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0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf
Autoren: Jason Dark
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internationale Kapazität. Er ist ein Mensch, der die Figuren erfindet. Er baut Monster. Er ist der Künstler, der den Schrecken entwirft, der anschließend von den Technikern umgesetzt wird. Seine Fantasie ist einfach sagenhaft, und das weiß man in der Szene. Nicht grundlos hat er zahlreiche Preise erhalten. In der Branche ist er der uneingeschränkte König. Er kennt sich aus, und ich kann vor ihm nur den Hut ziehen. Wie du weißt, mag ich die außergewöhnlichen Menschen. Ich lasse die Gleichtreter, die immer in ihren Mühlen stecken und sich später, wenn sie in Rente gehen, fragen, ob es das wirklich alles gewesen ist, was ihnen das Leben geboten hat, links liegen.«
    »Gut. Was hat das mit der Sache zu tun?«
    »Ich habe mit ihm Kontakt aufgenommen, und er hat mich eingeladen.«
    »Wohin?«
    »Zu sich nach Hause.«
    Suko lachte. »Na prächtig«, freute er sich. »Das ist doch etwas für dich. Da kannst du mal endlich über dein Lieblingsthema diskutieren. Gratuliere, Sarah.«
    »Ach, hör auf! So schlimm ist das nicht. Klar, ich freue mich, denn wer hat schon die Chance, ihn zu besuchen? Um das zu sagen, bin ich eigentlich nicht gekommen.«
    »Weshalb dann?«
    »Ich wollte dich einfach nur fragen, ob du mich begleitest. Du kannst mitgehen.«
    Jetzt war die Katze aus dem Sack, und Suko sagte zunächst einmal nichts. Er kannte die Horror-Oma. Wenn sie mit einer derartigen Einladung herausrückte, dann steckte zumeist etwas dahinter, deshalb sagte er zunächst nicht zu, sondern stellte stattdessen eine Frage: »Wo ist denn der Haken?«
    Sie starrte ihn unschuldig an. So unschuldig, dass es schon unecht wirkte. »Von welchem Haken sprichst du?«
    »Na, du weißt schon…«
    »Weiß ich eben nicht.«
    »Irgendetwas muss dich doch gestört haben, dass du nicht die Chance ergreifst und allein hingehst. Oder zumindest Jane Collins mitnimmst, was ja näher liegt.«
    »Das hast du Recht.«
    »Wunderbar. Jetzt sag mir nur noch, weshalb du Jane nicht mitnehmen willst.«
    »Davon kann keine Rede sein. Ich habe sie ja gefragt, aber sie hat es abgelehnt.«
    »Grundlos?«
    Lady Sarah nickte heftig. »Für mich schon, Suko. Für mich ist das grundlos gewesen.«
    »Weshalb?«
    »Jane mag diesen Mann nicht. Er ist ihr unsympathisch, obwohl sie ihn eigentlich nicht kennt und ihn nur in TV-Berichten von irgendwelchen Partys gesehen hat. Ich gebe zu, dass seine äußere Erscheinung nicht jedermanns Geschmack ist, aber man sollte da doch toleranter sein und sich erst einmal mit dem Menschen beschäftigen, bevor man sich über ihn ein Urteil bildet. Das hat Jane nicht getan, obgleich es nicht ihrem Naturell entspricht. Bei Juri Sarrazin hat sie einfach abgeblockt.«
    Glenda, die bisher ruhig gewesen war, stellte eine Frage. »Welcher Nationalität gehört er eigentlich an?«
    Sarah hob die Schultern. »Kann sein, dass er Spanier oder Tscheche ist – oder auch Rumäne. Jedenfalls ist er für mich ein toller Künstler, und ich freue mich, dass er mich zu sich eingeladen hat. In sein Haus und gleichzeitig in sein Studio, das diesem angegliedert worden ist.«
    »Wenn du das so siehst und dich dieser Mensch dermaßen begeistert, kannst du doch hingehen, finde ich.«
    Sarah nickte. »Will ich ja auch, aber nicht allein.«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Nun ja, ich bin nicht mehr die Jüngste und…«
    Da lachten Glenda und Suko wie auf Kommando. Die Horror-Oma kriegte einen roten Kopf, sie konnte nicht begreifen, was die beiden hatten, und Glenda prustete es hinaus. »Also entschuldige bitte, Sarah, aber das ist mir wirklich neu. Diese Worte aus deinem Mund zu hören, kann ich nicht begreifen. Sie hören sich tatsächlich an, als hättest du Angst davor, zu ihm zu gehen.«
    »Hm.« Sie schwieg.
    »Stimmt das, was Glenda sagt?«, fragte Suko.
    Die Horror-Oma rutschte auf der Sitzfläche des Stuhls unbehaglich hin und her. »Keine Angst«, gab sie zu. »Wenigstens keine direkte, finde ich.«
    »Sondern?«
    »Mehr ein ungutes Gefühl.«
    »Dann ist dir der Mann nicht geheuer«, hakte der Inspektor nach.
    »Auch das kann man nicht so sagen. Ich denke da mehr an ein leichtes Unbehagen, das mich überkommt.«
    »Warum?«
    Sarah trank erst einmal den Kaffee. So hatte sie Zeit, nachzudenken. Sie richtete sich wieder auf und runzelte die Stirn. »Wie ich schon sagte, Juri Sarrazin ist ein besonderer Mensch. Ein hervorragender Künstler, das gebe ich zu, aber er ist auch jemand, der manchmal in der Kritik steht, weil sich einige Leute – Insider –
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