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0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang
Autoren: Volker Krämer
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Jahrtausende nicht vollbracht hatten, würde die Umweltzerstörung mit ziemlicher Sicherheit schaffen. Daran konnte auch das Verbot für PKW nichts ändern. Von dort, wo sie fahren durften, brachte der Wind die zerstörerischen Abgase mit sich. Das Verbot rings um das Kolosseum war kaum mehr als Augenwischerei.
    Gute zwanzig Meter von ihnen entfernt gab es einen kleinen Tumult. Drei Touristen - offenbar Japaner - fühlten sich von einem dürren Kerl belästigt. Zamorra und Nicole schnappten Wortfetzen auf, die darauf hin deuteten, dass der Bursche die kleine Gruppe angerempelt hatte. Der Dürre kapitulierte vor dem Schimpfkanonaden, die er sicher nicht einmal ansatzweise verstand. Mit unsicheren Schritten trat er die Flucht nach vorne an.
    Und in diesem Augenblick reagierte Merlins Stern.
    Zamorra wusste beim besten Willen nicht, ob er das, was da auf ihn zu kam, als Bedrohung ansehen sollte, doch die Silberscheibe spürte nur die schwarzmagische Gefahr, die sie anzeigen musste.
    Don Jaime deZamorra Er war in einem erbarmungswürdigen Zustand. Doch weder Zamorra noch Nicole waren gewillt, Mitleid mit einem Vampir zu haben. DeZamorra torkelte wie ein Betrunkener. Besser gesagt wie ein Alkoholiker auf Entzug.
    Es war dem spanischen Clanchef der dort ansässigen Vampirfamilien deutlich anzusehen, dass er lange Zeit nicht mehr getrunken hatte - wenn er nicht bald frisches, warmes Blut bekäme, würde er zusammenbrechen.
    Doch da war noch etwas anderes. Zamorra kam es vor, als hätte der Blutsauger eine harte Attacke hinter sich. War er angegriffen worden? Vielleicht sogar von Sarkana? Wenn dem so wäre, dann könnte er nun sicher nicht mehr zitternd vor ihnen stehen, denn der Vampirdämon hätte deZamorra sicher keine Fluchtchance gelassen.
    Die dunkle Sonnenbrille verwehrte einen Blick in deZamorras Augen. »Du musst mich schützen, Zamorra. Er wird immer mächtiger…«
    Der Professor schnitt ihm das Wort ab. Nur mit Mühe unterdrückte er die Aktivitäten seines Amuletts, das den Vampir angreifen wollte. Zunächst wollte er hören, was der Vampir zu sagen hatte.
    »Reden wir nicht über Sarkana - reden wir über Carlotta. Wo ist sie? Bring uns zu ihr. Erst dann bin ich gewillt, dir überhaupt meine Zeit zu opfern. Und komm mir jetzt nicht mit deinen Bru- der-Geschichten. Wo ist Carlotta?«
    Der Vampir war bemüht sich von Merlins Stern fern zu halten, denn er wusste um die Macht der Silberscheibe. »Sie ist mein Unterpfand. Glaubst du, ich würde sie dir jetzt ausliefern?« Ein Zittern ging durch Jaimes mageren Körper. Dann gab er sich einen Ruck. »Töte mich, Zamorra. Los, ich weiß, dass du das kannst. Aber dann stirbt auch sie. Die Luft wird langsam knapp für die Frau. Du würdest sie niemals rechtzeitig finden. Töte mich - ob du es tust oder Sarkana, das ist mir letztendlich egal. Du allein hast jetzt die Wahl, ob die Frau deines Freundes überlebt oder nicht. Meine Furcht vor Sarkana ist größer als die vor deinem Amulett.«
    Zamorra und Nicole wechselten einen schnellen Blick. Damit hatten die beiden nicht rechnen können.
    Es war dem Vampir absolut ernst. Irgendetwas musste geschehen sein, das seine Angst vor dem Vampirdämon ins Unermessliche gesteigert hatte.
    Gehetzt blickte deZamorra sich um. »Entscheide dich, Bruder, schnell! Sie sind überall. Sarkana hat uns alle unter sein Joch gezwungen. Sie kommen… vielleicht sind sie schon hier. Ich brauche jetzt deine Antwort, Zamorra.«
    Merlins Stern strahlte plötzlich hell auf.
    Nicole sah ihren Lebenspartner an. »Wir sollten erst einmal von hier verschwinden. Vielleicht hat der Irre hier ja recht und Sarkana hetzt ihm seine Horden auf den Hals. Ich habe keine Lust, mich mit einer ganzen Schwadron Langzähnen zu prügeln.«
    In ihrer rechten Hand lag der Dhyarra-Kristall. Nicole rechnete mit einem plötzlichen Angriff aus der Menge heraus.
    »Vielleicht… also gut…« Zamorra konnte den Satz nicht mehr beenden, denn in dieser Sekunde schrillte sein Handy laut auf. Die Reaktion deZamorras war die eines Psychopathen. Mit einem Schrei sprang er zur Seite und stieß Nicole gegen den Professor. Dann jagte er in die zunehmende Dunkelheit hinein und war im nächsten Moment verschwunden.
    »Dem brennen die Sicherungen durch…« Nicole schüttelte verdutzt mit dem Kopf. »Und nun?«
    »Der meldet sich wieder. Schon bald, glaube mir.« Unwillig zog Zamorra das Handy aus der Jackentasche. »Ich frage mich nur, wer uns hier so dringend stört?«
    Er war mehr als
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