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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin
Autoren: Roger Clement
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ein. Wieder und wieder. Bereits nach dem ersten Stoß waren alle drei Klingen bis zum Heft mit Blut beschmiert.
    Und die Dämonen stachen und stachen, bis das Schlafgemach von einem Blutmeer überschwemmt wurde…
    »Brrrrrr!«
    Zamorra zuckte zusammen. Er war so von der widerwärtigen Darstellung gefesselt gewesen, dass er Nicoles Herannahen gar nicht bemerkt hatte.
    Doch nun stand die Dämonenjägerin unmittelbar neben ihrem Gefährten. Sie schüttelte sich.
    »Welche Magie mag uns solche ungebetenen Metzelszenen schicken, Chef?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, erwiderte Zamorra.
    Er und Nicole betrachteten den Gartenteich weiterhin. Doch auf der gefrorenen Oberfläche war nur noch zu sehen, wie die vermummten Mörder sich auf dem gleichen Weg zurückzogen. Die Leiche der Schlafenden lag auf dem zerfetzten Bett. Es war offensichtlich, dass sie diesen hinterhältigen Angriff nicht überlebt hatte.
    »Jedenfalls hat sich die Szene in Indien abgespielt«, sagte Nicole. »Und dieses Mordopfer hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Asha Devi. Aber auf eine seltsame Art…«
    Zamorra wusste, was Nicole ausdrücken wollte. Die Ermordete sah der rabiaten Inspektorin der India Demon Police nicht wirklich ähnlich. Es war eher eine Art Seelenverwandtschaft zwischen den beiden Inderinnen vorhanden. Jedenfalls hatte er das so wahrgenommen. Und er war sich sicher, dass es Nicole genauso ging. Zamorra konnte die Reaktionen seiner Gefährtin meist sehr gut einschätzen.
    »Wir sind uns also einig, dass dieser Mord etwas mit Asha Devi zu tun hat, Nici.«
    »Da bin ich mir sicher, Chef. Auch wenn es mir nicht gefällt. Ich bin nicht gerade Mitglied in Ashas Fanclub…«
    »Wer ist das schon?«, gab Zamorra zu bedenken. »Mit ihrer selbstherrlichen und arroganten Art macht sie sich nun mal keine Freunde. Aber immerhin steht sie auf der Seite des Guten. Außerdem verbessert sich ihr Charakter vielleicht, wo sie doch jetzt als allein erziehende Mutter Verantwortung für ihr Baby übernehmen muss.«
    »Schön wäre es, Chef. Aber ich frage mich noch immer, wer uns diese…Vision geschickt hat. Die indischen Götter?«
    Zamorra nickte. »Zumindest einer von ihnen. Ich denke da an Shiva. Jedenfalls würde sich dadurch erklären, warum die Illusionsbilder trotz M-Abwehr auf der Eisfläche erscheinen konnten.«
    »Ich sehe diese Meuchelmord-Darstellung als Warnung an«, meinte Nicole.
    »Da stimme ich dir zu, Nici. Ich frage mich nur, vor welcher konkreten Gefahr wir gewarnt werden sollen. Das hat sich doch alles in ferner Vergangenheit abgespielt, schätze ich.«
    »Damit liegst du wahrscheinlich richtig, Chef. Vielleicht hat es etwas mit Vasu zu tun, Ashas Halbgott-Kind. Vasu ist ja eine Wiedergeburt eines Wesens, das erstmals iiñ alten Indien in Erscheinung getreten ist. Willst du Asha anrufen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Lieber nicht. Du kennst sie ja. Sie wird wieder behaupten, keine Hilfe zu benötigen und allein zurechtzukommen. Nein, wir sollten lieber ohne Ankündigung nach New Delhi fliegen. Wenn wir ihr auf die Bude rücken, wird sie uns nicht so leicht ausweichen können. Ich bin mir sicher, dass Asha eine Erklärung für dieses Illusionsbild hat. Die dämonische Bedrohung war jedenfalls nicht zu übersehen. Und wenn es um ihre Erzfeinde geht, ist Asha immer schnell im Einsatz.«
    »Ihre Erzfeinde?«, wiederholte Nicole ironisch. »Ich dachte immer, das wären wir!«
    Zamorra schmunzelte und legte seinen Arm um Nicoles Schultern.
    »Asha ist zweifellos eine Kratzbürste. Aber vielleicht ist das ihre Art, uns ihre Sympathie zu zeigen.«
    »Wenn das so ist«, seufzte Nicole, »dann möchte ich nicht wissen, wie Asha einem Menschen ihre Abneigung zu verstehen gibt. Aber ich stimme dir zu, Chef. Wir müssen nach New Delhi, um Licht in diese mysteriöse Angelegenheit zu bringen. Ich kümmere mich dann mal um die Flugtickets.«
    ***
    Asha Devis Wohnung, Matham Road, New Delhi, Indien
    Die Inspektorin stand in der Küche und rührte in einem Topf.
    Zu dieser für sie ungewöhnlichen hausfraulichen Tätigkeit passte auch ihre Aufmachung. Asha Devi trug an diesem Tag Shorts und ein ärmelloses T-Shirt mit der Aufschrift NEW DELHI POLICE ACADEMY. Sie durfte ihre geliebte Polizeiuniform nicht anziehen.
    Denn Asha Devi war immer noch vom Dienst suspendiert…
    Das indische Parlament hatte einen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der sich mit Polizei-Brutalität befasste. Und Asha Devi war nun einmal bekannt dafür, dass ihr
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