Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mir auch ansehen, zuvor allerdings musste ich das Haus durchsuchen. Es konnte sein, dass ich einen Hinweis auf die Verschwundenen fand. Möglicherweis hatten sie mir sogar eine Nachricht hinterlassen. Sie mussten ja damit rechnen, dass ich kam, um nachzuforschen. Wieder einmal half mir meine Stablampe, ihr heller Strahl reichte mir völlig aus. Er tanzte vor mir die Treppenstufen hoch, als ich die rechte Hand drehte. Ich wertete es als Zeichen, mich zunächst in der oberen Etage umzuschauen und stieg so leise wie möglich die Stufen hoch. Meine Tritte waren die einzigen Geräusche in dem Haus. Die Finsternis kam mir vor wie dicker Teer. Immer wieder schien sie das Licht meiner Lampe zu fressen, und auch in der oberen Etage war es nicht anders als unten.
    Vor einer Tür blieb ich stehen, drückte sie dann auf und betrat die »Zentrale« des Hauses. Schräge Fenster ließen das schwache Licht von außen in den ansonsten dunklen Raum sickern. Elektronische Geräte schimmerten matt. Ich bin kein Techniker, aber einen Computer konnte ich schon von einer Funkanlage unterscheiden. Vor einem modernen »Kommunikationszentrum« blieb ich stehen. Mich interessierte nur das Telefon. Das Fax und der Anrufbeantworter waren uninteressant.
    Auf einem Stuhl mit weicher Sitzfläche nahm ich Platz und kümmerte mich um den Hörer. Ich drehte mich dabei so, dass ich zur Tür schauen konnte, die sich als hohes Rechteck schwach abzeichnete. Mit der Lampe leuchtete ich noch einmal die Zahlenreihe ab, bevor ich damit anfing, eine Londoner Nummer zu wählen.
    Sir James fand ich bestimmt in seinem Büro. Der Ruf kam durch, ich löschte die Lampe, es wurde abgehoben, und wenig später erreichte eine vertraute Stimme mein Ohr. »Sir, ich bin es.«
    »John. Das ist gut.«
    »Warum? Hat sich etwas Neues ergeben?«
    »Nein, nichts, was für Sie von Interesse wäre«, sagte mein Chef.
    »Wenn ich nachrechne, müssten Sie eigentlich in Alet-les-Bains sein…«
    »Das bin ich. Und zwar im Haus der Templer, das allerdings leer ist.« Ich schlug die Beine übereinander. »Außer mir befindet sich niemand hier. Nicht einmal eine Maus.«
    »Also sind sie weg?«
    »Ja. Bis auf einen.«
    »Wieso das?«
    »Sir, die Templer haben mehr Glück gehabt als die Bewohner von Trevine. Sie sind der schwarzen Flut entwischt. Einer konnte ihr allerdings nicht entwischen, und die schwarze Flut hat ihn verändert.«
    »Mordete er?«
    »Er hat es versucht.« Mehr sollte Sir James nicht wissen. Er erkundigte sich sofort nach Suko.
    »Da muss ich passen, Sir. Ich habe ihn bisher nicht gesehen. Er ist auch den Bewohnern von Alet-les-Bains nicht aufgefallen. Nach ihm habe ich mich zu allererst erkundigt. Er ist ebenso verschwunden wie die anderen Templer.«
    »Haben Sie keinen Hinweis?«
    »Nun ja, ich rechne damit, dass sie sich in die Kathedrale der Angst zurückgezogen haben.«
    »Das ist nicht verkehrt, denke ich.«
    Ich nickte, obwohl es Sir James nicht sehen konnte. »Der gleichen Meinung bin ich auch. Deshalb habe ich mir vorgenommen, der Kathedrale einen Besuch abzustatten, und zwar noch in dieser Nacht. Ich muss mit den Leuten reden.«
    »Aber Sie glauben nicht daran, dass die Templer Suko mit in die Kathedrale genommen haben.«
    »Richtig.«
    »Wo kann er dann sein?«
    »Da gibt es noch den Sessel.«
    Sir James schnaufte. »Glauben Sie das wirklich, John? Nach den schlechten Erfahrungen, die Suko mit ihm gemacht hat. Der Sessel hätte ihn beinahe getötet.«
    »Das muss aber jetzt nicht so sein.«
    »Gott bewahre Ihren Optimismus, John.«
    »Sir, wir haben hier andere Verhältnisse, und ich muss auch Abbé Bloch mit in den Fall mit einbeziehen. Er ist ebenfalls verschwunden. Er hat ja mit Ihnen gesprochen, bevor sie Suko auf die Reise schickten, und ich glaube, dass er einen anderen Weg gefunden hat, um sich zurückzuziehen. Ich werde es herausfinden.«
    »Tun Sie das. Wie ich Sie kenne, werden Sie versuchen, den Templer zu stellen.«
    »Ja, den Veränderten.«
    »Gut, ich kann nichts für Sie tun. Seien Sie vorsichtig. Ich möchte nicht, dass auch Sie noch verschwinden.«
    »Keine Sorge, Sir, ich bin zu schwer.« Mit diesen Worten legte ich auf, setzte mich wieder normal hin und wollte die kleine Leuchte an mich nehmen, als ich das Geräusch vor der Tür hörte.
    Sofort war ich hellwach! War es ein Klopfen oder Schleifen gewesen? Möglicherweise auch Tritte? Ich wusste es nicht, aber es stand fest, dass ich mich nicht getäuscht hatte. Meine Nerven waren auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher