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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber
Autoren: Jason Dark
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mehr zurückhalten können.
    Merlin unterbrach seinen Lauf. Wieder schaute er sie lächelnd an.
    »So, ihr habt es gesehen. John Sinclair ist gekommen, um es wieder mit in seine Welt zu nehmen. Ich habe im Hintergrund die Fäden geknüpft und auch Nadine Berger entsprechend eingesetzt.«
    »Sie steht auf deiner Seite?«, fragte Suko.
    Der Zauberer breitete die Arme aus. »Muss ich dir sagen, dass Avalon mir gehört? Dass ich Avalon bin…?«
    »Nein, jetzt wohl nicht mehr.«
    »Danach solltet ihr euch richten. Mir gehört dieses Land, mir gehorchen die Lebewesen ebenso wie die Geister. Ich habe viel erreicht, aber leider nicht alles, und ich musste, das gebe ich ehrlich zu, auch eine Konzession eingehen. Ja, auch ich bin nicht allmächtig, aber ich habe einen Plan ausgeheckt, um das Beste aus der Situation zu machen. Ohne dich, Suko, ist auch dein Freund John Sinclair nur die Hälfte wert. Stimmst du mir da zu?«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Er löst seine Fälle auch allein, deshalb möchte ich nicht so vermessen sein und behaupten, dass er ohne mich nichts mehr kann…«
    »Das habe ich nicht gesagt«, erklärte Merlin. Er wandte sich an den Abbé. »Ist es nicht etwas Wunderbares, wieder sehen zu können nach all der langen in der Dunkelheit verbrachten Zeit?«
    Bloch antwortete nicht sofort. Er überlegte, was hinter dieser Frage stecken könnte. Dennoch gab er zu, dass er sich unwahrscheinlich darüber gefreut hatte.
    »Und du möchtest sicherlich auch, dass es so bleibt, denke ich.«
    »Welch eine Frage.«
    Merlin lächelte und nickte. »Ja, das läuft alles sehr gut. Doch ich will hier nicht nur allein reden. Deshalb sollten wir unseren Freund John Sinclair einmal fragen. Hast du alles gehört, Sohn des Lichts?«
    Ich vernahm die Stimme des Zauberers, und sie riss mich aus meinen Gedanken. Sehr genau hatte ich die Unterhaltung verfolgen können, wusste aber nicht, worauf Merlin hinauswollte. Bill erging es ebenso, und nur Nadine Berger zeigte ein anderes Gesicht. Um ihre Lippen lag ein geheimnisvolles Lächeln, so dass wir einfach den Eindruck bekommen mussten, dass sie mehr wusste.
    Deshalb gab ich nicht Merlin die Antwort, sondern wandte mich an sie. »Was soll das, Nadine? Worauf, zum Henker, wollt ihr hinaus? Willst du nicht reden?«
    »In Avalon ist Merlin der Herrscher.«
    »Aber er hat dich eingeweiht.«
    Sie nickte.
    Dann sprach mich der Zauberer noch einmal an. »Ich hasse es, wenn man mich nicht zur Kenntnis nimmt.«
    Diesmal drehte ich mich um und schaute direkt auf die in der Landschaft entstandene geisterhafte Leinwand. Mein Blick traf die hellen Augen des Zauberers, und in diesem Augenblick spürte ich auch mein Kreuz. Es gab einen kleinen Stich ab, als wollte es mich warnen. Zur Beruhigung hob ich die Hand. »Ja, ich habe alles verstanden, und ich freue mich darüber, dass ich Suko und den Abbé sehe, der endlich sein Augenlicht zurückbekommen hat.«
    »Was er mir verdankt.«
    »Das bestreite ich nicht.«
    »Und dafür möchte ich etwas bekommen, John Sinclair. Ich gebe dir zudem die beiden Männer wieder zurück, wenn du auf meine Bedingungen eingehst. Ich schicke sie dir an das Tor, ihr könnt hindurchschreiten und seid wieder in eurer Welt. So einfach ist es, wenn man Kräfte besitzt wie ich. Aber ich betonte schon einmal, dass ich leider nicht allmächtig bin und noch etwas bekommen möchte, das ich seit Jahren vermisst habe. Sollte ich es einmal bekommen, werde ich sofort handeln. Da sich mein Wunsch zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht erfüllen lässt, muss ich mich mit etwas anderem bescheiden. Es liegt also in deiner Hand, ob bei dir alles wieder so wird, wie es früher einmal gewesen ist.«
    »Tut mir Leid, Merlin, aber ich weiß noch immer nicht, was du eigentlich willst.«
    »Dann will ich es dir sagen.« Er hob seinen Zauberstab an und zielte mit der Spitze auf uns. »Ich will den Dunklen Gral!«
    ***
    Jetzt war es gesagt, jetzt war es heraus, und ich fühlte mich, als hätten mich die Hände eines Riesen in die Höhe gehoben und in einen mit Eis gefüllten Kübel gesteckt. Alles in und an mir zog sich zusammen. Ich merkte kaum, dass ich den Kopf zu Bill hindrehte und erkennen musste, dass er ebenfalls totenbleich geworden war, denn diese Eröffnung hatte auch ihn geschockt.
    Dann sah ich Nadine an. Ich wusste ja, dass sie mir nicht helfen konnte. Sie sah so aus, als wäre sie inmitten einer bestimmten Bewegung erstarrt. Sie hatte die linke Schulter leicht
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