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0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang
Autoren: Volker Krämer
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Mitglieder einer geheimen Vampirversammlung vernichtete. Er hatte seinesgleichen getötet! [1]
    Und nur dieser Don Jaime war Zeuge der unglaublichen Tat geworden. Wenn er es schaffte, den Clans glaubhaft zu vermitteln, dass Sarkana gegen das Gesetz verstoßen hatte, war das mit Sicherheit das Ende aller Machtgelüste des Vampirdämons. Kein anderer Vampir würde sich ihm dann noch unterwerfen.
    Dieses Wissen hatte Jaime bei Zamorra als Information verkaufen wollen und im Gegenzug dessen Schutz gegen Sarkana eingefordert. Doch dann hatte der Clanchef der spanischen Vampirfamilie eine für ihn fatale Bemerkung gemacht. Zamorra wusste nun alles. Warum hätte er einen Blutsauger beschützen sollen? Sympathie für einen Untoten konnte nun wirklich niemand von ihm erwarten.
    Eine Weile hatte sich der Vampir dann auch nicht mehr gemeldet.
    Zamorra war im Grunde davon ausgegangen, dass Sarkana sich des Problems Don Jaime bereits auf seine ganz spezielle Art entledigt hatte.
    Und nun diese Mail.
    Was sollte das? Sonst töte ich die Frau. Der Parapsychologe sah, dass die Mail einen Anhang enthielt - wahrscheinlich ein Foto. Zamorra aktivierte Anhang öffnen.
    Das Bild baute sich schnell auf dem Bildschirm auf. Es war von äußerst schwacher Qualität. Doch was Zamorra erkennen konnte, reichte aus, um ihn aufspringen zu lassen.
    Wenn das stimmte…
    ***
    Nicole Duval betrachtete den Ausdruck nun seit mehreren Minuten.
    Zamorra hatte das Foto mit einer Bildbearbeitung und diversen Filtern die Qualität überarbeitet und so weit wie möglich verbessert. Doch auch die besten Programme hatten ihre Grenzen.
    »Ich weiß nicht, Chef.« Nicole legte den DIN A4 großen Bogen Fotopapier auf den Schreibtisch. »Es kann sein, vielleicht aber auch nicht. Aber wenn es berechtigte Zweifel gibt, sollten wir auf jeden Fall reagieren. Sonst würden wir uns vielleicht den Rest unseres Lebens Vorwürfe machen.«
    Zamorra nickte. Noch immer konnte und wollte er nicht glauben, was das Foto ihm vorzugaukeln versuchte. Offensichtlich war es mit einem Foto-Handy aufgenommen worden. Don Jaime hatte sich also der Technik bedient, die er als Vampir im Grunde hassen musste. Er musste wahrlich Todesängste ausstehen. Todesängste eines Untoten. Das allerdings war nicht unbedingt ein Widerspruch in sich.
    Das Foto zeigte eine Art gemauerter Wanne, die aus der Vogelperspektive abgelichtet worden war. Die Tiefe konnte Zamorra nur schätzen, aber es mussten so um die fünf Meter sein. Die rohen, unverputzten Wände des Troges waren mit irgendeinem schleimigen Material verschmiert - vielleicht waren es Algen oder Ablagerungen. Genau konnte Zamorra auch nicht bestimmen, welche Flüssigkeit sich in der Wanne befand. Jedenfalls schimmerte sie in einem unangenehmen Rot-Ton, der wie helles, verdünntes Blut wirkte.
    Und in dieser Wanne lag der nackte Körper einer jungen Frau!
    Augenscheinlich war sie nicht bei Bewusstsein. Die Augen der Nackten waren geschlossen, den Mund hatte sie leicht geöffnet, als wolle sie schreien. Links und rechts neben ihrem Körper lagen kopfgroße Steine in der Brühe -wenn es denn Steine waren. Auch in der größten Zoomstufe war das am Bildschirm nicht exakt zu erkennen.
    Die Gesichtszüge der Frau waren ebenmäßig. Sie war eine Schönheit, keine Frage.
    Und… sie hatte unglaubliche Ähnlichkeit mit Carlotta!
    Natürlich musste sie es nicht sein. Aber was, wenn doch?
    Zamorra mochte sich nicht ausmalen, was geschah, wenn dieses Foto in die Hände Ted Ewigks geraten sollte. Der Reporter würde Amok laufen, so viel stand fest.
    »Hast du Jaime schon geantwortet?« Nicoles Frage schreckte Zamorra aus seinen Gedanken. Er fragte sich schon die ganze Zeit über, wie dieser verflixte Vampir überhaupt etwas von Carlotta erfahren hatte. Was wusste er wirklich?
    »Nein, aber genau das werde ich nun tun. Wenn das da auf dem Foto tatsächlich Carlotta ist, haben wir keine Sekunde mehr zu verlieren.«
    Entschlossen klickte er den Antwort-Button.
    Dieser Blutsauger sollte sich noch sehr wundern.
    ***
    Sanfte Wellen spülten das wunderbar warme Wasser über ihren Körper. Der von der Sonne erhitze Sand war so fein, so zart. Die leichte Brise fuhr durch ihre Haare. Es war perfekt, ganz einfach vollkommen!
    Noch ein paar Minuten wollte sie so hier liegen, dann war es Zeit, sich in die Hotelbar zu begeben. Der Barmann war nett. Wer weiß, ob da nicht noch etwas ging. Schließlich hatte sie Urlaub… Urlaub… kalt, es war plötzlich so kalt. Und es
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