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0769 - Das Kollektiv

0769 - Das Kollektiv

Titel: 0769 - Das Kollektiv
Autoren: Dario Vandis
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Name ist Ted Ewigk«, sagte er langsam. »Aber das wissen Sie ja bereits.«
    Wir wissen alles über Sie, Ted Ewigk.
    Das glaubte der Mann nun wieder nicht - aber er hatte in den letzten Stunden zu viele Überraschungen erlebt, um sich einer Sache wirklich sicher zu sein. Wer hätte gedacht, dass es den Unsichtbaren so spielend leicht gelingen würde, ihn zu übertölpeln…
    Die ganze unselige Geschichte hatte mit Zamorras Besuch in der Villa Eternale begonnen. Überhaupt besaß Zamorra in der letzten Zeit ein Händchen dafür, genau in den ungelegensten Augenblicken aufzutauchen. Wie gern hätte Ted einfach nur seine Ruhe gehabt.
    ... um sich dem Selbstmitleid hinzugeben.
    Er wischte den Gedanken fort. Selbstmitleid, Blödsinn! Er wusste, was er tat. Und so hatte er auch gleich erkannt, dass es mit dem Besuch Zamorras vielleicht doch noch eine gute Bewandtnis haben könnte. Die Unsichtbaren, die dem Professor zurzeit zusetzten, waren der Schlüssel. Ted Ewigk beschloss den Kontakt zu ihnen herzustellen, um sie in den Kampf gegen die DYNASTIE DER EWIGEN einzubinden.
    Dummerweise hatten sie den Kontakt zu ihm hergestellt.
    Und jetzt saß er hier.
    Der Unsichtbare sah sich nicht genötigt, die Unterhaltung fortzusetzen.
    »An diesem verdammten Ort scheint es niemals Abend zu werden«, murmelte Ted.
    Das ist eines der Probleme, welche das Kollektiv veranlassten, sich mit der Erforschung der Erde zu befassen.
    Ted hatte keine Ahnung, wovon der Kerl redete.
    Ich kann mir vorstellen, dass Sie verwirrt sind, Ted Ewigk. Sie hätten nicht hierher kommen dürfen. Das war ein Fehler… Aber jetzt, da Sie schon einmal hier sind… Der Unsichtbare hielt inne.
    »Was?«
    ... könnten wir Ihre Hilfe gebrauchen.
    »Komisch. Ich war hier, um euch dasselbe zu sagen. Vielleicht haben wir sogar dieselben Absichten.«
    Das glaube ich kaum.
    »Dann verraten Sie mir doch, worum es geht. Ich habe im Augenblick keine wichtigen Termine.«
    ***
    Der Mann schreckte auf.
    Es dauerte einen Moment, bis er sich in der Wirklichkeit zurechtfand. Noch einen Moment lang hatte er geglaubt, tatsächlich Ted Ewigk zu sein - ein Mensch, der sich auf einem fremden Planeten befand und von unsichtbaren, insektenäugigen Wesen gefangen war. Was für ein Irrsinn.
    Aber war dieser Traum tatsächlich so verrückt, angesichts der Umgebung, in der er sich befand?
    Er setzte sich auf und blickte aus dem Fenster seines - ja, was eigentlich… Hotelzimmers ?
    Er wusste nicht, wie er hierher gekommen war. Er wusste nicht einmal mehr seinen Namen.
    Langsam fuhr er mit der Hand über die Scheibe. Sie bestand nicht aus Glas, sondern einem eigenartig weichen Stoff, den er nicht zu beschreiben vermochte. Plastik? Nein.
    Das Zimmer beherbergte ein Bett, einen Tisch und einen Stuhl. Aber selbst diese karge Einrichtung wirkte irgendwie… seltsam. Als handele es sich bei dem Ding, auf dem er während der letzten Stunden gelegen hatte, nicht wirklich um ein Bett, und als sei der Stuhl, auf dem er jetzt saß, nicht wirklich aus Holz.
    Etwas war falsch, ohne dass er zu sagen gewusst hätte, was.
    Er hatte versucht, die Tür zu öffnen. Sie besaß keine Klinke.
    Wenn er aus dem Fenster blickte, sah er Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Fensterläden, Türen, Bürgersteige. Aber keine Menschen.
    Etwas stimmt nicht…
    Er presste sich die Hände an den Kopf, bis seine Schläfen schmerzten.
    Er fragte sich, ob er vielleicht in Wirklichkeit gar nicht hier war, sondern irgendwo anders. War der Traum Realität gewesen und diese Realität nichts als ein Traum?
    Sie haben Recht. Diese Vermutung liegt wirklich nahe.
    Er fuhr herum, als sich hinter ihm die Tür öffnete. Wieder hatte er das Gefühl, dass es um seine Wahrnehmung nicht zum Besten stand, und das lag nicht an dem Türblatt, das aufschwang und sich im nächsten Augenblick wieder perfekt in den Türrahmen einpasste - ohne dass in der Zwischenzeit jemand den Raum betreten hätte.
    Und dennoch spürte er, dass er nicht mehr allein war. Er konnte den Fremden nicht sehen, aber ein merkwürdiger sechster Sinn, eine Art Gespür reagierte.
    Sie sind ein bemerkenswerter Mann, meldete sich die fremde Stimme abermals zu Wort. Das bestätigt unsere Vermutungen. Und es beweist, dass wir Sie zu Recht ausgewählt haben.
    Ausgewählt… Er wiederholte das Wort im Geiste und suchte nach einem Anker, an den er anknüpfen konnte. Das klang, als sei er Teil eines Plans. War er entführt worden? Hatte er sein Gedächtnis verloren? Er
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