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0769 - Das Kollektiv

0769 - Das Kollektiv

Titel: 0769 - Das Kollektiv
Autoren: Dario Vandis
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ich könnte mich ohrfeigen. Es tut mir so Leid, dass ich euch die Sache eingebrockt habe…«
    »Spar dir deine Tränen für später auf. Noch gibt es eine Chance.«
    Nicole beschleunigte die Hornisse und steuerte sie auf den Schwesterplaneten zu.
    Eine Zeitlang verfolgten sie schweigend, wie der Hauptplanet unter ihnen immer kleiner wurde. Nichts deutete darauf hin, dass dieses Doppelsystem in wenigen Stunden in einem feurigen Inferno verbrennen würde.
    »Ein Gutes hat es, dass die Planeten aufeinander zustürzen«, sagte Nicole in die Stille hinein.
    »Und das wäre?«
    Sie grinste unglücklich. »Es verkürzt die Reisezeit.«
    ***
    Es wurde die längste Stunde, die Zamorra jemals erlebt hatte.
    Während der Schwesterplanet über ihnen langsam - und dennoch viel zu schnell - größer wurde, fragte er sich, was er tun würde, wenn sie keine intakte Blumenkolonie finden würden. Oder wenn der Transport aus anderen Gründen nicht zustande kam.
    Unzählige Lichtjahre von der Erde entfernt… Wie zur Verhöhnung war auf dem Display der Hornisse die geschätzte Entfernung bis zum Arsenal in der Villa Eternale in Rom zu lesen. Eine lächerlich große Zahl, die nur ein Computer anzeigen konnte, ohne darüber den-Verstand zu verlieren.
    Aber er würde bis zum letzten Augenblick kämpfen, so viel stand fest. Und Nicole und Ted dachten ähnlich. Wie oft hatten sie sich in scheinbar ausweglosen Situationen befunden, und schließlich hatte es doch immer einen Ausweg gegeben!
    »Wir sind bald da. Der Planet zeigt uns die Nachtseite.«
    Das bedeutete, dass weitere kostbare Minuten verloren gingen. Nicole steuerte die Hornisse zur Tagseite des wüstenhaften Planeten.
    Zamorra hatte keinen Sinn für den erhabenen Glanz der Korona, die sich am Horizont bildete. Eine Zahl auf dem Display zeigte die Entfernung des Hauptplaneten an, und diese Zahl wurde leider rasend schnell kleiner.
    »Berührung der Atmosphären in spätestens zwanzig Minuten«, konstatierte Nicole. »Vielleicht einundzwanzig bis zur vollständigen Vernichtung!«
    Zwanzig Minuten, die über Wohl oder Wehe entscheiden würden. Es war beängstigend, wie gering der Zeitvorsprung war, den sie mit der Hornisse herausgeholt hatten.
    »Der Planet ist durch die Bewegung ins Trudeln gekommen«, stellte Nicole fest. »Das bedeutet, dass die Tagseite nicht unbedingt die echte Tagseite sein muss… ich meine, nicht die Seite, auf der während des vergangenen halben Jahres die Sonne schien…«
    Zamorra erinnerte sich daran, dass der Schwesterplanet wesentlich langsamer rotierte als die Erde. Dies führte dazu, dass die Blumen nach Einbruch der Nacht rasch verwelkten. Wenn sie nun zufällig einen solchen Bereich aufsuchten, in dem es nur karges Wurzelgeflecht gab…
    »Hat dieser verdammte Computer denn keine Blumen-Suchfunktion?«, fragte Ted mit rauer Stimme.
    »Ich werde deinen Vorschlag Rhet Riker vorlegen«, erwiderte Zamorra. »Er soll ihn berücksichtigen, wenn er den nächsten Deal mit der Dynastie abschließt.«
    Nicole führte die Hornisse in gedrosselter Geschwindigkeit über die Oberfläche hinweg. Tatsächlich würden sie bei diesem Tempo Stunden brauchen, um den Planeten zu umrunden. Wie anders sollten sie aber eine intakte Blumenkolonie finden?
    »Hier blüht nicht mal ein Kaktus«, presste Nicole zwischen den Zähnen hervor. »Das ist alles Wüste…«
    Zamorra kam plötzlich eine Idee. »Wo befindet sich die Höhle mit den Ewigen?«
    Nicole blickte ihn irritiert an.
    »Die Hornisse hat doch die Positionsdaten des Senders gespeichert, den Ted dort zurückgelassen hat.«
    »Schon, aber ich wüsste nicht, was…«
    »Die Höhle befand sich auf Höhe der Tag-Nacht-Grenze, als wir dort waren. Wenn wir irgendwo eine Kolonie finden, dann dort!«
    Nicoles Hände flogen über die Tastatur. Zahlen rasten über das Display. Sie atmete tief durch. »Das ist fast auf der anderen Seite.«
    »Können wir das noch schaffen?«
    »Lichtgeschwindigkeit brauchen wir dafür jedenfalls nicht.«
    Sie beschleunigte die Hornisse und programmierte die Position des Senders als Zielort ein. Die Sekunden verstrichen, während der Hauptplanet am Himmel immer größer wurde. Er begann bereits erste Teile der Sonne zu verdecken.
    »In drei Minuten sind wir da.«
    Zamorra zählte die Sekunden, bis die Hornisse die Geschwindigkeit automatisch verringerte.
    »Mir ist ziemlich heiß, Leute!«, rief Ted von hinten. »Vielleicht sollte ich es doch mit dem Machtkristall versuchen.«
    »Das sparen wir
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