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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld
Autoren: Tom Clancy
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Notverfahren wie auf jedem größeren Flughafen. Die Polizei und weitere Notdienste waren benachrichtigt worden, und buchstäblich Hunderte von Menschen wurden von ihren Fernsehern weggerissen.
    »Ich möchte Ihnen die Geschichte eines amerikanischen Bürgers erzählen: Er ist Sohn eines Polizeibeamten, ehemaliger Offizier der Marines und seit einem Unfall während eines Manövers behindert, Geschichtslehrer, Mitglied der amerikanischen Finanzwelt, Ehemann und Vater, Patriot und Staatsbeamter, kurz, ein echter amerikanischer Held.« Ryan wand sich vor Verlegenheit, als er den Präsidenten im Fernsehen so sprechen hörte, besonders aber bei dem folgenden Applaus. Die Kameras schwenkten auf Finanzminister Fiedler, der gegenüber einer Gruppe von Wirtschaftsjournalisten hatte durchsickern lassen, welche Rolle Jack bei der Bewältigung der Finanzkrise gespielt hatte. Selbst Brett Hanson klatschte geradezu wohlwollend.
    »Peinlich ist das immer, Jack«, sagte Trent lachend.
»Viele von Ihnen kennen ihn, viele von Ihnen haben mit ihm zusammengearbeitet. Ich habe heute mit den Mitgliedern des Senats gesprochen.« Durling deutete zu den Fraktionsführern der Minderheits- und der Regierungspartei hinüber, die beide in die Kameras lächelten und nickten. »Und mit Ihrer Zustimmung möchte ich nun John Patrick Ryan für das Amt des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten vorschlagen. Ich bitte die Mitglieder des Senats, diese Nominierung heute abend in mündlicher Abstimmung zu bestätigen.«
»Das ist aber ungewöhnlich«, bemerkte ein Kommentator während die beiden Senatoren aufstanden, um nach vorne zu kommen.
»Präsident Durling hat dazugelernt«, erklärte der politische Experte. »Jack Ryan ist so unumstritten, wie man in dieser Stadt nur sein kann, und die beiden Parteien ...«
»Mr. President, Mr. Speaker, sehr geehrte Senatsmitglieder, liebe Freunde und Kollegen des Repräsentantenhauses«, begann der Fraktionsvorsitzende der Regierungspartei. »Der Vorsitzende der Minderheitspartei und ich freuen uns sehr ...«
    »Ist das wirklich legal?« zweifelte Jack.
»Laut Verfassung muß der Senat seine Zustimmung erteilen. Wie er das
zu tun hat, steht nicht drin«, sagte Sam Fellows.
    »Baltimore Approach, hier sechs-fünf-neun. Ich habe ein kleines Problem.« »Sechs-fünf-neun Heavy, was für ein Problem, Sir?« fragte der Lotse im
Tower. Zum Teil konnte er es schon auf seiner Anzeige erkennen. Die 747
war nicht so eine enge Kurve geflogen, wie er es in seiner letzten
Anweisung kaum eine Minute zuvor angeordnet hatte. Der Fluglotse rieb
die Handflächen aneinander und fragte sich, ob sie den Vogel wohl heil
herunterkriegen würden.
»Habe Probleme mit der Steuerung ... bin nicht sicher, ob ich ...
Baltimore, sehe Anflugbefeuerung auf meiner Ein-Uhr-Position ... kenne
diese Gegend nicht gut ... sehr voll hier ... verliere Triebwerksleistung ...« Der Fluglotse checkte den Kursvektor auf seiner Anzeige und
verlängerte ihn nach ...
»Sechs-fünf-neun Heavy, das ist die Andrews Air Force Base. Dort gibt
es zwei schöne Landebahnen. Können Sie in diese Richtung drehen?« »Sechs-fünf-neun, glaube schon, glaube schon.«
»Bleiben Sie dran.« Der Fluglotse hatte ein Direktverbindung zu dem
Luftwaffenstützpunkt. »Andrews, können Sie ...«
»Wir haben das Ganze verfolgt«, sagte der Offizier im Tower der Air
Base. »Washington Center hat uns informiert. Brauchen Sie Hilfe?« »Können Sie ihn übernehmen?«
»Jawohl.«
»Sechs-fünf-neun Heavy, Baltimore. Ich übergebe Sie an Andrews
Approach. Fliegen Sie Rechtskurve drei-fünf-null ... Schaffen Sie das, Sir?«
fragte der Fluglotse.
»Glaube schon, glaube schon. Das Feuer ist aus, glaube ich, aber die
Hydraulik ist am Ende, das Triebwerk muß wohl ...«
»KLM sechs-fünf-neun, hier Andrews Anflugkontrolle. Sie sind
radaridentifiziert. Sie sind fünfundzwanzig Meilen entfernt, Kurs drei-viernull auf viertausend Fuß, sinken. Landebahn null-eins-links ist frei, und
unsere Löschfahrzeuge sind bereits unterwegs«, sagte der Captain. Er hatte
allgemeines Alarmsignal gegeben, und seine Männer waren auf ihren
Posten. »Fliegen Sie Rechtskurve null-eins-null und sinken Sie weiter.«
    »Sechs-fünf-neun«, war die einzige Reaktion.
Die Ironie seiner Situation würde sich Sato nie erschließen. Obwohl jede
Menge Jagdflugzeuge in Andrews, der Langley Air Force Base, dem
Patuxent River Naval Air Test Center und Oceana NAS stationiert waren,
hundert Meilen oder weniger von Washington
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