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0776 - Das schwarze Raumschiff

Titel: 0776 - Das schwarze Raumschiff
Autoren: Unbekannt
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glitten an anderer Stelle über die Krone des Walles hinweg.
     
    *
     
    Gegen ein Uhr fünfzig erreichten die drei Männer unweit des Fjordufers den Graben, der sich in westöstlicher Richtung durch das Gelände zog. Bluff versuchte, sich zu orientieren.
    „Das muß der Kanal sein, den die Maschine gestern gegraben hat!" entschied er.
    Walik und Baldwin kannten sein gestriges Erlebnis. Die fremde Maschine hatte ganze Arbeit geleistet. Der Graben verlief schnurgerade bis hinab zum Ufer. Die Wände waren geglättet worden.
    „Wozu das gut sein mag?" wunderte sich Baldwin.
    „Wenn wir erst einmal wissen, wozu die Vertiefung gut ist, werden wir auch über den Graben etwas erfahren", antwortete Walik voller Grimm.
    Bluff blickte nach rechts.
    „Dort drüben irgendwo liegt das Museum", sagte er.
    „Also halten wir uns dorthin!"
    Sie schritten am Rand des Grabens entlang. Walik blieb plötzlich stehen. Ein hohes, feines Sirren lag in der Luft.
    „Schwarze Roboter!" zischte Bluff und duckte sich unwillkürlich.
    Ein Schrei gellte aus der Dunkelheit. Es mochte Skans Stimme gewesen sein, aber sicher war es nicht.
    „Vorwärts!" drängte Baldwin.
    Aber Walik hielt ihn zurück.
    „Keine Voreiligkeit!" befahl er hart.
    Irgendwo vor ihnen war etwas im Gange. Die Stimme wurde noch mehrmals gehört, aber die Laute, die sie hervorbrachte, waren unverständlich. Dann wurde es für kurze Zeit ruhig.
    „Seht, dort!" flüsterte Bluff Pollard.
    Weit im Hintergrund, genau in der Richtung, in der der Graben verlief, war eine Leuchterscheinung entstanden. Farben waberten wie bunte Flammen. Inmitten der Erscheinung gab es eine Stelle, die in grellem Weißblau strahlte. Der Spuk dauerte nur wenige Augenblicke, dann war er verschwunden.
    Eine Minute verging. Die Nacht war wieder ruhig geworden.
    Gerade wollte Walik den Befehl zum Weitermarsch geben, da war von nicht allzu weit her ein vertrautes Geräusch zu hören: ein dumpfes, verhaltenes Summen.
    „Ein Motor...!" stieß Baldwin Tingmer hervor.
    Über den Dächern der alten Stadt erschien ein Schatten. Er hatte einen länglichovalen Umriß, und der Oberteil seines kanzelartigen Aufbaus glänzte im Mondlicht.
    „Oh, verdammt... der Gleiter!" entfuhr es Walik Kauk.
     
    *
     
    Augustus hatte Skan Mavrees' Ende beobachtet. Er sah auch, wie die zwölf Roboter, nachdem Skan verschwunden war, in südöstlicher Richtung davonglitten und über der Wallkrone verschwanden. Danach wartete er eine Zeitlang, bis er sicher war, daß es keine Gefahr mehr gab.
    Während dieser Zeit überlegte er seine nächsten Schritte.
    Ohne Zweifel waren die Männer im Haus längst aus der Betäubung erwacht. Sie würden sich unverzüglich auf die Suche gemacht haben. Es hatte also keinen Zweck, zum Haus zurückzukehren. Walik, Baldwin und Bluff wußten, daß Skans Ziel nur das Fischereimuseum gewesen sein konnte. In dieser Richtung würden sie vorstoßen. Wahrscheinlich befanden sie sich schon in der Nähe.
    Bei seinen Überlegungen stellte Augustus' elektronisches Bewußtsein fest, daß es im Speichervorrat der jüngst gemachten Erfahrungen eine Lücke gab, einen leeren Fleck, der bei der Erfahrungsspeicherung ausgespart worden war. Analysemodule versuchten zu ermitteln, ob dieser Leerstelle eine besondere Bedeutung zukam. Aber ihr Bemühen war vergeblich.
    Augustus startete den Gleiter. Seine Hypothese erwies sich bald als richtig. Als er mit geringer Fahrt über die Dächer dahinglitt, erspähte er unter sich, am Rand des Grabens, drei Gestalten. Sie befanden sich im Schatten, aber das Sehvermögen eines Ka-Zwo war dergestalt, daß er auch in der Finsternis noch etwas erkennen konnte.
    Er landete und kletterte aus dem Fahrzeug. Die Männer kamen auf ihn zu. Der vorderste war Walik Kauk.
    „Wenn ich wüßte, daß es etwas nützt...", knurrte er zornig, „...
    dann würde ich dir jetzt dein blechernes Fell versohlen!"
    Augustus hatte geahnt, daß etwas Derartiges auf ihn zukommen würde. Es hatte schon manche Gelegenheit gegeben, bei denen die Befehle des Kontrollelements nicht den Vorstellungen von Walik Kauk entsprachen.
    „Ich bin an die Befehle des Kontrollelements gebunden", antwortete er starr.
    „Du und dein Kontrollelement...!" fauchte Walik Kauk.
    Den Rest des Satzes ließ er unausgesprochen. Der Himmel mochte wissen, was geschehen würde, wenn Augustus eines Tages den Glauben an die Existenz der Kontrollelemente verlor.
    „Was ist mit Skan Mavrees?" fragte Walik und schluckte seinen Zorn
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