Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nach hinten verlief. Dort endete sie in einer Reihe von turmähnlichen Aufbauten.
    Die schräge Wand unmittelbar vor Langur besaß drei schleusenähnliche Zugänge ins Innere der Station. Sie waren alle verschlossen, aber Saedelaere hatte dem Forscher in allen Einzelheiten erklärt, wie man sie von außen öffnen konnte.
    „Achten Sie darauf, daß Sie sich ordnungsgemäß durchschleusen", hatte ihn der Terraner ermahnt. „Ich möchte nicht, daß es in weiten Bereichen der Mondstation zu Druckverlusten kommt. Da NATHAN zur Zeit nicht arbeitet, gibt es keine Möglichkeit, verlorenen Sauerstoff zu ersetzen.
    Wir wissen nicht, in wieweit wir noch darauf angewiesen sind, den Mond aufzusuchen und dort zu leben."
    Langur durfte nicht so egoistisch sein und davon ausgehen, daß er nicht unbedingt Atemluft benötigte. Er mußte auf die Beschaffenheit der Terraner Rücksicht nehmen.
    Sein Forscherinstinkt gemahnte ihn außerdem daran, möglichst alles unverändert zu lassen, denn nur dann konnte er hoffen, die originale Umgebung inspizieren zu können, so wie sie von ihren Erbauern zurückgelassen worden war.
    Da der positronische Öffnungsmechanismus zusammen mit NATHAN ausgefallen war, betätigte Langur den manuellen Öffner.
    Das äußere Schleusentor glitt auf.
    Der Forscher zögerte keinen Augenblick, sondern trat ein.
    Die Vorstellung, daß im Innern des Mondes eine riesige Rechenzentrale untergebracht war, die sich selbst abgeschaltet haben sollte, berührte ihn dabei seltsam. Er hatte das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun.
     
    4.
     
    „Kanthall!" stieß Walik Kauk hervor. Es hörte sich an wie ein Fluch. „Jentho Kanthall!"
    Er beugte sich über Alaska und schaltete die Hyperkomanlage ab, bevor der Transmittergeschädigte begriff, was er vorhatte.
    Alaska sprang vom Sitz hoch. Er starrte Kauk wütend an, dann fiel sein Blick auf die Gesichter der anderen, und er las darin Furcht und Ablehnung, ja sogar Haß. Irgend etwas ging mit diesen Menschen vor, was er nicht verstand. Die Nennung eines Namens hatte sie aufgebracht und scheinbar unkontrollierbare Emotionen in ihnen geweckt.
    „Keiner von uns", sagte Kauk düster, „wird auch nur ein einziges Wort mit Kanthall wechseln. Und wenn er hier auftauchen sollte, werden wir ihm den Prozeß machen und ihn aburteilen, wie es diesem Verbrecher zukommt." Alaska hob beide Arme.
    „Einen Augenblick!" rief er. „Ich weiß nicht, worum es überhaupt geht. Sie vergessen, daß ich die Erde über vierzig Jahre lang nicht betreten habe."
    „Er hat recht", wandte Kanube sich an die anderen. „Natürlich kann er nicht wissen, wer Kanthall ist und was er getan hat."
    „Dann sagt es ihm!" brummte Kauk.
    „Kanthall war Stellvertretender Regierungschef unter Trevor-Casalle", berichtete Marboo. „Außerdem fungierte er mehrere Jahre lang als Oberbefehlshaber der Terranischen Flotte. Er galt als einer der einflußreichsten und mächtigsten Männer in der Regierung der Aphiliker." Sie, stockte und fuhr dann fort: „Einen besonderen Namen hat er sich durch die gnadenlose Verfolgung von Immunen gemacht."
    „Man sollte ihn hinrichten!" schrie Speideck. „Wir nehmen ihn gefangen und richten ihn hin." Seinen Worten folgte ein unbeschreiblicher Tumult. Fassungslos sah Alaska zu, wie die anderen loszuschreien begannen.
    Etwas, das sich in ihnen aufgestaut hatte, brach mit einemmal los. Trotzdem konnte Alaska heraushören, daß sie Speideck zustimmten. Wahrscheinlich hätte man Kanthall gelyncht, wenn er in der Nähe gewesen wäre. Schließlich verstummte der Lärm.
    Kauk trat auf Alaska zu. „Wir werden feststellen, wo er ist!
    Dann holen wir ihn und bestrafen ihn!" Er wollte den hageren Mann zur Seite schieben, um an die Funkanlage heranzukommen, doch er mußte feststellen, daß Alaska seinen Anstrengungen scheinbar mühelos standhielt. Hinter Kauk versammelten sich die anderen. Ihre Gesichter waren gerötet, ihre Augen glänzten wie im Fieber.
    „Einen Augenblick!" sagte Alaska ruhig. „Sie benehmen sich wie Wahnsinnige! Woher wollen Sie wissen, daß es dieser Kanthall ist, mit dem ich gesprochen habe? Es handelt sich schließlich nicht um einen ungewöhnlichen Namen."
    „Wir täuschen uns nicht!" Kauk sprach gehetzt, als hätte er keine Zeit zu verlieren. „Es gibt dafür zwei Indizien: Kanthall befindet sich im Weltraum.
    Dort konnte nur ein Mann mit seinen Mitteln hinkommen.
    Außerdem versuchte er gleich nach der Kontaktaufnahme, uns die Gründung der TERRA-PATROUILLE zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher