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0774 - Die Stadt des Glücks

Titel: 0774 - Die Stadt des Glücks
Autoren: Unbekannt
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darstellen mochte, hinein. Wortlos folgte ihr Tai und drehte sich immer wieder um.
    Sie sahen, wie die ersten Verfolger den Rand der Siedlung erreichten.
    Dort blieben sie stehen und sahen sich suchend um.
    Atemlos stieß Jusca hervor: „Sie haben uns aus den Augen verloren."
    „Aber sie würden uns leicht finden", murmelte Spolk Taicichi.
    Seine Finger klammerten sich an einen dicken Ast, in dessen Blätter sie sich verborgen hatten. Wie ein Symbiont umschloß ein Teil des Baumes die Fortstezung der Brücke, die in einen anderen Teil der schweigenden Anlage führte.
    „Wir warten!"
    Sie waren durstig und leicht erschöpft. Langsam beruhigten sich ihre Körper. Die etwa drei Dutzend der aufgestörten Tbahrgs bildeten unschlüssig eine Gruppe genau auf der Brücke.
    Sie unterhielten sich sehr leise, dann zerstreuten sie sich wieder, blickten sich immer wieder mißtrauisch um und suchten nach den Störenfrieden. Es dauerte eine Stunde, bis Tai und Jusca sich wieder zu bewegen wagten.
    Eine weitere Information, die Tai jetzt verstand.
    Nur die Tbahrgs, die von ihrer Ausstrahlung aus Unsicherheit, Angst und Verwirrung geschädigt worden waren, verfolgten sie.
    Alle anderen hatten eine wichtigere Beschäftigung.
    „Wie können wir hier überleben?" fragte Jusca nach einer Weile, stand auf und ging auf eine Tür zu, die in der Mitte eine kopfgroße Öffnung hatte. „Wie überleben die Planetarier?"
    „Langsam", beschwichtigte Tai mit leiser Stimme, „wir werden alles herausfinden."
    Wie lange blieben die Tbahrgs hier? Stunden oder Tage? Oder länger? Jedenfalls wurden sie nicht mehr durch die verstärkte Ausstrahlung innerhalb der Glücksrolle belästigt und aufgescheucht. Sie mußten sich vor solchen und ähnlichen Anlagen hüten.
    „Wann, Tai?"
    „Ich weiß es nicht", sagte er und blieb neben ihr stehen. Sie sahen durch das Loch in der Tür, die aus unbekanntem Material bestand. Jenseits des Loches schien ein Bildschirm oder eine Bildplatte in der Luft zu schweben. Farbige geometrische Muster wechselten einander lautlos ab. Jusca spähte an dem zitternden und gaukelnden Bild vorbei und drehte sich plötzlich scharf herum.
    „Der Raum ist besetzt. Dort drin sind Tbahrgs. Mindestens zwei."
    „Ich kann niemanden sehen", stellte er fest.
    „Verlaß dich darauf. Und sie wollen nicht gestört werden - wenn du verstehst, was ich meine."
    „Vermutlich", sagte er schließlich. „Ja, ich begreife."
    Sie gingen langsam von einem Eingang zum anderen.
    Nachdem sie schweigend und mit steigender Verwunderung festgestellt hatten, daß völlig wahllos und ohne jedes System ein Teil der Räume besetzt und ein anderer Teil frei war, blieben sie vor einem der höchstgelegenen kleinen Bauwerke stehen und versuchten, die breite Tür zu öffnen.
    Sie glitt von selbst zur Seite und verschwand in einer Wandplatte. Aus den leeren Räumen schlug Tai und Jusca leise, exotische Musik und ein unbekannter, aber intensiver Geruch entgegen.
    Schweigend traten sie in einen hellen, verschwenderisch ausgestatteten Raum hinein. Die Tür schloß sich. Einge Sekunden nach dem knackenden Geräusch schaltete sich der Farbenschirm ein und besagte, daß auch dieser Raum besetzt war.
    Eine trügerische Sicherheit erfaßte die beiden Fremden.
    Gleichzeitig entspannten sie sich wieder.
    Sie waren den Verfolgern entkommen. Einmal waren ihre Körper von Glücksgefühl durchflutet worden. Ein zweites Mal hatten sie vorübergehend eine Art Gemeinschaft der Glücksbessenen miterlebt. Sie waren ganz sicher, daß Glücksstadt noch andere Überraschungen für sie bereit hielt.
    Sie entdeckten, daß sie hier essen und sich so lange aufhalten konnten, wie es ihnen gefiel. Vielleicht, so dachten sie, würden sie hier auch einige Verhaltensregeln für diesen merkwürdigen Teil des Planeten erfahren.
     
    *
     
    Schweigend und konzentriert betrachtete Atlan seine Fingerspitzen. Er wirkte ungeduldig und angespannt.
    „Sie sind einfach schon zu lange dort unten."
    Er sprach leise und zögernd. Ununterbrochen hatten die Frauen und Männer aus der Funkzentrale versucht, Rhodan zu erreichen. Es konnte nur zwei Möglichkeiten geben, beide waren leicht vorstellbar.
    Ein ganz besonderer Schirm rund um die beiden Schiffe, der nicht nur jeden Funkkontakt verhinderte, sondern auch den Mutanten nicht gestattete, miteinander in Verbindung zu treten.
    Und wenn es nicht ein Sperrschirm war, dann hielten die Planetarier jede Funkstation der beiden Schiffe unter ihrer Kontrolle.
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