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0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer
Autoren: Jason Dark
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Hand auf die Theke. »Marcel, ich bin weg.«
    »Ist gut, Vincent.«
    »He, warten Sie!« Ich wollte ihn zurückhalten, doch er schüttelte den Kopf. »Sollen wir nicht wenigstens einen Wein miteinander trinken, Vincent?«
    »Auch das nicht.« Er setzte seinen Hut auf und tippte gegen die Krempe. Dann verließ er das Lokal und ließ mich ziemlich frustriert an der Theke hocken.
    »Ihr Salat, Monsieur.« Der Wirt schob mir den Teller unter die Nase und stellte auch einen Brotkorb hin.
    Das Essen sah gut aus. Die Geflügelstücke waren leicht angebraten und ertranken nicht in einer dicken Soße. Einige grüne Blätter entdeckte ich auch, und als ich den ersten Bissen genommen hatte, konnte ich mir ein zufriedenes Nicken nicht verkneifen.
    »Ist er gut, Monsieur?«
    Ich nickte. »Sehr gut, sogar.«
    »Ja, meine Mutter macht ihn.« Ich aß und unterhielt mich dabei nicht weiter, weil der Mann mit den anderen Gästen genug zu tun hatte. Ich ärgerte mich darüber, dass dieser Vincent verschwunden war. Er hätte mir sicherlich noch mehr erzählen können, so aber hatte er mich nur neugierig gemacht. Vielleicht fand ich noch einen anderen Gast, der mich tiefer einweihen konnte.
    Der Wein schmeckte mir auch, obwohl er rot war. Ich aß zwei Scheiben Weißbrot und war satt, als ich den Teller zurückschob und den Wirt noch einmal lobte.
    »Da sehen Sie, Monsieur, was man hier alles bekommt. Nicht nur Paris ist der Nabel Frankreichs.«
    »Für uns ist er sowieso hier.«
    »Ich weiß.« Er brachte den Teller weg. Als er zurückkehrte, schaute er auf die Zigarette, die ich ihm hinhielt. »Danke, ich bin so frei.«
    Er nahm eine.
    »Und ich bekomme noch einen Roten.«
    »Sofort.«
    Er servierte ihn und grinste mich dabei an. »So, und jetzt stellen Sie Ihre Fragen, Monsieur.«
    Auch ich rauchte, blies den Qualm zur Seite und lächelte zurück.
    »Welche Fragen?«
    »Die Ihnen Vincent nicht beantwortet hat.«
    »Sie haben gut zugehört, Marcel.«
    »Das gehört zur Arbeit.« Er hob die Schultern und stemmte seine Hände auf die Theke. Ich kam direkt zur Sache.
    »Hat Vincent denn gelogen, als er von sich sprach?«
    »Das hat er nicht.«
    »Dann gibt es diesen Mann mit dem Messer?«
    »In der Tat.«
    »Hier in Alet-les-Bains? Hier schleicht er in der Nacht herum auf der Suche nach Opfer?«
    »Wir gehen davon aus.«
    »Wie lange schon?«
    Marcel überlegte. »Na ja, seit drei Tagen wissen wir es. Es muss einer der Templer sein. Keiner von uns weiß, was in ihn gefahren ist. Diese Leute waren für uns eine Bereicherung. Wir sind gut mit ihnen ausgekommen. Ich habe zwei schulpflichtige Kinder. Wenn die Schwierigkeiten mit dem Lernstoff hatten, dann waren die Templer oft genug so freundlich, um ihnen Nachhilfe zu geben. Wir alle hier haben sie gemocht. Um so erstaunlicher ist es, dass einer von ihnen so durchgedreht hat. Verdammt, warum denn einer? Was ist mit den anderen? Dass sie weg sind, steht fest, aber den Grund kennt niemand.«
    Ich kannte ihn, doch ich hütete mich davor, dem Wirt eine exakte Antwort zu geben. Die schwarze Flut trug daran die Schuld, aber sie war den Menschen hier glücklicherweise erspart geblieben. Ich rührte mit der Zigarettenglut im Ascher und hatte die Stirn dabei in Falten gelegt.
    »Tut mir leid, Marcel, aber ich kann Ihnen auch nicht mehr sagen. Ich bin erst seit kurzem hier und habe mir vorgenommen, das Verschwinden der Templer zu klären.«
    »Darauf warten wir hier.«
    »Kann ich mir denken. Haben Sie denn keinen Verdacht?«
    »Nein, nichts. Es hat sich einiges geändert, seit dieser Irre durch den Ort schleicht. Ich werde gleich schließen, und die Gäste gehen nach Hause. Sie fühlen sich draußen nicht mehr wohl. Hinter jeder Ecke kann der Killer lauern. Keiner möchte in sein Messer laufen.«
    »Verstehe.« Ich drückte die Kippe aus. »Wie ist es denn mit dem Haus der Templer? Haben Sie dort schon einmal nachgeschaut oder nachschauen lassen?«
    Marcel trat hastig einen Schritt zurück. »Gott bewahre, nur das nicht, Monsieur.«
    »Warum nicht?«
    »Keiner ist lebensmüde. Wir alle hier haben Angst. Wir nehmen sogar an, dass sich dieser Unhold im Haus der Templer tagsüber verborgen hält und es erst bei Anbruch der Dunkelheit verlässt. Beweise haben wir nicht, aber es liegt auf der Hand.«
    »Das ist gut möglich«, gab ich ihm recht. »Dieser Mensch wird nicht gerade darauf versessen sein, entdeckt zu werden, falls er es nicht selbst will.«
    »Stimmt.«
    »Wer ist denn noch angegriffen worden?
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