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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld
Autoren: Tom Clancy
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es, was zwar bedeutete, daß der Flug weiter unten unruhig werden würde, doch er als Pilot bemerkte so etwas kaum. Das einzige echte Ärgernis war, daß er so viel Tee getrunken hatte. Er mußte dringend auf die Toilette, konnte das Cockpit aber nicht unbeaufsichtigt lassen. Allerdings mußte er ohnehin nur noch weniger als eine Stunde aushalten.
    »Daddy, was heißt das? Gehen wir dann immer noch in dieselbe Schule?« fragte Sally, die mit dem Rücken in Fahrtrichtung in der Limousine saß. Cathy übernahm es zu antworten. Das war eine Mami-Frage.
    »Ja, und ihr werdet sogar euren eigenen Fahrer haben.«
»Stark!« sagte der kleine Jack.
Ihr Vater haderte mit sich und der Welt, wie immer nach
    schwerwiegenden Entscheidungen, auch wenn er wußte, daß es jetzt zu spät war. Cathy sah ihm ins Gesicht, las seine Gedanken und lächelte ihn an. »Jack, es sind nur ein paar Monate, und dann ...«
»Ja!« Ihr Mann nickte. »Dann kann ich mich auf mein Golfspiel konzentrieren.«
»Und du kannst endlich unterrichten. Das ist es, was ich mir wünsche. Und was du brauchst.«
»Nicht wieder ins Bankgeschäft?«
»Es hat mich immer schon gewundert, daß du es dort überhaupt so lange ausgehalten hast.«
»Du bist Augendoktorin, keine Psychotante.«
»Wir reden noch darüber«, sagte Professor Ryan und zupfte Katie Ryans Kleid zurecht.
Es waren die elf Monate, die ihr gefielen. Nachdem er diesen Posten innegehabt hatte, würde er nicht mehr in den Staatsdienst zurückkehren. Was für ein schönes Geschenk hatte President Durling ihnen beiden da gemacht.
Der Dienstwagen hielt vor dem Gebäude des Longworth House Office. Es waren kaum Leute dort, außer ein paar Angestellten, die gerade herauskamen. Zehn Secret-Service-Agenten behielten sie und alles andere im Auge, während vier weitere Agenten die Ryans ins Gebäude hinein eskortierten. Al Trent erwartete sie am Eingang. »Kommen Sie mit?«
»Warum ...«
»Nachdem Sie im Amt bestätigt worden sind, werden wir Sie hineinbringen, damit Sie vereidigt werden, und dann setzen Sie sich hinter den Präsidenten, gleich neben den Speaker«, erklärte Sam Fellows. »Es war Tish Browns Idee. Es wird gut aussehen.«
»Wahlkampftheater«, bemerkte Jack kühl.
»Was ist mit uns?« fragte Cathy.
Ein wirklich schönes Bild gibt diese Familie ab, dachte Al.
»Ich weiß nicht, warum ich so verdammt aufgeregt bin«, brummte Fellows gutmütig. »Das wird den November für uns ganz schön schwierig machen. Ich nehme an, der Gedanke ist Ihnen noch nicht gekommen?«
»Nein, Sam, tut mir leid«, mußte Jack mit einem etwas dümmlichen Grinsen zugeben.
»Dieses Loch war mein erstes Büro«, sagte Trent und öffnete eine Tür zu der Flucht von Büroräumen im Erdgeschoß, die er seit zehn Amtsperioden benutzte. »Ich behalte es als Glücksbringer. Bitte setzen Sie sich und ruhen Sie sich ein wenig aus.« Einer seiner Mitarbeiter kam und brachte Limonade und Eis, wobei ihn Ryans Sicherheitsbeamten mit wachsamen Blicken verfolgten. Andrea Price begann wieder mit den Kindern der Ryans zu spielen. Das wirkte unprofessionell, war es aber nicht. Die Kinder mußten sich in ihrer Gesellschaft wohl fühlen, und sie war auf dem besten Wege, das zu erreichen.
    Präsident Durlings Wagen traf ein, ohne daß es irgendwelche Zwischenfälle gegeben hätte. Er wurde zum Büro des Speakers eskortiert, wo er seine Rede noch einmal durchging. JASMINE , Mrs. Durling, stieg mit ihrem eigenen Begleitschutz in den Aufzug zur Empore. Der Plenarsaal war inzwischen halb voll. Für die Abgeordneten war dieser Anlaß womöglich der einzige, bei dem kokettes Zuspätkommen nicht gebilligt wurde. Sie sammelten sich zumeist in kleinen Freundesgrüppchen und betraten den Saal gemäß ihrer Parteizugehörigkeit, da die Sitzreihen durch eine unsichtbare, aber sehr wirksame Linie unterteilt waren. Die übrigen Regierungsmitglieder würden später kommen. Die neun Richter des Supreme Court, alle Kabinettsmitglieder, die gerade in der Stadt waren (zwei fehlten), sowie die ranghöchsten Generäle in ihren mit Ordensbändern geschmückten Uniformen wurden in die vorderste Reihe geführt. Es folgten die Leiter verschiedener Regierungsbehörden. Bill Shaw vom FBI. Der Vorsitzende der Federal Reserve.
Unter den nervösen Blicken der Sicherheitsbeamten und dem üblichen
Geschnatter der Wahlhelfer hatte man schließlich alle Vorbereitungen abgeschlossen, und es konnte losgehen, pünktlich wie immer.
    Die sieben Fernsehsender unterbrachen ihre
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