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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS
Autoren: Unbekannt
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dröhnend.
    Mary Aixn wandte sich hilflos an Bob Bays.
    „Was ist mit ihm? Ist er durchgedreht?" fragte sie.
    Bays beugte sich über Bull. Er schüttelte den Kopf.
    „Das glaube ich nicht, Mary. Er macht eigentlich einen ganz vernünftigen Eindruck."
    „Ach?" fragte sie fauchend vor Wut. „Dann meinst du, es sei ganz natürlich, mich auszulachen?"
    Sie fuhr auf Bully zu und versetzte ihm zwei schallende Ohrfeigen. Er versuchte, die Schläge mit den Armen abzuwehren, aber auch sie gehorchten ihm nicht voll, da er teilparalysiert worden war. Die Strahlen aus dem Paralysator Marys hatten ihn gestreift. Das hatte immerhin genügt, ihn für einige Minuten auszuschalten.
    „Mein liebes Kind", sagte er, als sie von ihm abließ. „Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, daß du mich zwingen kannst, den Rest meines Lebens an deiner Seite zu verbringen?"
    „Warum nicht?"
    fragte sie zornig. „Vom Rest deines Lebens kann man wohl nicht reden. Du lebst wahrscheinlich noch tausend Jahre und mehr.
    Ich verlange nur für dreißig oder vierzig Jahre ein wenig Glück.
    Das ist alles. Ist das wirklich zuviel verlangt?"
    „Im Grunde genommen nicht", gab Bully zu.
    „Oder - hast du mit Frauen nichts im Sinn?" fragte sie ängstlich.
    „Ganz im Gegenteil, Mary. Aber alles zu seiner Zeit. Im Augenblick kann ich mir alles andere leisten, als mich von Frauen ablenken zu lassen. Es geht urn sehr viel." Mary Aixn schüttelte den Kopf. „Aus deinen Plänen wird nichts, mein Lieber. Du bleibst hier bei mir. Basta."
    Sie erhob sich, verließ den Raum und kehrte wenig später mit einem Doppelstahlband zurück. Bevor Bully es verhindern konnte, legte sie es ihm um die Fesseln. Dann nahm sie ihm das Armfunkgerät ab. Kats hatte sich mittlerweile urn den Begleiter Bullys gekümmert. Sie traf nun die gleichen Vorkehrungen wie Mary, um damit zu verhindern, daß ihr der Mann davonlief. Bob Bays sah schmunzelnd zu. „Das gibt ein böses Nachspiel", kündigte Bully an. „Niemand wird dafür Verständnis haben."
    „Niemand?" Mary lächelte ihm ins Gesicht. „Ganz im Gegenteil.
    Die gesamte Bevölkerung von Ovarons Planet wird sich halb totlachen, wenn bekannt wird, daß du entführt worden bist, Bully.
    Die Regierung wird nicht eingreifen, obwohl sie sicherlich bald erfährt, wo du bist."
    Mary Aixn blickte Bob Bays intensiv an. Der Gentechniker schüttelte den Kopf. Er war entschlossen, solange wie möglich zu schweigen. „Jetzt kommt er zu sich", rief Kats. Bob Bays wandte sich ihr zu. Das blonde Mädchen kniete am Boden und hielt den Kopf von Bullys Begleiter. Sie strich ihm behutsam mit den Fingerspitzen über das Kinn.
    „Du hast einen verdammt harten Schlag, Bob", sagte sie. Dann blickte sie dem Mann seufzend in die Augen. „Wie geht es dir?"
    Der Begleiter Reginald Bulls schloß die Augen und öffnete sie wieder.
    „Träume ich?" fragte er mit heiserer Stimme. „Hast du mich etwa k.o. geschlagen, Mädchen?"
    „Natürlich war sie es", erklärte Bob Bays ernsthaft, bevor Kats etwas sagen konnte. „Das nur zu deiner Information, damit du gleich weißt, wer in eurer Ehe die Hosen an hat."
    Der Mann schloß die Augen wieder.
    „Verdammt", murmelte er. „Ich träume doch."
    „Nehmen Sie sich zusammen, Clayton", brüllte Bully wütend.
    Der so Angesprochene fuhr erschrocken auf. Kats hielt ihn fest und flößte ihm einen Weinbrand ein. Er trank ihn, hustete und versuchte, auf die Füße zu kommen. Jetzt erst merkte er, daß seine Beine gefesselt waren. Stumm blickte er Bully an.
    „Es schneit nicht mehr", stellte Bob Bays fest. „Ich werde euch jetzt verlassen, Kinder. Amüsiert euch gut."
    „Sie bleiben hier", befahl Bully schneidend.
    Bays rückte seine Nickelbrille zurecht, zupfte sich am rechten Ohrläppchen und setzte sich die Pelzmütze auf.
    „Meinen Sie?" fragte er. „Sie werden in größte Schwierigkeiten kommen, wenn Sie mir nicht helfen."
    „Warum sollte ich das tun? Befinden Sie sich in einer akuten Gefahr? Nein. Ist Ihr Leben bedroht? Nein. Stehen Ihnen Unannehmlichkeiten bevor? Nein. Was also stört Sie?"
    „Verflucht noch mal. Ich bin ein Mann, und ich bin es gewohnt, über mich selbst zu bestimmen", antwortete Bully lautstark. „Was die Weiber hier auf Ovarons Planet mit euch machen, geht mich nichts an. Ich jedenfalls bleibe, was ich bin."
    „Das dürfen Sie nicht sagen", erklärte Mary Aixn entrüstet. „Bob Bays führt eine mustergültige Ehe, und ein ganzer Kerl ist er obendrein auch noch, wenn er auch
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