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0774 - Die Stadt des Glücks

Titel: 0774 - Die Stadt des Glücks
Autoren: Unbekannt
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große Kristalle.
    Der Kristallwald fing die Sonnenstrahlen ein und verwandelte sich, indem er die Farben des gesamten Spektrums widerspiegelte. Immer wieder änderten einzelne Teile ihre Färbung. Der Wald aus Kristallen gab ein melodisches Singen und Sirren von sich.
    Zwischen den Stämmen breitete sich eine erstaunliche Siedlung aus. Sie war etwa von derselben Größe wie das erste Dorf aus Stein und Bäumen, in dessen Haus die Solaner übernachtet und gegessen hatten.
    Hier aber bot sich ihnen eine phantastische Kulissenstadt dar.
    Sie bezog die Kristalle, die Gewächse, das Wasser des stellenweise in kleinen Fällen herunterstürzenden Baches und eine an dunkles Glas erinnernde Masse ein, aus dieser Materie bestanden die Bauwerke, die sich kühn übereinander türmten. Es schien nicht eine einzige Ecke zu geben. Jede Kante war weich gerundet, die Formen flossen ineinander über.
     
    4.
     
    Obwohl er keineswegs fröhlich gestimmt war, lachte Rhodan dieses Mal. Er sah, daß die zweite Abordnung des Planeten Xumanth aus nur zwei Teilnehmern bestand. Er erwartete sie nicht in der Zentrale, sondern allein in seiner Kabine.
    Es bereitete nicht die geringsten Schwierigkeiten, die Translatoren hier, einzubauen und die Leitungen entsprechend zu schalten.
    Würdevoll und ein wenig linkisch begrüßten ihn die Tbahrgs.
    Die Solaner hatten inzwischen aus der quantitativen Analyse der rund fünfhundert Begegnungen zumindest eine Feststellung mit Sicherheit treffen können.
    Die Bewohner des Planeten Xumanth waren keine sehr gesellschaftlichen Wesen. Das galt ebenso den Solanern wie auch den eigenen Rassegenossen gegenüber.
    „Wir sind gekommen, um Ihnen Geschenke anzubieten", erklärte der Sprecher. „Die Zeit des Abschiednehmens steht unmittelbar bevor."
    Rhodan grinste kurz und entgegnete: „Zwei unterschiedliche Punkte bedürfen der Erläuterung.
    Erstens befinden sich zwei meiner jungen Schiffsangehörigen in Glücksstadt. Und zweitens habe ich noch immer keine Antwort, warum wir nicht die Funkanrufe unserer Freunde beantworten können."
    „In der Tat ist es so, daß auch wir diese intensiven, störenden Kontaktversuche ungern sehen. Zuviel Lärm beeinträchtigt die Ausgeglichenheit."
    „Zugegeben. Meine Freunde werden ungeduldig. Ich kann ihnen nicht erklären, daß wir zwar keine begeistert gesehenen Gäste, jedoch ungefährdet sind!" bestätigte Perry.
    „Sie sprechen es aus. Ihre Anwesenheit wird von vielen unserer Angehörigen als ernsthafte Störung, ja als Zumutung empfunden."
    „Begreiflich. Vermutlich würde auch unser Rat nicht anders handeln, wenn seine Stimmberechtigten derartig empfinden.
    Wie schnell ist es möglich, meine beiden Freunde aus Glücksstadt zu holen?" fragte Rhodan lauernd.
    Die Gesichter der zwei Tbahrgs verzogen sich, dann antwortete einer von ihnen zögernd: „Es dauert noch mindestens vier Tage in der Berechnungsweise unserer Welt."
    „Ich verstehe diese Verzögerung nicht. Der Platz ist überschaubar, die zwei Angehörigen der Mannschaft unterscheiden sich sowohl in Kleidung wie auch im Aussehen beträchtlich von den Angehörigen Ihrer Rasse!" Rhodan wunderte sich.
    Die Tbahrgs wiegten ihre Oberkörper vorwärts und zurück.
    „Siebenhundertzwei Räte müssen eine Entscheidung treffen. Im Augenblick sind rund zweitausend Tbahrgs in Glücksstadt. Sie alle befinden sich in der Phase Ahng'tharnya und dürfen nicht gestört werden."
    Rhodan legte den Kopf schräg und blickte die zwei Abgeordneten scharf an.
    „Ich bin sicher, daß ich die Bedeutung dieses schwer zu übersetzenden Begriffs nicht kenne."
    „Sie sind... nun, sie treffen dort Partner aus dem anderen Geschlecht und befinden sich in einer Art Rausch.
    Es ist lebensbedrohend für das Individuum und gefährlich für den Fortbestand der Art. Erholung und psychische Entspannung sind stets nur ein sekundärer Effekt von Glücksstadt."
    „Ich verstehe jetzt!" erklärte Rhodan gedehnt.
    Er verstand nicht alles, aber das zentrale Problem war erkannt worden. Glücksstadt war nicht nur dem Aussehen nach ein Naturschutzpark, sondern darüber hinaus auch ein hochtechnifiziertes Gebilde. Die Mentalität der Planetarier verabscheute harte Arbeit und kriegerische Auseinandersetzungen.
    Sicher waren sie in der Lage, wie die Rasenden zu kämpfen, wenn es darauf ankam. Aber vermutlich würden sie ohne Schutzmaßnahmen aus jedem Kampf als psychische Krüppel zurückkommen. Also schufen sie als Kompensierung von „Arbeitsstadt" genau
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