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0763 - Inferno im Kosmos

Titel: 0763 - Inferno im Kosmos
Autoren: Unbekannt
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Klappern und Scheppern hatte mir verraten, daß sein Innenleben arg in Unordnung geraten sein mußte.
    Als sich eine Horde Affenähnlicher kreischend über den Hang stürzte und das Eis als Piste benutzte, bemerkte ich entsetzt, daß Rorvics Talfahrt noch immer kein Ende genommen hatte. Ich wandte mich zu Gucky um und sah, daß der Ilt sich angestrengt konzentrierte.
    Plötzlich taumelte der Mausbiber zurück, als hätte ihn eine unsichtbare Riesenfaust gestoßen. Er flog einige Meter weit durch die Luft und prallte gegen Tschubai.
    Als ich mich wieder nach Rorvic umsah, war die Horde Affenähnlicher soeben unten gelandet. Den Wesen schien der unsanfte Aufprall auf dem vereisten Talgrund nichts auszumachen.
    Aber Rorvic, bei seinem immensen Gewicht...
    Meine Augen weiteten sich, als ich entdeckte, daß Dalaimoc Rorvic nicht mehr da war. Nur sein Aggregattornister lag verloren dort unten. Die Horde der Affenähnlichen wollte sich zeternd und kreischend erneut auf den Säbeltiger stürzen, aber eines der Wesen, ein besonders großes Exemplar, rief sie mit einer Reihe dumpfer Laute zurück. Sie sammelten sich um ihren. Anführer, dann stoben sie über den Talgrund und verschwanden in einer engen Schlucht.
    Eine Hand legte sich auf meine Schulter, die Hand Tschubais.
    „Tritt lieber etwas zurück, sonst landest du auch dort unten", sagte der Teleporter.
    „Aber Rorvic!" stammelte ich. „Er ... er muß sich in Luft aufgelöst haben."
    Ich schaute Tschubai fragend an. Ras erwiderte meinen Blick.
    Sein Gesicht wirkte ernst.
    „Ich fürchte, er hat sich nicht in Luft aufgelöst", meinte er. „Ich habe die Eisaffen gezählt. Als sie noch hier oben waren, zählte ich sechsundzwanzig. Unten waren es aber siebenundzwanzig."
    Meine Knie wurden so weich, daß ich gefallen wäre, hätte Ras mich nicht gestützt.
    „Dann hat sich das Scheusal in einen Eisaffen verwandelt", flüsterte ich. „Wir müssen ihn zurückholen, Ras!" Ich griff nach seiner Hand, um ihn zu veranlassen, mit mir in die Schlucht zu teleportieren, in der die Horde verschwunden war.
    Aber Tschubai schüttelte den Kopf.
    „Zuerst müssen wir uns um Gucky kümmern. Ich fürchte, er ist verletzt." Er wandte sich um und zog mich mit sich.
    Erst jetzt erinnerte ich mich wieder daran, daß der Mausbiber zurückgeflogen war, als hätte ihn eine imaginäre Faust eines imaginären Riesen gestoßen. Zweifellos hatte eine parapsychische Kraft auf ihn eingewirkt, als er versuchte, Rorvic telekinetisch zu bremsen.
    Der Ilt lag noch dort, wohin er nach dem Zusammenprall mit Tschubai gestürzt war. Er bewegte sich nicht, als wir uns über ihn beugten. Seine Augen waren geschlossen; der halbgeöffnete Mund ließ den einzigen Nagezahn zur Hälfte frei. Dünne Dampfschleier bildeten sich vor seinem Gesicht. Demnach atmete er.
    Ras Tschubai zog seine Medobox aus dem Magnethalter an seinem Gürtel, riß den Verschluß von Guckys Kampfanzug vom Hals bis zum Nabel ab und setzte die Box auf die Brust des Mausbibers. Das Gerät arbeitete automatisch mit Hilfe eines kombinierten Diagnose-Therapie-Computers. Nach wenigen Sekunden fuhr die Medobox an einem dünnen Gelenkarm die Düse einer Hochdruckinjektionspistole aus, preßte sie gegen Guckys Hals und schoß einen Medikamentennebel in die Blutbahn des Ilts.
    Ras und ich interessierten uns in erster Linie für die Diagnoseanzeige des Geräts, die in einem Leuchtfeld auf der Oberfläche erschien.
    „Mentalschock infolge schlagartiger Entladung der parapsychisch aktiven Gehirnzentren", erschien dort in elektronisch gebildeten Buchstaben. „Therapie besteht in Ruhigstellung der Gefühlszentren. Voraussage: Rekreation erfolgt mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Wege natürlicher Wiederaufladung der betroffenen Gehirnzentren.
    Rekreationsdauer unbekannt."
    Ras und ich sahen uns an.
    „Rorvic muß, als Gucky seine telekinetischen Kräfte für ihn einsetzte, den Parakontakt benutzt haben, um ihm alle parapsychischen Energien zu entziehen", erklärte ich.
    „Wahrscheinlich war es sein letzter verzweifelter Versuch, die Destabilisierung seiner Erscheinungsform aufzuhalten. Er hat ihm nichts genützt."
    „Wenigstens scheint Gucky keine bleibenden Schäden davonzutragen", erwiderte der Teleporter. „Wir müssen ihn in die GHOST zurückbringen, und einer von uns wird ständig bei ihm bleiben. Der andere muß versuchen, unsere Mission allein zu erfüllen."
    „Das übernehme ich", erklärte ich. „Nur ich bin in der Lage, die
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