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0752 - Die Konfrontation

Titel: 0752 - Die Konfrontation
Autoren: Unbekannt
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Tifflor denken, in dem dieser von der Neuen Menschheit gesprochen hatte, als sei diese Mittelpunkt unseres Denkens, und als ob die Menschheit, die ich meinte, nicht mehr existierte.
    Ich konnte mich noch nicht mit der Neuen Menschheit identifizieren. Ich dachte in erster Linie an die auf der Erde und auf den ehemaligen Imperiumsplaneten lebenden Menschen.
    Ich fragte mich, für welche Menschheit Atlan eintrat. Was verstand er unter dem Begriff Menschheit?
    Seine Antwort war ungeheuer wichtig für mich.
    Ich beobachtete ihn, als er mit den anderen sprach. Ich sah ihn lachen und scherzen. Hin und wieder blickte er zu mir hinüber, und in diesen Momenten erschien es mir so, als würden seine Augen ernst und nachdenklich. Aber vielleicht täuschte ich mich auch.
    Schließlich löste er sich aus dem Kreis der anderen und kam zu mir.
    „Ihr seid ziemlich lange mit der SOL unterwegs gewesen?"
    fragte er. „Das kann man wohl sagen."
    „Dann wird es keine frischen Nahrungsmittel an Bord mehr geben, sondern nur synthetische und aufgefrischte?"
    „Allerdings."
    „Der Leichte Kreuzer, mit dem ich gekommen bin, ist vor dem Start mit Spezialitäten von Gäa ausgestattet worden, Perry.
    Hättest du Appetit auf richtiges, gegrilltes Fleisch, saftiges Gemüse und erntefrisches Obst?"
    Mir lief, das Wasser im Mund zusammen.
    „Diese Einladung gilt doch wohl auch für uns, oder?" erkundigte sich Gucky mit schriller Stimme. „Was meinst du wohl, was ich für einen Appetit habe? Seit Jahrzehnten habe ich nichts mehr gegessen, was mir geschmeckt hat."
    „Drüben auf dem Kreuzer ist alles vorbereitet, Freunde", erklärte der Arkonide. „Eine Tafel wartet auf euch, wie ihr sie bestimmt schon lange nicht mehr gesehen habt."
    „Ich geh schon vor", kündigte Gucky an und teleportierte zum Kreuzer hinüber.
    Das Essen war allerdings ein Genuß gewesen, der unsere Erwartungen weit übertroffen hatte. Köstlichkeiten der Art, wie sie uns Atlan servierte, kannten wir kaum noch aus der Erinnerung.
    Wir aßen und tranken, als ging es um unser Leben. Dabei schienen wir uns alle näherzukommen.
    Die Mutanten und Zellaktivatorträger kamen mit Atlan überein, sich mit ihm von nun an auch zu duzen. Mich beeindruckte dieser Freundschaftsbeweis nur wenig. Im Gegenteil. Je länger die Tafel dauerte, desto unruhiger wurde ich.
    Schließlich wußte ich, daß Atlan nicht gekommen war, um uns einen großen Empfang zu bereiten. Ich kannte ihn noch immer gut genug, um zu wissen, daß ihn irgend etwas belastete, und ich ahnte auch, was das war.
    So stieß ich mit ihm an und sagte: „Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, daß wir miteinander reden, Alter. Wo sind wir ungestört?"
    Er nickte, erhob sich und führte mich in eine geräumige Kabine.
    Die Ruhe, die hier herrschte, tat gut.
    „Ich habe schon einiges von dem gehört, was du erlebt hast, und was du herausgefunden hast, Perry", sagte er. „Tiff hat es mir erzählt Dennoch würde ich gern mehr über das Konzil hören."
    Ich gab ihm eine kurze Schilderung dessen, was sich auf der Erde ereignet hatte, und ich beschrieb ihm die Expedition der SOL bis hin zur Dakkarzone. Atlan hörte konzentriert zu und stellte nur wenige Fragen.
    „Schließlich gelang es, die Dimensionstunnels zusammenbrechen zu lassen und damit die Zgmahkonen im Dakkardim-Ballon einzuschließen. Sie haben keine Möglichkeit mehr, aus dieser Falle herauszukommen. Damit haben wir dem Konzilsgebilde praktisch den Kopf abgeschlagen und die Kommunikation unter den wichtigsten Konzilsmitgliedern unmöglich gemacht."
    Ich erwartete Zustimmung und eine gewisse Freude über den Sieg im Kern des Konzils. Er war in meinen Augen tausendmal mehr wert als ein Sieg über die Laren. Dieser wäre bedeutungslos gewesen, wenn nicht zugleich auch das Konzil zerschlagen worden wäre, denn das Konzil konnte sehr wohl ohne die Laren, diese aber nicht ohne das Konzil existieren.
    „Eine eingeschlossene Konzilsspitze bedeutet hier in der Galaxis gar nichts", antwortete Atlan kühl.
    „Bitte?" fragte ich betroffen. „Habe ich mich so undeutlich ausgedrückt, daß du mich nicht verstanden hast?"
    „Mir ist durchaus alles klar", erwiderte er noch um eine Nuance distanzierter. „Hier bei uns in der Milchstraße bedeutet es absolut nichts, daß die Zgmahkonen ausgeschaltet sind. Wir haben es mit den Laren, den Hyptons und den Mastibekks zu tun. Diese Völker sind hier präsent und mächtig. Daran ändert sich überhaupt nichts, und daran wird sich in den
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