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0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

Titel: 0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna
Autoren: Jason Dark
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Scheibenwischer zweimal laufen und warf einen letzten Blick vom Trockenen aus auf die Kapelle.
    Es tat sich nichts, die Tür blieb geschlossen. Nur der Wind umheulte das Gemäuer, und der Regen fiel mit aller Macht und einer unwahrscheinlichen Kraft aus den grauen, tiefhängenden Wolken.
    Sie stieg aus.
    Der Wind erwischte sie voll von der Seite her und brachte auch die Nässe mit. Die Tropfen hämmerten gegen ihren Körper. Sie waren wie Eiskörner, die ihr Gesicht malträtierten. Jane duckte sich, bevor sie sich auf den Weg machte. Sie wollte Sturm und Regen so wenig Widerstand wie möglich entgegensetzen, deshalb nahm sie diese Haltung an. Sie näherte sich der Kapelle mit langen Schritten, wobei sie darauf achten mußte, auf dem glatten Untergrund nicht auszurutschen. Noch lief sie diesseits der Hecke, hinter der sie auch geparkt hatte. Wenig später entdeckte sie das Loch. Sie wühlte sich hindurch und wunderte sich gleichzeitig, wie wenig sie ihrem Ziel nähergekommen war.
    Sie hatte zudem den Eindruck gehabt, daß sie nach zwei Schritten vor, immer einen zurückging.
    Das mußte sich ändern.
    Der kalte Regen erwischte sie jetzt von der linken Seite. Er war wie eine nie abreißende kalte Dusche, die sich über die Natur ergoß.
    Zwei Schritte legte sie zurück, als sie sah, daß sich an der Tür der Kapelle etwas tat. Jemand öffnete sie von innen. Elenor oder Contni…
    Es war der Reporter!
    Und wie er aus der kleinen Kirche kam! Das war nicht normal. Er ging nicht,, er taumelte nur noch von einer Seite zur anderen, hatte seine Hände mal gegen das Gesicht gepreßt, als wollte er es vor dem kalten Regen schützen, dann aber ließ er die Hände wieder sinken und bewegte sich weiter.
    Auf dem rutschigen Boden wirkte er wie ein betrunkener Tänzer. Es war schon ein Wunder, daß er nicht stürzte, doch nicht dieser schreckte Jane. Es war der Umstand, daß Contni in die verkehrte Richtung lief. Er hätte nur geradeaus zu laufen brauchen, um sie zu treffen.
    Was machte er? Er taumelte an der Außenmauer der Kapelle entlang.
    Jane Collins war dadurch derart irritiert, daß sie zunächst nicht reagierte und nicht einmal spürte, wie ihr das Wasser ins Gesicht klatschte. Das Tuch war längst durchnäßt, der Mantel hielt wegen seiner guten Imprägnierung den Regen noch ab. Plötzlich hielt Jane nichts mehr auf.
    Sie mußte ihm nach.
    Jane wollte einfach wissen, weshalb er in diese Richtung gelaufen war. Bestimmt hatte er eine Information erhalten, die er ihr vorenthalten wollte.
    »Na warte, Hal, das zahle ich dir zurück.«
    In der folgenden Zeit war sie froh, Schuhe mit wetterfesten Sohlen zu tragen. Durch sie hatte sie auf dem glatten Untergrund auch noch einen relativ guten Halt.
    Leider war sie kaum schneller als Contni, so blieb die Distanz ziemlich gleich. Auch Jane passierte die Kirche und schaute vor sich auf ein ziemlich ödes Feld, das zu einer Beute von Sturm und Regen geworden war. Der Weg führte bergab.
    Jane sah die Gestalt des Mannes vor sich, die ihr sehr klein vorkam und in dem Gelände zu verschwinden drohte. Hinzu kam der Regen, der die Sicht behinderte.
    Hal gab nicht auf. Er rannte weiter, und Jane wunderte sich dabei über seine Haltung.
    Es konnte am Boden liegen, aber so ganz traute sie dem Braten nicht. Hal rannte davon, als wäre ihm der Leibhaftige auf den Fersen. Er lief wie jemand, der starke Angst hatte, von einem Verfolger erwischt und getötet zu werden. Jane hatte genügend Menschen erlebt, die so reagierten. Immer mehr fragte sie sich, was Hal in der Kapelle entdeckt oder welche Begegnung er dort gehabt hatte.
    Sie rief seinen Namen. Wenn sie ihn schon nicht einholte, wollte sie ihn wenigstens aufhalten.
    Ob er sie gehört hatte, wußte sie nicht. Jedenfalls reagierte er nicht, drehte sich auch nicht um. Er rannte weiter, wie vorausgepeitscht von harten Schlägen.
    Jane holte auf.
    Sie war in Topform. Sie hielt sich fit, und das machte sich gerade bei diesen langen Läufen bemerkbar. Aber sie stellte auch fest, daß das schnelle Laufen bei dem tiefen Boden zu einer riskanten Sache wurde, denn zu leicht konnte sie stürzen.
    Immer wieder hatte sie den Eindruck, in die Regenschleier hineinzufallen. Sie griffen mit unzähligen dünnen, nassen Armen nach ihr, aber die konnten sie nicht aufhalten.
    Und Contni auch nicht.
    Selbst der Zaun schaffte es nicht.
    Jane bekam es aus der Entfernung mit. Sie konnte nichts Genaues erkennen, sie sah nur, wie die Gestalt mit einer grotesken Bewegung
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