Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0787 - Das Medium

0787 - Das Medium

Titel: 0787 - Das Medium
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Helfer zu haben.«
    Das wollte ich nicht bestreiten und nickte Anina zu. »Akzeptiert, wäre mir sogar recht. Nur würde mich interessieren, wo sich diese Geister oder Wesen aufhalten?«
    »Das weiß ich nicht!«, sagte Aldrin, der zugehört hatte, von seiner Frau jedoch angestoßen wurde, damit er den Mund hielt.
    Anina stand auf. Sie kam zu mir. Ihr Gesicht zeigte keine Regung.
    Sehr nachdenklich wirkte sie auf mich. Neben mir blieb sie stehen, das Gesicht gegen die Glaswand gerichtet. »Wo sie sich aufhalten, weiß ich nicht, aber mir ist bekannt, dass sie den Krater verlassen haben. Das habe ich genau gespürt. Sie werden irgendwo in der Umgebung sein.« Sie hob den Arm und deutete gegen das Glas.
    »Schauen Sie hinaus, John, schauen Sie genau hin. Dort bewegt sich der Nebel, der Dunst. Ist er nicht eine wunderbare Kulisse für die geisterhaften Wesen? Bietet er nicht ein hervorragendes Versteck? Erinnern Sie sich an den Boden des Kraters, wo Sie die Geister gesehen haben. Dort bildeten sie eine wallende rotierende Masse, und es wird ihnen keine Schwierigkeiten bereiten, den Krater wieder zu verlassen.«
    »Könnte es dann sein, dass Sie Dubbs schon haben?«
    »Ich habe keine Ahnung. Daran glauben kann ich nicht, denn Dubbs ist schlau. Ich weiß nicht, wann er hier erscheint, es kann sein, dass er die Dunkelheit abwartet, aber ich will auch sagen, dass ich seine Nähe spüre. Ich weiß, wann er auf mich zukommen will, und ich bin dann auch bereit.«
    »Sie wollen nicht fliehen wie sonst?«
    Anina schüttelte den Kopf. »Nein, diesmal werde ich nicht fliehen!«, erklärte sie mit überzeugender Stimme. »Diesmal bleibe ich. Keine Flucht vor ihm.«
    »Das ist gut.«
    »Sie sind noch zu optimistisch, John. Sie ahnen nicht, was er alles kann.«
    »Ich freue mich schon auf ihn.«
    »Er geht über Leichen.«
    Ich winkte ab. »Das bin ich gewohnt, aber etwas anderes. Wenn Sie nicht fliehen wollen, dann werden Sie sich ihm stellen und auch gegen ihn kämpfen?«
    Sie hob die Schultern.
    »Bitte, Anina, was werden Sie tun?«
    »Ich lasse mir schon etwas einfallen.« Danach murmelte sie. »Noch kennen Sie mich nicht.«
    »Das denke ich auch, aber ich kann es Ihnen nicht verdenken, wenn Sie verschwinden.«
    »Keine Sorge, es gibt da noch andere Möglichkeiten.« Sie nagte auf der Unterlippe. »Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr stimme ich Ihnen zu. Sie, John, spielen darin eine große Rolle. Ich werde Sie von meinen Fähigkeiten in der Praxis überzeugen.« Entschlossen nickte sie und ließ keine detaillierte Frage meinerseits mehr zu. Sie hatte sich zum Schweigen entschlossen.
    »Wäre es nicht besser, wenn wir dann gehen würden?«, erkundigte sich Wayne Aldrin.
    »Wohin?«
    »Zu Nachbarn, zu Freunden.«
    Ich nickte, und auch Anina war einverstanden. »Wenn, dann aber bitte sofort.«
    »Ja, natürlich.« Wayne Aldrin bewegte sich hektisch. Er nahm die Hand seiner Frau und zog sie vom Sessel hoch. »Komm, wir ziehen uns nur die Mäntel über und gehen zu den Claytons.«
    Melda widersprach nicht. Ich begleitete die beiden noch in den Flur, wo sie an der Garderobe standen. »Es ist so am besten, Mr. Sinclair. Ich fühle mich in meinem eigenen Haus plötzlich nicht mehr wohl. Das können Sie doch verstehen.«
    »Natürlich, Mr. Aldrin.«
    Er lächelte mich scharf an. »Außerdem weiß ich das Haus unter polizeilicher Kontrolle.«
    »Wenn Sie beide das beruhigt, stimme ich Ihnen zu.«
    »Gut, dann bis später. Wir sind drei Häuser zurück. Falls alles vorbei ist, geben Sie uns bitte Bescheid.« Er setzte einen dunklen Hut auf, und Melda wickelte einen roten Schal um ihren Hals. So gerüstet wünschten uns beide viel Glück und gingen.
    Ich blieb vor der Haustür stehen und schaute den beiden nach, wie sie rasch den Vorgarten durchquerten, den Gehsteig betraten und sich dann nach rechts wandten.
    Sie drehten sich noch einmal um, ohne mir allerdings zuzuwinken.
    Mir ging es auch nicht um die beiden, sondern mehr um diesen geheimnisvollen Dubbs, nach dem ich Ausschau hielt. Außerdem nach einem silbergrauen Sportwagen. Weder ihn noch den Mann sah ich.
    Ich ging wieder zurück. Draußen war es trübe geworden. Die ersten Lampen warfen ihr Licht in die Tiefe und schufen auf dem Boden blanke Flecken.
    Ich schloss die Tür, drehte mich um, und sah Anina an. Ihr Gesicht hatte sich verändert. Im Flurlicht wirkte es wächsern mit einem rötlichen Überzug versehen. Etwas war passiert, das wusste ich sofort.
    Als ich auf sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher