Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0795 - Vater, Mutter, Satanskind

0795 - Vater, Mutter, Satanskind

Titel: 0795 - Vater, Mutter, Satanskind
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Pamela gehangen.
    Beide Eltern hatten den Weg nach Aibon gefunden und sich dort zurückgezogen. Wahrscheinlich war Pamela sogar in dieser Welt gezeugt worden, doch der Satan musste es verstanden haben, das Kind dort zu rauben. Der Satan oder Aleister Crowley, diese historische Teufelsfigur, die in den Staaten gelebt hatte, um dort ihre finstere Lehre zu verbreiten. Natürlich war sie auch nach Europa übergeschwappt. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Lebenshunger immens gewesen. Da hatten sich viele Menschen auf alles gestürzt, was neu gewesen war, ohne zuvor abzuchecken, ob es positiv oder negativ für den Menschen gewesen war. Viele waren dabei zugrundegegangen, waren wahnsinnig geworden, wie auch ihre Meister selbst, wenn man den Aufzeichnungen Glauben schenken durfte.
    Es war schon seltsam, dass ich hier auf dieser Insel der Verfemten stand und eine Verbindung zu einer Zeit zog, in der ich nicht geboren war. Das war eben Magie. Sie sprengte die Ketten der Zeit, und nur deshalb konnte sie auch überleben.
    Darius flüsterte mit seiner Frau. Delia nickte einige Male, bevor sie sich aufrichtete, die Tränen aus den Augen wischte und trotzdem zu Boden schaute.
    Dafür sprach ihr Mann. »Wir waren sehr glücklich«, erklärte er mir vorwurfsvoll.
    Ich hob die Schultern. »Trage ich daran die Schuld, dass du es jetzt nicht mehr bist?«
    »Ja und nein.«
    »Das möchte ich erklärt haben.«
    »Du hast alles wieder aufgerührt. Wir waren zwar nicht dabei, es zu vergessen, aber wir hatten uns schon fast damit abgefunden, wenn du verstehst. Nun aber bist du gekommen, und alles ist anders geworden, wirklich alles. Es kam wieder hoch, all unser Leben, das wir in Aibon geführt haben. Wir…«
    »Hättet ihr so weiter existiert?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Wir sind verflucht worden. Man hat uns das Kind genommen, verstehst du das nicht?«
    »Doch. Aber hättet ihr etwas daran ändern können?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ihr wollt aber wieder zurück?«
    Traurig schaute Darius mich an. »Aibon wird uns nicht mehr akzeptieren, denn es ist ja nicht allein der Raub des Kindes, noch etwas anderes kommt hinzu.«
    »Was?«
    »Die Hölle hat es geschafft, nach Aibon einzudringen. Die Mächte des Teufels haben uns das Kind entrissen, um es zu opfern. Ja, sie wollten das Blut unserer Pamela fließen sehen, damit er dem Teufel seine Verbundenheit zeigen konnte.«
    »Du meinst damit Crowley?«
    Darius ballte die Hände. »Er war damals der große Satanist und Hexenmeister. Er suchte nach Jüngern und immer wieder nach neuen Wegen, um der höllischen Vollkommenheit nahe zu kommen. Es war nicht nur der Schlimmste, er war auch der Schlimmste auf der Welt. Er hat eine ganze Zeitspanne bestimmt. In gewissen Kreisen hat man ihn verehrt, und man gab seinen Namen nur flüsternd weiter.«
    »Aber er ist jetzt tot!«
    Darius zwinkerte, als er mich anschaute. »Bist du davon überzeugt, dass ein Aleister Crowley sterben kann?«
    »Er war ein Mensch!«
    »Keiner wie du! Er hat viel gelernt. Er hat den Satan zum Freund gehabt, und der wird ihn gelehrt haben, den Tod zu überwinden. Viele glauben daran, dass er nicht starb. Zudem blieb sein Tod im Dunkeln. Manche sprechen davon, dass er in einer Irrenanstalt ums Leben kam, andere sagen, dass es ein Hotel gewesen ist, wo er sein letztes Fest hat feiern wollen, um den Tod zu überwinden. Dazu brauchte er ein Opfer, deshalb hat er Pamela geraubt und sie aus einem der Hölle gegenüber feindlichen Land einfach weggeholt.«
    Ich dachte über diese Logik nach. Ja, sie konnte durchaus zutreffen, denn Aibon und der Teufel standen sich feindlich gegenüber.
    Überhaupt gab es zwischen den Dämonen und Dämonenfürsten keine Freundschaften. Ein jeder war des anderen Feind, es gab die unterschiedlichsten Machtkämpfe zwischen den Parteien, und sie wurden mit einer nahezu grausamen Härte geführt, in der es noch nie menschlich gewesen war.
    »Du verstehst mich, John?«
    »Ich denke schon.«
    Darius atmete tief durch, bevor er seine Frau umarmte, die ihren Kopf an seine Schulter gelehnt hatte. Ich ging davon aus, dass er mir Fragen stellen wollte, deshalb blieb ich stumm. Er begann mit einem leichten Schütteln des Kopfes. »Niemals ist es einer Person gelungen, hier bei uns einzudringen. Ich weiß, dass es Tore aus der normalen Welt heraus nach Aibon gibt, doch wer kennt sie schon? Sie sind nicht nur verschlossen, sie sind auch verborgen, versteckt. Aber du gehörst zu den wenigen Personen, die diese Tore
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher