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0775 - Lady Luzifer

0775 - Lady Luzifer

Titel: 0775 - Lady Luzifer
Autoren: Jason Dark
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Verband wieder laufen kann?«
    »Nein, so schnell nicht. Humpeln schon, aber nicht laufen.«
    »Dann hat es keinen Sinn.«
    »Scheint mir auch so zu sein.« Jane nickte. »Aber ich könnte Sie fahren, falls es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Wohin denn?«
    »Zu Ihnen nach Hause.«
    »Meinen Sie?« Deborah lachte leise. »Das wäre normal, ich gebe es zu, aber ich habe in dem Sinne kein Zuhause.«
    Das wunderte Jane, und sie schaute die Verletzte auch entsprechend an. »Keine Wohnung, kein Haus…«
    »Nein.«
    »Ich will nicht neugierig sein, aber wo leben Sie? Bestimmt nicht unter einer Themsebrücke?«
    »Richtig. Im Hotel, Jane. Ich habe ein Zimmer im Hotel gemietet. Das ist des Rätsels Lösung.«
    »Ach so, verstehe. Ist das nicht teuer? Sie werden kaum in einer Absteige Quartier bezogen haben.«
    Die Taft senkte ihren Blick. »Ja, da sagen Sie was, Jane.« Ihre Stimme klang traurig. »Meine finanziellen Mittel neigen sich allmählich dem bitteren Ende zu.«
    »Hatten Sie es denn nötig, in einem Hotel zu wohnen?«
    »Aber klar.«
    »Wollen Sie darüber reden?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Nein, mir nicht, ich habe Zeit.«
    »Sie leben hier allein?«
    »Momentan. Für einige Tage.«
    »Ah so.« Sie ging nicht weiter auf das Thema ein, sondern berichtete von ihren Problemen. »Nun ja, ich bin nach London gekommen, weil ich ein Lokal eröffnen wollte. Eine schicke Bar, verstehen Sie? Keine Nachtbar, sondern ein Tageslokal, das man eben als Bar oder als Bistro ansehen kann. So etwas ist heute en vogue.«
    »Da haben Sie recht. Es hat, so nehme ich mal an, also nicht geklappt. Oder?«
    »Ja. Man hat mich sitzenlassen.«
    »Wer denn?«
    »Mein Partner und so etwas wie Geldgeber. Er verschwand mit unserem Einsatz. Das war gestern, und ich war völlig von der Rolle. Ich bin durch die Stadt geirrt. Ich habe einige Wochen zusammen mit ihm im Hotel Dorchester gewohnt. Sie kennen sicherlich die Preise dort, doch nun ist alles zusammengebrochen. Es reicht bei mir nicht einmal mehr, um die Rechnung zu begleichen. Ich war völlig durcheinander. Deshalb bin ich auch vor Ihren Wagen gelaufen. Nicht Sie tragen die Schuld an dem Unfall, sondern ich allein. Ich war einfach kopflos, als ich über die Straße eilte. Zudem bin ich noch gestolpert.« Sie schüttelte den Kopf. »Manchmal bekommt man es eben knüppeldick.«
    »Ja«, murmelte Jane, »da haben Sie recht. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Kommen wir noch einmal auf Ihren Partner zurück. Haben Sie ihn nicht suchen lassen?«
    »Wo denn?«
    »Durch die Polizei. Eine Anzeige…«
    Sie winkte ab. »Jean Sorel ist Franzose. Der hat sich längst in sein Heimatland abgesetzt. Ich bin mir nicht sicher, ob sein Vergehen ausreicht, um ihn durch Interpol suchen zu lassen. Da bin ich doch nur ein kleiner Fisch, denke ich.«
    »Sie könnten recht haben.«
    Die Taft hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich sitze tief drin - na, Sie wissen schon, was ich meine.«
    »In der Patsche.«
    »Genau.«
    Jane Collins legte ihre Stirn in Falten. »Leider weiß ich auch nicht, wie ich Ihnen helfen soll.«
    »Sie haben schon genug für mich getan. Ich werde, wenn mein Bein wieder okay ist, zur Polizei gehen und so etwas wie eine Selbstanzeige machen. Schon allein wegen der Hotelrechnung.«
    »Das wäre vernünftig. Fragt sich nur, wo Sie so lange bleiben, bis das Bein okay ist.«
    »Die zwei Tage kriege ich noch rum.«
    Jane lächelte. »Das meine ich auch.« Dann kam sie auf das eigentliche Thema zu sprechen. »Einen Großteil Schuld an Ihrem Unglück trage auch ich. Wie wäre es, wenn Sie so lange hier bei mir bleiben würden? Ich bin allein im Haus und könnte ein wenig Gesellschaft und Unterhaltung schon vertragen.«
    »Nein!«
    »Wieso nicht?«
    »Ach, das sagen Sie doch nur zum Spaß.«
    Jane Collins schüttelte den Kopf. »Nein, nein, es ist mir durchaus sehr ernst.«
    Die Taft zeigte auf sich. »Ich soll tatsächlich hier bei Ihnen bleiben, bis…«
    »Ja, natürlich.«
    »Das kann ich nicht annehmen.«
    »Doch, Sie können. Bleiben Sie hier.« Jane winkte mit beiden Händen. »Schauen Sie sich um. Ich lebe allein in einem sehr großen Haus, zumindest für die nächsten fünf Tage.«
    Die Verletzte überlegte. »Nun ja, wenn Sie mich so drängen, dann schlage ich ein.« Sie hielt Jane die Hand hin.
    »Okay, Deborah, ich freue mich.«
    Beide lächelten.
    Doch das Lächeln der Deborah Taft war teuflisch. Leider blieb es von Jane unbemerkt…
    ***
    Jane Collins konnte
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