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0763 - Inferno im Kosmos

Titel: 0763 - Inferno im Kosmos
Autoren: Unbekannt
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abwehrend die Hände.
    „Das wäre sinnlos, denn dann würden sie nachwachsen, Atlan.
    Sie wachsen nur dann nicht nach, wenn Sie sich die Zähne selber ziehen."
    Der Arkonide lächelte.
    „Ich habe verstanden, Tryfellyr. Vielen Dank. Ich werde zur Yolschor-Dunstwolke fliegen und mich dem Problem stellen."
    Er schaltete sein Armbandfunkgerät ein und strahlte einen bestimmten Kodeimpuls ab. Nach wenigen Sekunden meldete sich Julian Tifflor.
    „Atlan!" sagte der Arkonide. „Tiff, ich brauche einen Verband von hundertachtzig Großkampfschiffen und die DEMETER als Flaggschiff. Ziel ist die Yolschor-Dunstwolke."
    „In Ordnung", erwiderte Julian Tifflor. „Ich ziehe den Verband aus einer der in Bereitschaft stehenden Flotten ab. Sammelpunkt Hyribnelf. In fünf Stunden ist der Verband abflugbereit."
    „Danke, Tiff", sagte Atlan und schaltete sein Armbandfunkgerät ab.
    „Warum nehmen Sie eine Flotte, mit der sich gleichzeitig mehrere Sonnensysteme vernichten lassen?" fragte Kossan Tryfellyr leise.
    Atlan runzelte die Stirn, dann lächelte er verlegen.
    „Das ist auch so ein Saurierzahn, Tryf ellyr. Aber keine Sorge, ich habe nicht vor, auch nur einen Planeten zu vernichten. Die Flotte nehme ich nur für den Fall mit, daß es außer mir noch jemanden geben sollte, dem ein paar Zähne gezogen werden müssen."
     
    *
     
    Dalaimoc Rorvic stolperte über eines der affenähnlichen Wesen, das ihm zwischen den Beinen durchgehuscht war. Er fiel mit dem Gesicht in den Schnee, rappelte sich prustend auf und drohte den Affenähnlichen mit der Faust.
    Ich richtete die Aufmerksamkeit von Rorvics Säbelzahntiger auf mich, indem ich pfiff, dann zeigte ich auf die Tiere und befahl: „Verscheuche sie, Walter!"
    Der Säbelzahntiger tutete wie ein Nebelhorn und rannte auf die Affenähnlichen los. Dabei schleifte er das linke Hinterbein nach, was mich wieder daran erinnerte, daß es sich nicht um den richtigen Säbelzahntiger Rorvics handelte, sondern um einen robotischen Ersatz, den ich mir beschafft hatte, weil Walter sich irgendwo in der SOL verkrochen hatte.
    „Halte ihn zurück, Tatcher!" rief Gucky mir zu. „Das sind keine Tiere, sondern die Eingeborenen von Taatlon!"
    „Eingeborene!" erklärte Rorvic verächtlich. „Daß ich nicht lache!"
    „Sie denken", erwiderte der Mausbiber. „Wenn auch reichlich primitiv und verworren. Aber sie denken. Folglich dürfen wir sie nicht als Tiere einstufen."
    „Keine Angst", sagte ich. „Walter tut ihnen nichts."
    Ich beobachtete, wie der Säbelzahntiger die Affenähnlichen erreichte. Er senkte den Kopf, als wäre er ein Ziegenbock, und stieß die weißbepelzten Geschöpfe an, deren Gesichter an die von terranischen Schimpansen erinnerten. Vom Körperbau her waren die Affenähnlichen aber bedeutend zierlicher - und sie waren ungeheuer flink. Bevor Walter es sich versah, hatten sechs Affenähnliche sich auf ihn gestürzt und ihn über den Rand eines Eishangs gestoßen. Ich sah, wie der Säbelzahntiger verschwand - und hörte nach einigen Sekunden die Geräusche seiner Ankunft. Es klapperte und schepperte vernehmlich.
    „Mein Bhavacca Kr'ah!" rief Rorvic und stürmte auf den Rand des Abhangs zu. „Endlich hat der Bursche sich in mein Amulett zurückverwandelt!"
    Ich schwieg dazu, obwohl ich wußte, daß es nicht sein konnte.
    Der Säbelzahntiger, in den Dalaimoc Rorvic sein Bhavacca Kr'ah verwandelt hatte, befand sich noch auf der SOL -und die SOL verbarg sich außerhalb der Yolschor-Dunstwolke, während Rorvic, Gucky, Ras und ich als Vorauskommando auf Taatlon, der Hauptwelt des Pseudo-NEI, gelandet waren. Hier hatte Rorvic bisher vergeblich versucht, den falschen Säbelzahntiger in sein Zauberamulett zurückzuverwandeln. Angeblich brauchte er die Ausstrahlung des Bhavacca Kr'ahs, um seine menschliche Gestalt zu stabilisieren, die ja, weil er ein halber Cyno war, auch nur semireal war.
    Ich rannte dem fetten Scheusal nach, weil ich verhindern wollte, daß er über den Rand des Eishangs stürzte, und ich kam zur gleichen Zeit mit Gucky bei ihm an.
    Doch da befand sich der Tibeter bereits auf rasanter Talfahrt. Er lag auf dem Rücken, die Beine leicht angezogen, und schrammte mit seinem Tornisteraggregat eine tiefe Spur in das Eis.
    „Ich halte ihn an!" rief der Ilt mir zu.
    Beruhigt blieb ich stehen. Der Mausbiber konnte allein die Talfahrt bremsen, indem er seine telekinetischen Kräfte einsetzte. Unten rappelte sich Walter wieder auf. Er war äußerlich unversehrt, aber das
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