Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0773 - Der Chaosmacher

Titel: 0773 - Der Chaosmacher
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aussieht.
    Das vermag eigentlich auch nur der zu beurteilen, der diese schlanken Bauwerke vor der düsteren Glut eines Sonnenuntergangs oder vor den Lichtspeeren eines Sonnenaufgangs gesehen hat. Den gleichen Eindruck ästhetischer Vollendung riefen die Raumschiffe der Fremden bei mir hervor. Deswegen meine Eingebung, diese Gebilde als Minarettschiffe zu bezeichnen.
    Auf den Bildschirmen der Hauptzentrale der SZ-2 konnten wir sehen, wie die schlanken Raumschiffe der Fremden sich zielsicher bewegten, um uns in die von ihnen gewünschte Richtung zu drängen.
    Aus den Interkomlautsprechern berichtete der derzeitige Cheforter über die Meßergebnisse seiner Abteilung.
    „Wir sind am Außenrand einer Galaxis herausgekommen, die der Milchstraße zu ähneln scheint. Genaueres konnte noch nicht festgestellt werden, da ein mächtiger Dunkelnebel uns den Blick auf einen großen Teil dieser Sterneninsel versperrt.
    Zwischen uns und diesem Dunkelnebel befindet sich eine kleine, rotleuchtende Sonne, die von fünf Planeten umkreist wird."
    „Das dürfte das Ziel sein, das die Fremden für uns ausgesucht haben", sagte Perry Rhodan. „Wie weit ist das System entfernt - und gibt es dort einen Planeten mit annähernd erdähnlichen Bedingungen?"
    „Wir befinden uns praktisch schon auf der Umlaufbahn des fünften Planeten, der aber zur Zeit auf der anderen Seite der Sonne läuft", antwortete der Cheforter. „Die Ausbuchtung der Einschließungssphäre deutet auf einen Punkt, an dem sich in neuneinhalb Stunden Bordzeit der zweite Planet der roten Sonne befinden wird. Für diesen Planeten wurde eine Schwerkraft von 0,82 Gravos und eine Rotationsdauer von 42,3 Stunden ermittelt.
    Weitere Untersuchungen werden noch angestellt."
    „Danke!" erwiderte Rhodan.
    Er wandte sich wieder an uns, die sich um den runden Kartentisch in der Mitte der Hauptzentrale versammelt hatten.
    „Ich bin ziemlich sicher, daß der Planet Nummer zwei der roten Sonne unser Ziel sein soll. Natürlich sind die Fakten, die wir von diesem Planeten kennen, noch viel zu spärlich, um eine wissenschaftliche Analyse zu erstellen. Dennoch wage ich es aufgrund meiner Erfahrung zu behaupten, daß Nummer zwei mit großer Wahrscheinlichkeit ähnliche Lebensbedingungen bietet wie die Erde. Die Strahlung der roten Sonne wäre zu gering, um auf dem dritten Planeten erdähnliche Bedingungen zu schaffen.
    Dafür könnte sie gerade richtig für den zweiten Planeten sein."
    „Es gefällt mir nicht, daß wir eventuell auf einem fremden Planeten landen sollen", warf Ribald Corello ein, der in seinem Transportroboter vor dem Kartentisch schwebte. „Ich schlage vor, daß wir uns nicht weiter als, bis auf eine Entfernung von zwei Millionen Kilometer an den Planeten drängen lassen. Danach sollten wir die SOL in ihren Paratronschutzschirm hüllen und auf dieser Position halten, ganz gleich, was die Bleistiftschiffe unternehmen."
    Perry Rhodan lehnte sich in seinem Kontursessel zurück und überlegte. Als Dobrak etwas sagen wollte, machte Perry eine bittende Geste, mit der er dem Kelosker zu verstehen gab, daß er noch nichts sagen sollte. Ich konnte mir denken, warum. Alles, was der geniale Rechner über ein Problem sagte, klang so zwingend logisch, daß sich keine andere Ansicht gegen die seine behaupten konnte. Folglich war es nur zu verständlich, wenn Rhodan ihn bat, diesmal zu schweigen.
    Er wollte sich selbst eine Meinung bilden, unbeeinflußt von logisch perfekten Ansichten, die in ihm nur einen psychischen Block gegen die Entwicklung eigener Ideen gebildet hätten.
    Nach einiger Zeit lächelte Perry Rhodan und erklärte: „Vielen Dank für Ihren Vorschlag, Ribald. Normalerweise würde ich ihn annehmen, aber wir befinden uns in einer besonderen Situation. Ich möchte das näher erläutern. Seit Dobrak uns über die Einzelheiten der verschiedenen Zivilisationsebenen aufklärte, hat sich meine Vorstellung vom Universum notwendigerweise verändert.
    Wir wissen, daß es viele Mächtigkeitsballungen gibt, die wiederum Zivilisationen von niederen Ebenen beherrschen. Da wir uns mit der SOL in völlig unbekanntes Gebiet gewagt haben, von dem wir nicht einmal wissen, wo - in bezug auf unsere Milchstraße - es innerhalb des Universums liegt, müssen wir daran interessiert sein, soviel wie möglich über die hiesigen Machtverhältnisse zu erfahren - und das so schnell wie möglich.
    Das wäre aber wahrscheinlich unmöglich, wenn wir uns auf ein Verhaltensschema festlegten, das ich mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher