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0760 - Die Geisterfee

0760 - Die Geisterfee

Titel: 0760 - Die Geisterfee
Autoren: Jason Dark
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sich fest in den Reigen der Dienerinnen aufnehmen zu lassen.
    Alexa aber war dagegen.
    Kyle stand auf. Ihr war eine Idee gekommen. Möglicherweise war sie nicht allein von Alexa besucht worden. Sie wollte wissen, wie es den anderen Hexenschwestern ergangen war, und deshalb stellte sie sich neben den Telefonapparat und wählte eine Nummer.
    Sina Savallo würde sich melden.
    Es läutete durch.
    Zu lange, wie Kyle fand. Dann aber hörte sie die Stimme der Freundin. Sehr leise und irgendwo geschockt, auch zitternd und vorsichtig.
    »Ich bin es, Kyle…«
    Sina jubelte beinahe auf. »Du, das ist gut. Weißt du, was bei mir passiert ist?«
    »Du hattest Besuch von Alexa.«
    »Ja!« schrie sie. »Ja, du hast recht. Aber es war nicht sie. Es war ihr Geist!«
    »Das stimmt.«
    Sina Savallo holte tief Luft. »Dann… dann hast du möglicherweise eine Erklärung.«
    Sie hatte eine, aber sie behielt sie für sich. »Nein, das habe ich nicht. Sie stand ja nicht als Körper vor mir, sondern als Geist. Es ist da etwas passiert, was selbst unser Meister nicht hat voraussehen können. Soviel steht fest.«
    »Und was ist geschehen?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Sina.«
    Die Savallo überlegte. Nach einer Weile fragte sie: »Würde es unsere Pläne stören?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann werden wir uns doch treffen?«
    Kyle Wayne nickte, obwohl die Hexenschwester es nicht sehen konnte. »Ja, wir werden uns treffen. Wir sind sieben Freundinnen, hinzu wird der Meister stoßen. Alexa ist allein. Was kann sie schon gegen uns sieben ausrichten?«
    »Ja, da hast du recht«, murmelte Sina. »Und trotzdem habe ich das Gefühl, daß nicht alles so klappen wird, wie wir es uns gedacht haben. Aber wir werden sehen.«
    »Ja, wir werden sehen«, murmelte Kyle Wayne und legte den Hörer wieder auf. Sorgenfalten zeichneten ihre Stirn. Möglicherweise hatte Sina recht, zu recht, wie sie fand…
    ***
    Es war ein Sommerabend, wie man ihn eigentlich lieben und auch genießen mußte.
    Ein Traumwetter, ein leichter Wind, der etwas kühlte, eine sich allmählich verabschiedende Sonne, die den Himmel im Westen in einem kräftigen Rot ausmalte, das über, zwischen und unter den grauen Boten der einbrechenden Dämmerung lag.
    Ein Abend, um irgendwo im Freien zu sitzen, Bier zu trinken und sich mit Freunden zu unterhalten.
    Nur eben kein Abend, um zu arbeiten, was immer dies auch beinhalten mochte.
    Ich hatte ebenfalls keine Lust, und meinen Freunden erging es kaum anders. Aber darauf konnten wir keine Rücksicht nehmen, als wir uns nicht weit von unserem Ziel an einer bestimmten Stelle am Südosten des Kennington Parks trafen.
    Tanner wartete bereits voller Ungeduld auf uns. Suko und ich trafen als erste ein, Bill Conolly ein wenig später. Ihn hatte man noch aufgehalten.
    Von mir wollte er wissen, ob ich etwas herausgefunden hatte, was die Namen anging.
    »Nein.«
    »Hast du nichts getan?« staunte er.
    »Doch. Ich habe telefoniert, aber keinen Anschluß bekommen. Sie waren unterwegs.«
    Bill schaute zu den Bäumen hin. »Dann müßten wir sie ja bald treffen.«
    »Was ich vermeiden will.«
    »Warum?«
    »Wir halten uns zurück.«
    Als Bill das Nicken der beiden anderen sah, gab auch er seinen Widerstand auf. Er sah ein, daß es besser war, wenn wir erst zu einem bestimmten Zeitpunkt eingriffen. Allerdings mußten wir noch unser genaues Vorgehen besprechen.
    »Ich bin für die beiden Gruppen!« erklärte Tanner.
    »Wer mit wem?« fragte Suko.
    »Du mit Tanner.«
    Die beiden schauten sich an, grinsten und nickten dann. »Ich hoffe, wir werden uns vertragen«, sagte der Chiefinspektor und reichte Suko seine Hand.
    »Immer doch.« Mein Freund schlug ein.
    »Dann bleiben wir zusammen, John.« Bill Conolly nickte. Er war mit der Lösung zufrieden.
    Ich schaute gegen den Himmel und überlegte, ob wir noch näher an das Ziel heranfahren sollten, weil es sein konnte, daß wir unseren Wagen brauchten. Die anderen waren dagegen. Es war noch Zeit genug, sie wollten sich dem Punkt so unauffällig wie möglich nähern.
    Ich gab mich geschlagen.
    Chief Tanner holte eine Karte aus seiner Jackentasche, die nur den Südwesten Londons zeigte. Auf ihr waren alle wichtigen Dinge aufgeführt und auch die Kirche, in deren Nähe sich die Hexen und der Teufel treffen wollten. Wir stolperten darüber, und ich wollte von Tanner wissen, ob er mehr über die Kirche wußte.
    »Nein, eigentlich nicht. Worauf willst du hinaus?«
    »Kann ich dir sagen. Ich möchte erfahren, ob die
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