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0767 - Das Grauen von Milford Sound

0767 - Das Grauen von Milford Sound

Titel: 0767 - Das Grauen von Milford Sound
Autoren: Dario Vandis
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hätte. Die Unsichtbaren schienen keine sehr zuverlässigen Partner zu sein. Sie waren nur auf ihren eigenen Vorteü aus.
    Abgelehnt!, schnarrte es ihm abermals entgegen. Es gibt nichts, was die Menschen der Erde uns bieten könnten.
    Die schroffe Antwort überraschte Zamorra. Das klang nicht sehr überzeugend. Weshalb waren die Unsichtbaren hier, wenn die Erde für sie keine Bedeutung hatte?
    »Und ob wir dir etwas bieten können«, versuchte er zu pokern, »schließlich braucht ihr Informationen. Du hast es selbst gesagt. Wie wäre es mit einem gezielten Austausch?«
    Die telepathische Stimme wurde noch kälter. Abgelehnt!
    Etwas in der »Tonlage« der Stimme warnte Zamorra. Es war nicht mehr als ein winziger Moment der Unachtsamkeit, eine geringe Blöße in der Deckung. Der Unsichtbare nutzte sie sofort. Der Schlag traf Zamorra gegen den Unterarm und prellte ihm den Blaster aus der Hand.
    Der Professor packte den Unsichtbaren, um ihm keine Möglichkeit zur Flucht zu lassen. Aber diesmal war der Gegner vorbereitet und setzte seine Körperkräfte ein. Ehe Zamorra sich versah, wurde er in die Defensive gedrängt. Die dürren Finger des Angreifers legten sich um seinen Hals und pressten ihm die Luft ab.
    Er versuchte den Griff zu sprengen, aber der Unsichtbare verfügte über Bärenkräfte. Zamorra spürte, wie seine eigenen Reserven schwanden. Schon kreisten die ersten Sterne vor seinen Augen.
    Sein Gesicht lief blau an.
    Er unternahm einen letzten Versuch, sich aus der Klammerung zu befreien, aber der Unsichtbare hatte aus dem ersten Angriff gelernt. Er gab Zamorra keine Chance. Der Professor merkte, dass ihm nur noch wenige Sekunden blieben. Dann würde er das Bewusstsein verlieren und dem Gegner hilflos ausgeliefert sein.
    Da lockerte sich der Griff ein wenig.
    Noch einmal mobilisierte Zamorra alle Kräfte. Aber der Unsichtbare packte ihn immer noch fest genug, dass er sich nicht befreien konnte. Es ging seinem Gegner anscheinend nur darum, ihn nicht zu töten.
    Zamorra spürte, wie der Unsichtbare sich bewegte. Er schleifte ihn hinter sich her. Zamorra sah, dass sich der Track verbreiterte - zu einem Plateau, auf dem eine große Kolonie von Regenbogenblumen wuchs. Er erkannte sie sofort. Es war dieselbe, die er vor ein zwei Tagen über die Blumen im Château erreicht hatte.
    Diesmal allerdings war er überhaupt nicht scharf darauf, in ihre Nähe zu kommen. Wenn es dem Unsichtbaren gelang, den Transport einzuleiten, waren Zamorras Tage gezählt.
    Doch der Professor fand keine Kraft, einen erneuten Angriff auszuführen. Seine Muskeln waren von einer seltsamen Lähmung befallen, sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Die Umgebung flimmerte vor seinen Augen. Leblos wie eine Puppe wurde er auf die Blumen zugeschleift.
    Wir gehen keine Bündnisse ein, klang die Stimme des Unsichtbaren in ihm auf. Das Angebot wird abgelehnt. Abgelehnt!
    Zamorra atmete kaum hörbar. Er dachte an den besinnungslosen Unsichtbaren. Ein Gegner immerhin, den er erledigt hatte. Also waren sie keineswegs so unbesiegbar, wie sie glaubten.
    Er war schwach!, reagierte der Unsichtbare prompt. Herablassung und Arroganz schwangen in seiner Stimme mit. Er hatte Zweifel. Zweifel sind nicht erlaubt.
    Was war das für seltsame Worte? Zamorra hatte fast das Gefühl, dass der Unsichtbare selbst unter einem Bann stand. Als würde er von einer fremden Macht gelenkt, die ihm jeden eigenen Willen nahm.
    Noch fünf Schritte bis zu den Blumen.
    Ziel erreicht, schnarrte der Unsichtbare. Gegner Zamorra eliminiert, aber nicht getötet. Bereit für Untersuchungen. Ein Opfer. Minimaler Verlust. MINIMALER VERLUST.
    Der Kerl ist ivahnsinnig, dachte Zamorra. Wer hätte gedacht, dass es so etwas gab? Einen verrückten Unsichtbaren…
    Aber all sein Galgenhumor half ihm nicht weiter, wenn ihm nicht auf den letzten Metern noch eine Möglichkeit zu Rettung einfiel.
    Noch drei Schritte.
    Der Schnee hatte wieder eingesetzt. Winzige Flocken umwehten Zamorras Nase, setzten sich auf seinen flatternden Augenlidern ab.
    Plötzlich verharrte der Unsichtbare. Zamorra schnappte die Spur eines Gedankens auf. Verwirrung.
    Die Blumenkolonie brennt.
    Offenbar war etwas geschehen, womit der Gegner nicht gerechnet hatte. Die Blumen brannten?
    Zamorra verdrehte den Kopf, so weit er konnte. Unsinn, die Blumen waren unversehrt.
    Noch zwei Schritte.
    Die Kälte drang durch Zamorras Kleider, stach in seine Haut.
    Mission beendet. Mission beendet. Bündnisangebot abgelehnt. ABGELEHNT. Die Blumen
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