Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

Titel: 0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erwarteten und ihn mit einem regelrechten Hohngelächter begrüßten.
    Anders konnte er sich die Laute nicht erklären, die in seinen Ohren klangen, wobei er nicht einmal den Grund dafür kannte.
    Der Regen prasselte auf ihn nieder. Sturmböen tobten durch die schaurig anmutende Landschaft.
    Der Mann taumelte in diese Hölle hinein. Er konnte kaum etwas sehen, was aber an ihm lag und nicht an der Witterung. Er war völlig durcheinander, glaubte, nach vorn zu laufen, wo er auch auf den Weg kam, aber er hatte die Richtung längst geändert, ohne es gemerkt zu haben. Er lief mit torkelnden Schritten seitlich an der Kapelle entlang zur Rückseite, wo ein alter, wurmstichiger Zaun mitten im Gelände stand, als wollte er es unterteilen.
    Dort hatte der Regen den leicht abfallenden Boden glatt und seifig gemacht.
    Bei jeder Bewegung schwang auch die Kamera hin und her. Sie schlug gegen seinen Körper und erwischte ihn an verschiedenen Stellen. Hal floh tiefer in das Gelände hinein. Er passierte die knorrigen, regennassen Bäume mit ihren krummen Ästen und glaubte, eine Frauenstimme zu hören, die seinen Namen rief.
    Etwa Jane Collins?
    Der Gedanke zuckte durch seinen Kopf und Hal lief raus aus der Kapelle, die in den dichten Regenschleiern schon nicht mehr zu erkennen war.
    Er jammerte. Sein Gesicht brannte noch immer. Sogar stärker als in der Kirche. Etwas war damit geschehen, daß er sich nicht erklären konnte.
    Wind und Regen hatten das hohe Gras platt gedrückt und den Boden glatt gemacht. Wie auf einer Eisfläche kam sich der Reporter vor.
    Er trug aber keine Schuhe mit Spikes.
    Er trat in eine Pfütze hinein und rutschte mit der rechten Hacke weg. Noch in derselben Sekunde verwandelte sich der Körper in eine groteske Figur, denn Hal schleuderte unfreiwillig die Arme hoch und gleichzeitig auch das linke Bein.
    Dann bekam er Fahrt.
    Er prallte zu Boden, spürte den Aufprall wie einen wuchtigen Hammerschlag in seinem Rücken und glitt wie auf einer Wasserrutsche in die Tiefe, dem Zaun entgegen.
    Der hielt ihn aber nicht auf. Er war nicht mehr als ein brüchiges Stück Erinnerung aus einer vergangenen Zeit. Sehen konnte Hal nichts mehr, aber er hörte, daß er in den Zaun hineinrutschte und dieser ihn nicht halten konnte.
    Um ihn herum krachte und splitterte es. Der Zaun hatte Hals Tempo etwas vermindern, ihn aber nicht aufhalten können. Hal versuchte, sich irgendwo festzuklammern, griff aber nur ins Leere oder umklammerte mit seinen Fingern das nasse Gras, das ihm den nötigen Halt einfach nicht gab.
    Er rutschte weiter.
    Eine abknickende Latte erwischte ihn an der Hüfte. Sie hätte sich beinahe noch durch den Parka gebohrt, so scharfkantig war sie ausgerechnet an dieser Seite.
    Irgendwo blieb sie hängen, ohne die Fahrt des Reporters zu stoppen. Er kam durch, eingehüllt in Holztrümmer, aber er konnte seine Fahrt nicht mehr stoppen.
    Es ging bergab. Steil sogar.
    Contni fiel.
    Er hörte sich schreien, aber der Laut erstickte, als er sich überschlug und mit seinem brennendem Gesicht über den Grasboden schleifte, ohne daß die Haut Kühlung bekam.
    Der alte Baum hatte sich bereits seit Urzeiten mit seinem Wurzelwerk schräg in den Hang geklammert. Er war stark, knorrig und ein Hindernis, das so leicht nicht aus dem Weg zu räumen war. Erst recht nicht von einem Menschen.
    Hal Contni glitt auf dieses Hindernis direkt zu, als würde ihn die Pranke des Teufels führen.
    Ausweichen konnte er nicht mehr.
    Er gewann noch an Tempo, blieb nicht auf einer Seite liegen, sondern überschlug sich mehrmals.
    Mal rutschte er mit dem Kopf, mal mit den Beinen voran.
    Zuletzt mit dem Kopf.
    Und da stand der Stamm.
    Er prallte mit voller Wucht dagegen. Seine Schädelplatte ging zu Bruch. Etwas stürzte über ihn wie ein gewaltiges Monster, und Hal Contni wußte nicht mal, daß es die Schwärze des Todes war, die ihn zu sich geholt hatte…
    ***
    Er bleibt weg, er bleibt viel zu lange weg! Ich hätte es wissen müssen, er ist ein Hundesohn, auch wenn man ihn hin und wieder als netten Kerl bezeichnen kann, dachte Jane wütend. Aber so mußte er auch sein, denn in seinem Job kam es darauf an, immer eine Idee schneller zu sein als die Konkurrenz.
    Jane Collins seufzte.
    Sie machte sich Sorgen um ihren Bekannten. Sie hätte sich auch nicht in dieser Art und Weise auf das Abenteuer einlassen und dabei zur Seite schieben lassen sollen. Sie hätte mitmachen müssen, ihn nur nicht allein gehen lassen, denn so etwas konnte fatal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher