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0763 - Inferno im Kosmos

Titel: 0763 - Inferno im Kosmos
Autoren: Unbekannt
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gebracht. Zirka ein Drittel der Planetenoberfläche dürfte bereits zu lebensfeindlichen glühenden Wüsten geworden sein."
    Atlan schluckte.
    „Danke!" erwiderte er. „Setzen Sie die Messungen fort!"
    Er wandte sich wieder an den Kybernetiker.
    „Vielleicht hat Rhodan keine Katastrophe dieses Umfangs gewollt, aber nur er kann der auslösende Faktor gewesen sein", erklärte er. „Schließlich erwähnte Betty seinen Namen im Zusammenhang mit der Yolschor-Dunstwolke."
     
    8.
     
    Es war uns gelungen, eines der Großkampfschiffe zu besetzen, die auf dem Raumhafen von Taatlon City standen. Dabei hatten wir eine Gruppe von zehn Mucys überwältigen müssen, die dabei gewesen war, die Selbstvernichtungsanlage des Schiffes zu aktivieren.
    Es war relativ leicht gewesen, die Taatlons zu überwältigen, denn sie reagierten überhaupt nicht auf unser Eindringen und leisteten deshalb auch keinen aktiven Widerstand. Wir hatten sie in einen leeren Lagerraum gesperrt und waren in die Hauptzentrale geeilt.
    Dort hatten wir als erstes die Kraftwerke hochgeschaltet und den Paratronschutzschirm des Schiffes aktiviert. Es war höchste Zeit gewesen, denn ringsum flog eines der Schiffe nach dem anderen in die Luft.
    Da wir nirgendwo Taatlons sahen, die die bewußten Schiffe vor den Explosionen verließen, mußten wir annehmen, daß sie keinen Wert darauf legten, ihr Leben zu retten.
    Trotz des Paratronschutzschirms wurde unser Schiff immer wieder von heftigen Stößen erschüttert. Die Stöße waren die Folge von starken atomaren Explosionen, die ihre Erschütterungswellen der Planetenkruste mitteilten. Die Oberfläche von Taatlon verwandelte sich in ein flammendes Inferno, in der alles Leben über kurz oder lang zugrunde gehen mußte.
    „Warum tun sie das?" fragte Ferent Sheljun, der Navigator der zerstörten LYCKOLA, verzweifelt.
    „Ich fürchte, ihr Geist ist total verwirrt", antwortete der Kybernetiker Yll Tershon. „Sie müssen nach einer Phase explosiver Gefühlsaufwallungen in eine Phase tiefer Depression gestürzt sein. Ich kann mir das nur so erklären, daß ein Konstruktionsfehler vorliegt."
    „Das mag sein", räumte ich ein. „Aber der größte Fehler dürfte gewesen sein, daß man diese Wesen nicht wie Menschen, sondern wie organische Roboter behandelte. Irgendwann mußte ja der Zeitpunkt kommen, an dem ihnen die Augen aufgingen.
    Die Kybernopsychologen des NEI haben genauso versagt wie die Politiker. Man kann nicht Menschen schaffen und ihnen ihr Menschsein verweigern."
    „Was ist das?" rief Sheljun und deutete auf einen Bildschirm der Panoramagalerie, der einen Ausschnitt des Himmels über Taatlon zeigte.
    Ich folgte der angedeuteten Richtung mit den Augen und sah am Himmel eine blauweiße Sonne leuchten, wo zuvor keine Sonne gewesen war. Mein Magen krampfte sich zusammen.
    „Die SOL ist explodiert!" stieß ich hervor - und dachte an alle die Männer, Frauen und Kinder, die in dem Riesengebilde gelebt, gearbeitet und geliebt hatten.
    „Nicht die SOL", teilte Funkoffizier Akden Bronc mit, der permanent in Bildsprechverbindung mit uns stand. „Ich empfange unverändert Hyperkomrufzeichen der SOL an Taatlon. Außerdem hat sich vor einer halben Minute ein zweiter Hyperkomsender eingeschaltet und einen Richtstrahl nach Taatlon geschickt.
    Er sendet pausenlos das vereinbarte Rufzeichen Atlans."
    „Dann muß einer der anderen fünf Cyborg-Planeten explodiert sein", sagte ich.
    „Yspal!" warf Entron Laakulai ein. „Dort lagern - beziehungsweise lagerten - dreißig Arkonbomben. Die Mucys müssen sie gezündet haben."
    Wir alle duckten uns unwillkürlich, als die Bildschirme sich mit ultrahellem Wabern füllten. Als es erlosch, sahen wir, daß ein weiteres Großkampfschiff explodiert war. Drei der benachbarten Raumschiffe waren durch die Explosion schwer beschädigt worden.
    „Es wird Zeit, daß wir fortkommen", sagte Laakulai. „Wir können unser Schiff nicht in aller Ruhe durchchecken, sonst schaffen wir es nicht mehr."
    Er schaltete die Rundrufanlage ein und sagte: „Laakulai an Besatzung! Wir starten in einer Minute ohne Rücksicht auf eventuelle Mängel. Vorher führen wir einen Feuerschlag gegen die automatischen Traktorstrahlerkuppeln des Platzes. Die Zeit läuft - ab jetzt!"
    Er schaltete die Antigravprojektoren ein und legte eine Hand auf den Sammelschalter für die Impulstriebwerke. Danach aktivierte er die vorbereitete Feuerschaltung. Aus den Impulsgeschützen des Schiffes zuckten grelleuchtende
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