. So schrecklich es war, Jenna konnte die Augen nicht von dem Röntgenbild losreißen, das den Bildschirm über ihnen ausfüllte.
    „Oh mein Gott!“, stöhnte sie. „Was zur Hölle hat dieses Monster bloß mit mir gemacht?“
    Lucan starrte sie an. „Das ist es, was wir herausfinden wollen.“

 
    2
    Vom Korridor vor der Krankenstation aus sahen Brock und die anderen Krieger einige Minuten später zu, wie sich Alex auf den Bettrand setzte und ihre Freundin leise tröstete. Jenna brach nicht zusammen. Sie ließ sich von Alex liebevoll umarmen, aber ihre haselnussbraunen Augen blieben trocken, sie starrte mit unergründlicher Miene vor sich hin, reglos vor Schock.
    Gideon räusperte sich, wandte den Blick vom kleinen Sichtfenster der Tür zum Krankenzimmer ab und brach das Schweigen. „Das hätte auch schlimmer laufen können.“
    Brock stieß ein leises Knurren aus. „Wenn man bedenkt, dass sie gerade aus einem fünftägigen Koma aufgewacht ist, nur um zu erfahren, dass ihr Bruder tot ist, der Urahn aller Blutsauger sie zur Ader gelassen hat, sie dann gegen ihren Willen hierher gebracht wurde – und ach ja, übrigens haben wir da auch noch was in deiner Wirbelsäule gefunden, das vermutlich nicht von diesem Planeten stammt, also Glückwunsch, du hast beste Chancen, zum Cyborg zu werden!“ Er stieß einen trockenen Fluch aus. „Scheiße, ist das abgefuckt!“
    „Kann man wohl sagen“, sagte Lucan. „Aber es wäre viel schlimmer, wenn wir die Situation nicht unter Kontrolle hätten. Alles, was wir jetzt tun müssen, ist, die Frau ruhigzuhalten und genau zu beobachten, bis wir klarer sehen, was für ein Implantat das ist, ob es etwas für uns bedeuten könnte, und wenn ja, was.
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