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0752 - Die Konfrontation

Titel: 0752 - Die Konfrontation
Autoren: Unbekannt
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auf.
    Die beiden Sicherheitsbeamten rannten auf mich zu.
    „Gehen Sie in Deckung", schrie einer von ihnen.
    Ich dachte nicht daran.
    Wenige Schritte von mir entfernt stürzten zwei maskierte Männer aus dem Kontrollgebäude. Wir standen uns gegenüber.
    Einer von ihnen blutete aus einer tiefen Wunde an der Schulter.
    Beide waren mit altertümlichen Revolvern bewaffnet, wie sie neuerdings bei der Jagd nach Kleinwild benutzt wurden. Sie waren fast originalgetreue Nachbildungen von terranischen Waffen aus der Zeit vor der Entstehung des Solaren Imperiums.
    Ich blickte in die Mündungen der Revolver. Gleichzeitig streckte ich den Sicherheitsbeamten abwehrend die Hand entgegen.
    „Nicht schießen", befahl ich. Dabei war ich völlig ruhig, weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß die beiden jungen Männer, die fraglos einen Sabotageakt verübt hatten, mich angreifen würden.
    Ich ging auf sie zu.
    „Weiter kommen Sie nicht", sagte ich. „Geben Sie auf."
    Einer der beiden sprang auf mich zu. Ich erkannte seine Absicht. Er glaubte, mich als Geisel nehmen zu können.
    Gelassen wartete ich, bis er vor mir war und versuchte, mir die Waffe gegen den Kopf zu drücken.
    Dann zuckten meine Arme kurz zur Seite, Handkanten und Ellenbogen trafen die entscheidenden Punkte. Aufstöhnend sackte der Attentäter zu Boden. Die Waffe entfiel seiner Hand.
    Der zweite Maskierte schoß, verfehlte mich aber. Dann blitzte es neben mir auf. Ein Energiestrahl durchbohrte den Saboteur und tötete ihn. Er stürzte den Mitarbeitern des Raumhafens, die in diesem Moment aus dem Inneren des Gebäudes kamen, direkt vor die Füße.
    „Es tut mir leid, Sir", sagte der Sicherheitsbeamte, der geschossen hatte. „Unter den gegebenen Umständen war es nicht anders möglich."
    „Schon gut", erwiderte ich niedergeschlagen. Ich hätte das Leben des jungen Mannes gern erhalten. Seltsamerweise hatte ich sogar Verständnis für ihn und seinen Begleiter. Er war hier auf Gäa geboren und hatte die Provcon-Faust sicherlich noch niemals verlassen. Nur wenige Menschen der neuen Generation waren jemals draußen in der freien Galaxis gewesen. Jetzt drängte es die jungen Menschen nach draußen.
    Sie waren nicht mehr mit dem zufrieden, was sie hier hatten.
    Ihnen ging es so gut, daß sie glaubten, Veränderungen herbeifuhren zu müssen. Sie kannten die Laren und die anderen Völker des Konzils ebensowenig wie die Überschweren und die anderen Mächte, die der Menschheit feindlich gesinnt waren.
    Aus eigenem Erleben kannten sie die Gefahr nicht, die außerhalb der Dunkelwolke auf uns alle lauerte. Deshalb glaubten sie uns nicht mehr.
    Ich beugte mich über den Mann, den ich niedergeschlagen hatte, und zog ihm die Maske vom Gesicht. Unruhige Augen blickten mich an, als ich dem Mann die Bluse aufknöpfte.
    Darunter kam ein Schmuckstück zu Tage, das eine aufgehende Sonne darstellen sollte. Das Zeichen der Organisation ORIENT, die glücklicherweise nur aus wenigen Studenten bestand.
    „Diese Verbrecher", sagte eine Frau neben mir. „Sie haben ein Mädchen und einen Mann getötet. Warum machen sie das?
    Wozu?"
    „Stehen Sie auf", befahl ich dem Studenten. Er gehorchte.
    „Wollen Sie dieser Frau keine Antwort geben?"
    Er blickte mich trotzig an und schwieg.
    „Weshalb haben Sie die Bombe gelegt?" fragte ich.
    Er antwortete nicht. Ich drehte mich um und gab den Sicherheitsbeamten ein Zeichen.
    „Abführen", befahl ich.
    Julian Tifflor kam zu mir.
    „Hast du eine Antwort, Atlan?" fragte er. „Warum tun sie das?"
    Ich schüttelte den Kopf. Die Studenten von ORIENT hatten alle Möglichkeiten, ihre Ansichten und Überzeugungen auf demokratischem Wege durchzusetzen, wobei ich einräumen mußte, daß sie auf diesem Wege allerdings keine Mehrheit bekommen würden. Vorzuwerfen war ihnen, daß sie es jedoch nicht einmal versuchten, sondern daß sie von Anfang an den nackten Terror wählten. Glaubten sie wirklich, damit politische Freunde für sich gewinnen zu können?
     
    2.
     
    Rhodan: Gucky hatte Pech.
    Der Mausbiber materialisierte in der Hygienekabine. Er mochte wohl angenommen haben, daß ich sie zu dieser Zeit nicht benutzte. Tatsächlich hatte ich sie erst vor wenigen Sekunden verlassen. Das Wasser spritzte noch immer aus sämtlichen Düsen, und es war wirklich sehr heiß.
    Ich hörte einen Schrei, drehte mich um, sah Gucky verschwinden und auf dem Tisch wieder erscheinen. Er war völlig durchnäßt.
    „Wehe, wenn du lachst", drohte er, „dann stelle ich dich auf
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