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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin
Autoren: Roger Clement
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im Hintergrund, um dich auf deinen großen Auftritt vorzubereiten.«
    »Das reicht mir nicht! Es ist schon schlimm genug, dass Asha Devi jetzt mit ihrem verdammten Halbgott-Kind auftrumpfen kann! Asha Devi wird…«
    Kali fiel der Dämonin ins Wort. »Asha Devi, Asha Devi! Ich kann diesen Namen nicht mehr hören! Hast du denn noch immer nicht kapiert, dass es mir überhaupt nicht um Asha Devi geht?«
    »Um wen denn dann?« Die Schwarz -blütige schien ehrlich überrascht zu sein.
    Die Göttin des Todes und der Vernichtung, die Herrin der Leichenstätten, antwortete nicht sofort. Sie fragte sich inzwischen, ob es nicht ein großer Fehler war, sich diese Verbündete auszuwählen. Aber eine andere stand Kali für ihre finsteren Pläne nicht zur Verfügung. Nicht in diesem Fall.
    Also musste die Göttin versuchen, der Dämonin ihr Vorhaben zu erläutern. Häppchenweise allerdings nur, Stück für Stück. Sonst bestand wirklich die Gefahr, dass Kalis Mitverschwörerin überhaupt nichts kapierte.
    »Es geht mir um Zamorra.«
    »Ah, ich verstehe, große Kali! Weil er mächtiger ist als Asha Devi?«
    »Auch. Aber die einzelnen Gründe gehen dich gar nichts an, finde ich. Jedenfalls soll er mir in die Falle tappen, er und kein anderer. Wenn Nicole Duval mit draufgeht, habe ich natürlich nichts dagegen. Aber in erster Linie ist mir Zamorra wichtig.«
    »Ich werde ihn also…«
    »Du wirst überhaupt nichts tun, bevor ich dir nicht den Befehl dazu erteile!«, zischte die Todesgöttin. »Wir müssen ohnehin vorsichtig sein. Wenn einer meiner Mitgötter von meinem Vorhaben Wind bekommt, wird er nichts Besseres zu tun haben, als Zamorra zu warnen. Vor allem mein Gatte Shiva muss wahrhaftig einen Narren an diesem Weißmagier gefressen haben. Aber das nur am Rande.«
    Die Dämonin schwieg verstockt. Sie liebte es nicht, einfach nur dazusitzen und keine Beschäftigung zu haben.
    »Wir müssen Geduld haben«, erklärte Kali, die Schreckliche. »Zamorra muss erst in Sicherheit gewiegt werden. Das kann seine Zeit dauern. Aber wenn es dann so weit ist, wirst du und niemand anders die Ehre haben, diesen Weißmagier zu töten. Und dein Name wird einen Ehrenplatz in der Geschichte der Schwarzen Familien erhalten.«
    »Aber was ist mit Asha Devi?«, beharrte die Dämonin.
    Kali lachte. »Asha Devi hilft uns, ohne es zu ahnen. So gesehen hat sie schon eine gewisse Wichtigkeit, aber sie ist nur Mittel zum Zweck. Sie gehört zu den nützlichen Idioten, wie es ein Menschen-Politiker einmal so treffend genannt hat.«
    Die Todesgöttin und die Dämonin brachen in hämisches Gelächter aus.
    ***
    Château Montagne, Frankreich, Anfang Februar 2004
    Eine Kältewelle hatte Frankreich fest im Griff. Die Böden waren hart gefroren. Es war also die denkbar schlechteste Jahreszeit, um an Gartenarbeit zu denken.
    Das hinderte Zamorra allerdings nicht daran, mit einer Hacke in der behandschuhten Rechten durch den weitläufigen Garten seines Anwesens zu streifen. Der Dämonenjäger hatte nicht im Ernst vor, das Gerät wirklich einzusetzen. Warum sollte er die tiefgefrorene Erde umgraben wollen? Noch nicht einmal jemand, der so selten gärtnerte wie Zamorra, wäre auf diese Idee gekommen.
    Normalerweise war ein Gärtner aus dem Dorf für die Pflege der Zamorraschen Pflanzenwelt zuständig. Doch der Parapsychologe hatte behauptet, im Frühjahr ein paar neue Beete anlegen zu wollen.
    In Wahrheit hatte er nur einen Vorwand gesucht, um den Trubel im Schloss für eine Stunde hinter sich lassen zu können. Nicole Duval, seine Lebens- und Kampfgefährtin sowie Sekretärin, musste einige Berichte aufarbeiten, die liegen geblieben waren.
    Fooly, der Adoptivdrache von Butler William, war lebhaft wie immer. In seinem Übermut stellte er wieder einmal das ganze Schloss auf den Kopf. Und zwar vorzugsweise gemeinsam mit Rhett Saris ap Llewellyn, den Nicole nur mit Lord Zwerg titulierte. Der Jungdrache und das Menschenkind spielten miteinander Verstecken, was unter einer erstaunlichen Geräuschentwicklung über die Bühne ging.
    Lady Patricia war nach Lyon gefahren und daher außer Stande, bei ihrem Sohn erzieherisch einzugreifen. Ähnliches galt für Butler William. Dieser hatte sich allerdings einen leichten Hexenschuss zugezogen. Er musste das Bett hüten und konnte daher seinen Adoptivdrachen nicht zur Raison bringen.
    Madame Claire unterzog die Küche einer Generalüberholung, was ebenfalls nicht gerade leise war. Insgesamt herrschte also ein Geräuschpegel, der dem
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