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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb
Autoren: A.F.Morland
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unversehrt zu sein. Aber das besagte nichts. Kanutto kannte bestimmt viele Möglichkeiten, zu töten, ohne daß Spuren einer Gewalteinwirkung zurückblieben.
    Oh, er haßte diesen Exekutor der Hölle mit jeder Faser seines kleinen Herzens.
    Abermals schüttelte er seine Freundin, als wäre es möglich, auf diese Weise ein stillstehendes Herz wieder in Gang zu bringen. Und er hatte Erfolg damit.
    Er konnte es kaum glauben, als er Tuvvana einen tiefen Seufzer tun hörte, und als sie gleich darauf die großen Augen aufschlug und ihn verwundert anschaute, überschwemmte ihn ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
    »Du lebst!« krächzte der Gnom außer sich vor Freude.
    »Tuvvana, du lebst! Du weißt nicht, wieviel Angst ich um dich hatte.«
    Schwach hob sie die Hände und hielt sich an ihm fest.
    »Cruv«, flüsterte sie, und er hatte es noch nie so herrlich empfunden, seinen Namen aus ihrem Mund zu hören.
    Er nahm ihr blasses Gesicht zwischen die Hände und küßte jeden Quadratzentimeter davon.
    ***
    Ich stand dem Exekutor der Hölle gegenüber und wollte augenblicklich schießen, aber da bekam ich eine Kostprobe seines außergewöhnlichen Könnens.
    Er zeigte mir, wozu er fähig war. Etwas Rotes entstand in seiner Hand. Eine Flammenpeitsche. Er rollte sie aus, und schon biß die Feuerschlange, die er mir entgegenwarf, zu.
    Das ging schneller, als man es beschreiben kann. Schneller sogar, als ich den Finger am Abzug krümmen konnte. Die Flamme schoß heran. Blutrot war sie, und ihr Ende streckte sich meiner Revolverhand entgegen.
    Ein wahnsinniger Schmerz brannte sich von allen Seiten durch das Gelenk. Meine Finger wurden kraftlos, ich konnte den Colt Diamondback nicht mehr halten. Die Waffe fiel zu Boden.
    Kaum war ich entwaffnet, erlosch die Feuerschlange.
    Ich warf mich Kanutto entgegen, doch er ließ mich nicht an sich heran.
    Der verdammte Kerl, der aussah wie ein hilfebedürftiger Penner, lehrte mich das Fürchten. Ich prallte gegen eine unsichtbare Wand.
    Sie war hart wie Granit und natürlich stark magisch aufgeladen. Als ich gegen sie prallte, entlud sie sich.
    Tausende Nadeln schienen sich in mein Fleisch zu bohren.
    Ein kalter Sturm fegte an mir vorbei, und ich sah, wie sich der Kofferraumdeckel meines Wagens öffnete.
    Ein schwarzes Maul gähnte mich an, und darauf wurde ich mit ungeheurer Kraft zugestoßen. Ich hatte dieser Kraft, die auf mich einwirkte, nichts entgegenzusetzen, knallte mit der Hüfte gegen den Wagen und flog rücklings in den Kofferraum.
    Kaum lag ich drin, da sauste der Deckel herab, und ich war im Kofferraum meines eigenen Wagens gefangen.
    ***
    In rührender Fürsorge war Cruv seiner Freundin beim Aufstehen behilflich. Tuvvana lächelte tapfer. Sie hatte Tränen in den Augen.
    »Es ist schon schlimm mit mir«, sagte sie. »Immer mußt du dir um mich Sorgen machen. Wann werde ich lernen, besser auf mich aufzupassen?«
    »Ich hätte mich besser um dich kümmern müssen«, sagte der Gnom.
    »Ich möchte wissen, welcher Teufel mich vorhin geritten hat. Warum bin ich allein aus dem Haus gegangen, anstatt euch zu informieren, daß sich jemand auf dem Grundstück herumtreibt? Ich hätte nur in Peckinpahs Arbeitszimmer anzurufen brauchen.«
    »Vielleicht hat Kanutto dich sorglos gemacht und aus dem Haus gelockt.«
    Als er den Namen des Exekutors aussprach, zuckte er unwillkürlich zusammen. Tony Ballard, Roxane und Mr. Silver schienen Kanutto noch nicht entdeckt zu haben. Cruv wollte sich an der Suche beteiligen. Aber ohne Tuvvana.
    Er schickte sie ins Haus, und er schärfte ihr ein, nicht mehr herauszukommen, ganz gleich, was sich hier abspielte.
    Tuvvana versprach es ihm.
    Sie küßte ihn, bevor sie ins Haus ging. »Was wäre ich ohne dich, Cruv?«
    Während Tuvvana im Anbau verschwand, holte sich Cruv seinen Stock. Er drehte den Silberknauf und ließ die drei magischen Spitzen hervorschnellen, dann rannte er los, um das Seine dazu beizutragen, damit Kanutto zur Hölle fuhr.
    Doch schon nach wenigen Schritten erstarrte er, denn er bekam mit, wie Kanutto mit Tony Ballard verfuhr.
    Tony fiel in den Kofferraum seines Wagens, und der Deckel flog zu!
    Cruv klemmte den Stock wie eine Turnierlanze unter seinen Arm und war entschlossen, die drei Spitzen dem Penner in den Rücken zu stoßen.
    Er konnte nur hoffen, daß ihn Kanutto nicht kommen hörte.
    Jede Vorsicht außer acht lassend stürmte er los, denn es ging darum, das Leben eines Freundes zu retten.
    Für Tony Ballard war Cruv bereit, jedes
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