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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS
Autoren: Unbekannt
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verwandelt."
    „Warum?" fragte Vay Bays.
    „Damit im Verlauf der Rotation Buchstaben des altterranischen Morsealphabets abgestrahlt werden."
    „Und wozu soll das gut sein?"
    „Auf diese Weise läßt sich beispielsweise das Signal SOS ausschicken, ein Signal, das Rhodan sofort verstehen würde, sonst aber niemand", erklärte Danton.
     
    3.
     
    „Ich schlage vor, daß wir die Besprechung für eine Weile aussetzen", sagte Roi Danton und erhob sich. „So kommen wir doch nicht weiter."
    „Einverstanden", antwortete Vay Bays kühl.
    Drei Stunden lang hatte Roi Danton in teilweise hitziger Diskussion versucht, die Frauen davon zu überzeugen, daß der SOS-Plan völlig ungefährlich für die Siedler von Ovarons-Planet war. Vay Bays war nicht allein geblieben, sie hatte drei Staatssekretärinnen hinzugezogen.
    Bob Bays hatte sich alles angehört, ohne ein einziges Mal in die Gespräche einzugreifen. Dieses Recht stand ihm nicht zu, aber das kümmerte ihn normalerweise nicht.
    Er hatte bei anderen Gelegenheiten schon öfter seine Kommentare gegeben und damit mehrere Male entscheidende Wendungen herbeigeführt.
    „Ich lade Sie auf die GEMINI ein", sagte Roi Danton förmlich.
    „Dort können wir unser Gespräch morgen weiterführen."
    „Wir treffen uns morgen hier in diesem Saal", entgegnete Vay abweisend. „Ich werde Sie noch wissen lassen, zu welchem Zeitpunkt."
    Roi Danton verabschiedete sich nicht minder kühl als die Ministerin. Als er den Raum verlassen hatte, lachte Bob Bays auf.
    Vay blickte ihn überrascht an.
    „Du bist erheitert?" fragte sie.
    „Allerdings."
    „Ich finde die Vorschläge von Roi Danton und Reginald Bull ganz und gar nicht komisch."
    „Ich auch nicht", erwiderte er, „wenngleich ich die Situation nicht ganz so kritisch sehe wie du. Aber ich stehe natürlich voll und ganz zu dir. Das ist gar keine Frage."
    „Warum lachst du dann?"
    „Ich muß dir ein kleines Geständnis machen, Vay. Ich weiß, wo Bully ist."
    Ihre Augen weiteten sich. Geradezu entsetzt blickte sie ihren Mann an.
    „Du weißt es, und doch hast du nichts gesagt? Bob, ich begreife dich nicht."
    „Es soll öfter vorkommen, daß Frauen ihre Männer nicht verstehen."
    „Bitte, keine dummen Witze, Bob."
    „Entschuldige, du hast recht. Das paßt nicht."
    Er lächelte breit und strich sich über seinen fast kahlen Schädel.
    „Also - wo ist Bully?" fragte Vay.
    Bob Bays sagte es ihr. Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und lachte.
    „Das geschieht ihm recht", entgegnete sie schließlich. „Bob, ich bin dir dankbar, daß du mir nicht gesagt hast, wo Bully ist."
    „Habe ich das nicht?" forschte er erstaunt.
    Sie blickte ihn unschuldig an.
    „Falls du es getan haben solltest, Liebling, dann haben wir es beide vollkommen vergessen. Und meine Mitarbeiterinnen haben nichts gehört - oder?"
    „Du kleines Biest", sagte Bob. „Wenn Bully das je erfährt, bringt er dich um."
    In diesem Moment flog die Tür krachend auf. Reginald Bull kam herein, wuchtig wie ein wandelnder Felsbrocken. Seine Augen glühten vor Zorn.
    Auf seinen Wangen zeichneten sich Kratzspuren ab. Hemd und Hose waren zerrissen, und an einem Fußgelenk baumelte noch eine Stahlfessel.
    Bully stürmte auf Vay Bays zu. Vor ihrem Tisch blieb er stehen und stemmte sich mit beiden Fäusten auf.
    „Was bildet ihr Weibsbilder euch eigentlich ein?" brüllte er mit ganzer Stimmenkraft. „Seid ihr vollkommen verrückt geworden?"
    Bob Bays erhob sich lautlos. Auf Zehenspitzen schlich er auf die Tür zu, durch die Bully hereingekommen war.
    „Vergreifen Sie sich nicht im Ton, Mr. Bull?" fragte Vay und heuchelte die Überraschte. „Was ist denn überhaupt in Sie gefahren? Wo kommen Sie her?"
    „Ich bin überfallen und entführt worden", schrie er.
    Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
    „Erstens, Mr. Bull, sind Sie unter diesen Umständen bei mir nicht an der richtigen Adresse", erklärte sie mit leiser Ironie. „Für solche Dinge ist das örtliche Polizeikommissariat zuständig. Ich will Ihnen gern den Namen des leitenden Beamten geben."
    „Mein liebes Kind", fauchte Bully und machte Anstalten, nach Vay zu greifen. „Glauben Sie nur nicht, daß Sie einen Narren aus mir machen können. Ich bin durchaus nicht Ihr..."
    „Was sind Sie nur für ein Mann?" fragte sie.
    „Wie bitte?" Bully griff sich an den Kopf und stöhnte. „Wie meinen Sie das?"
    „Nun, jeder andere Mann auf dieser Welt würde sich glücklich schätzen, entführt zu werden."
    „Ach, Sie
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