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0763 - Inferno im Kosmos

Titel: 0763 - Inferno im Kosmos
Autoren: Unbekannt
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Strahlbahnen zu den Kuppeln der Traktorstrahlstationen - und flossen wirkungslos davor ab.
    Laakulai stieß eine Verwünschung aus.
    „Sie sind in Paratronschirme gehüllt", erklärte er. „Warum hat unsere Ortungszentrale das nicht angemessen?"
    „Bei den ständigen Explosionen und hyperdimensionalen Stoßwellenfronten war das nicht möglich", warf ich ein. „Wir können nur hoffen, daß man uns nicht festhält."
    „Null!" sagte Laakulai gepreßt und drückte den Sammelschalter für die Impulstriebwerke herunter.
    Unser Beuteschiff, durch die Antigravprojektoren schwerelos gemacht, schüttelte sich als die Impulstriebwerke im Ringwulst ihre gebündelten Impulswellen nach unten schleuderten, um durch den Abstoßeffekt die Massenträgheit des Schiffes zu überwinden.
    Ein dumpfes Dröhnen ertönte, begleitet von hellem Kreischen.
    Die Triebwerke erhöhten ihre Abstrahlleistung bis weit über das Maximum hinaus; dennoch hob der Kugelriese nicht ab.
    Für den Bruchteil einer Sekunde kamen ein paar Gravos durch, dann sank die Triebwerksleistung wieder ab.
    „Traktorstrahlen!" erklärte Laakulai. „Die Mucys wollen uns nicht starten lassen."
    „Dann sind wir verloren", sagte Akden Bronc über Interkom. „In spätestens einer Stunde werden die SVE-Raumer über Taatlon sein und das vollenden, was die Mucys bis dahin nicht selbst geschafft haben."
    Zwei weitere Großkampfschiffe explodierten, eines davon in unmittelbarer Nähe unseres Beuteschiffs. Der Paratronschirm wurde überlastet und flackerte, während er sich violett verfärbte.
    An seiner Außenseite brachen schwarze Kontinuumsrisse auf und verschlangen die anbrandende Hyperenergie, die den Schirm sonst hätte zusammenbrechen lassen. Eine Gruppe Mucys, die rund einen Kilometer weiter auf ein Raumschiff zumarschiert war, verschwand spurlos. Zur gleichen Zeit ging die Interkommeldung ein, daß die von uns eingesperrten Taatlons Selbstmord begangen hatten. Erschüttert nahmen wir es zur Kenntnis.
    Als unser Paratronschirm sich wieder normalisiert hatte, sah ich auf dem Kontrollpult vor mir ein handspannengroßes Männchen in Raumfahrerkombination. Es war unglaublich dick und hatte einen kahlen Schädel - und seine roten Augen schienen sich in meine Augen bohren zu wollen.
    „Dalaimoc!" entfuhr es mir. „Wie kommen Sie hierher - und warum so klein?"
    „Seien Sie nicht albern, Sie marsianische Dörrzwetschge!"
    erwiderte das Männchen mit der dumpfen, phlegmatisch klingenden Stimme des tibetischen Mutanten. „Sie wissen ebenso gut wie ich, daß keine Materie durch einen Paratronschirm dringen kann."
    „Was ist das?" riefen die Raumfahrer, die Zeuge des seltsamen Dialogs geworden waren, wie aus einem Munde.
    Ich deutete auf das Männchen.
    „Das ist mein Vorgesetzter, Commander Dalaimoc Rorvic - beziehungsweise eine Projektion meines Vorgesetzten."
    „Schon wieder falsch", höhnte Rorvic. „Auch eine Projektion ist Materie, denn Energie gehört genauso zur Materie wie Masse.
    Das, was Sie zu sehen glauben, entsteht in Wirklichkeit in Ihrem Gehirn - und es ist deshalb so klein, weil Ihr Gehirn nur das Volumen eines Gerstenkorns hat.
    Aber ich frage mich, wie lange Sie mich noch warten lassen wollen, bis Sie eine Strukturlücke in den Paratronschirm schalten und eine Schleuse für die GHOST öffnen lassen."
    „Sie sind mit der GHOST hier, Sir?" fragte ich. „Wo?"
    „Direkt über dem Schiff", antwortete Rorvic. „Und noch außer Rufweite, also unsichtbar und nicht zu orten. Außerdem ist Ras bei mir und sagt gerade, wenn Sie nicht bald handeln, landen wir alle in der Hölle - ich natürlich ausgenommen."
    „Verschwinden Sie, Sir!" rief ich. „Unser Schiff wird von Traktorstrahlen festgehalten. Wir kommen nicht mehr weg. Wenn Sie sich einschleusen, nehmen Sie an unserem Untergang teil."
    „Hören Sie endlich auf, mich belehren zu wollen, Sie marsianische Spinatwachtel!" grollte das fette Scheusal.
    „Gemeinsam werden wir schon einen Weg finden, aus dem Schlamassel herauszukommen."
    „Ich weigere mich, eine Strukturlücke zu schalten", mischte Entron Laakulai sich ein. „Wir sitzen fest und werden nicht noch mehr Menschen in unsere aussichtslose Lage hineinziehen."
    „Rorvic ist kein Mensch", entgegnete ich. „Er tut bloß so.
    Lassen Sie ihn herein - auf meine Verantwortung. Wenn einer uns helfen kann, dann ist es er."
    Laakulai blickte mich zweifelnd an, dann nahm er achselzuckend die notwendigen Schaltungen vor.
    Der Paratronschirm riß über dem
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