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0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille
Autoren: Unbekannt
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jetzt immer schneller vergrößerte, aber er vermutete, daß es mit der unerwarteten Aktivität zusammenhing, die er entfaltete.
    Er zog LOGIKOR heraus und fragte: „Warum hast du mich nicht darauf aufmerksam gemacht, daß ich die HÜPFER ohne Schutzanzug verlassen kann, auch wenn draußen Vakuum herrscht?"
    „Du hast nicht danach gefragt!" sagte LOGIKOR. „Außerdem gehe ich davon aus, daß dir diese Fähigkeit bekannt ist."
    Langur wurde von einem eisigen Schreck durchzuckt.
    „Diese ... diese Fähigkeit wirft ein bezeichnendes Licht auf meinen Status", sagte er verzweifelt. „Kein organisches Wesen kann ohne Schutzanzug im Weltraum überleben. Daraus folgert, daß ich ein Roboter sein muß."
    „Keineswegs", lautete die Antwort. „Es ist möglich, daß du einen veränderlichen Metabolismus besitzt. Vielleicht kannst du deinen Körper für gewisse Zeiträume auf extreme äußere Bedingungen umstellen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es solche Organismen gibt."
    „Natürlich, natürlich!" jammerte Langur. „Aber das sind alles sehr unkomplizierte Organismen."
    „Ich sage nur, was ich weiß!"
    Langur hing auf dem Sitzbalken und rührte sich nicht. Jeder weitere Schritt, den er machte, würde ihn mit neuen Offenbarungen konfrontieren, die immer deutlicher darauf hinwiesen, daß er ein Roboter war. Diese Vorstellung war unerträglich.
    Andererseits, dachte er hoffnungsvoll, wußte er viel zu wenig über sich, um die Aussage LOGIKORs völlig abzulehnen.
    Vielleicht war wirklich, etwas an der Theorie des veränderlichen Metabolismus.
    Langur war froh, daß die Menschen auf der Erde mit ihren eigenen Problemen beschäftigt waren, denn er hatte jetzt keine Lust, mit ihnen über seine Ängste zu diskutieren. Er mußte sich erst wieder innerlich festigen. Fast wäre er einem inneren Drang gefolgt und hätte sich in die Antigravwabenröhre begeben, um zu regenerieren. Doch so feige wollte er sich nicht verhalten.
    Außerdem war er nicht auf diesen Mond gekommen, um sich zu entspannen.
    Arbeit wartete auf ihn.
    Er schob sich vom Sitzbalken und öffnete die Schleuse der HÜPFER.
    Neugierig blickte er hinaus. Wieviel hatte sich doch verändert, seit er dieses fremde Sonnensystem bei der Materialisation entdeckt hatte! schoß es ihm durch den Kopf. Beinahe ohne eigenes Zutun war er in Ereignisse verwickelt worden, die mit seinen eigenen Problemen nichts zu tun hatten.
    Noch war Zeit zur Umkehr!
    Er konnte die Schleuse schließen und starten. Niemand würde ihn daran hindern, wenn er mit der HÜPFER dieses System verließ und sich auf die Suche nach dem MODUL machte.
    Vielleicht war dies die letzte Chance, zwischen zwei möglichen Wegen zu wählen.
    „Sollen wir weitermachen?" erkundigte er sich bei LOGIKOR.
    Er erhielt keine Antwort, denn hier im Vakuum pflanzten sich keine Schallwellen fort, so daß der Rechner ihn nicht verstehen konnte.
    Niemand konnte ihm bei seiner Entscheidung helfen.
    Das war auch nicht nötig, denn Douc Langur hatte sich längst entschlossen, auf dem einmal eingeschlagenen Weg zu bleiben.
    Er hatte sich schon viel zu tief in die Angelegenheiten der Terraner verstrickt.
    Hinzu kam die Überzeugung, daß er nicht in der Lage sein würde, das MODUL wiederzufinden.
    Er brauchte auch nicht zu hoffen, daß das MODUL nach der HÜPFER suchen würde. Langur war nur einer von vielen tausend Forschern, die vom MODUL aus operierten. Es war sogar zweifelhaft, daß man seine Abwesenheit schon bemerkt hatte.
    Langur kletterte aus der Schleuse und betrat den Mondboden, der nichts mehr von seinem ursprünglichen Aussehen besaß.
    Die Terraner hatten ihn geglättet und mit Stahlplatten ausgelegt. Überall ragten die Kuppeln der unterlunaren Station aus dem Boden. Daneben gab es aufgeschüttete Wälle mit gewaltigen Schleusen, Türme mit ausladenden Antennen und anderen Instrumenten und Lagerhallen, die sich scheinbar bis zum Horizont erstreckten.
    Die HÜPFER stand am Rand des Plateaus, das Langur als Landefeld identifiziert hatte.
    Dem Forscher fiel ein, daß er das tragbare Normalfunkgerät vergessen hatte, über das er sich mit den Menschen auf der Erde ab und zu in Verbindung setzen wollte.
    Er kehrte jedoch nicht um.
    Schließlich konnte er immer noch selbst darüber entscheiden, wie er vorzugehen hatte. Sein erster Ausflug würde ohne das Funkgerät stattfinden.
    Unmittelbar an das Landefeld schloß sich eine schräge Metallwand an, die in dreifacher Körperhöhe abknickte und parallel zu Boden weiter
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